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Psalm 42,2

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

„Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser, so schreit meine Seele, Gott nach dir!”

Psalm 42,2

Liebe Hörer, kennen Sie den Ausspruch: „Durst ist schlimmer als Heimweh!” In der Bibel gibt es mehrere Heimwehpsalmen. Deutlich wird das für mich in Psalm 42 Vers 2:
„Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser, so schreit meine Seele, Gott nach dir!” Das kenne ich auch. Übermüdet und abgehetzt sehne ich mich, zur Ruhe zu kommen. Selbst wenn ich bete, gelingt es nicht immer. Ich stand in Stuttgart auf dem Bahnhof und wartete auf meinen Zug. Wollte meine Karte aus der umgehängten Tasche nehmen. Erschrecke! Die ist ja gar nicht da? Sofort weiß ich: die hast du auf deinem Platz im Flugzeug liegen gelassen. Das aber ist bereits entladen. Also zur Auskunft und weiter. Die netten Damen meinen: ,,Erst heute Abend erhalten wir die Fundsachen.” Sie merkten wohl, wie schockiert ich war: „Wir rufen mal an. Vielleicht lässt sich etwas machen. Sie müssen sich gedulden!” Das ist nicht meine Stärke. Meine bisherige Erfahrung erinnerte mich: Gott hat bisher immer geholfen! Selbst in solch’ banalen Situationen.
„Kindisch, da zu beten und mit Gottes Möglichkeiten zu rechnen, seine Hilfe zu erwarten”, werden Sie vielleicht denken. Ich stimme Ihnen gerne zu. Aber es ist nun mal so, wie es Augustin andeutet: „Unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet Gott in dir!” Das gilt einmalig bis wir zu Gott heimfinden, aber immer wieder in den verschiedensten Lebenssituationen. Die Sehnsucht, endlich mal Ruhe zu haben oder zur Ruhe zu kommen, ist vielen von uns bekannt. Dass fast jeder von uns zu dieser Unruhe beiträgt, ist uns durchaus auch bewusst. In diesem Jahr stelle ich intensiver als früher fest, dass vielen Mitbürgern der Kriegs- und Terrorlärm, den uns die Medien frei Haus liefern, allmählich zu laut und bedrängend wird. Darum bin ich auch sehr dankbar, dass sich nicht wenige unserer Politiker mit großem Einsatz an Kraft und Zeit für den Frieden einsetzen. Gehört es nicht zu den Aufgaben jedes Christen, dass wir täglich um neuen Mut, neue Hoffnung und Friedensideen für diese Frauen und Männer beten. Es geht ja um die Schöpfung, um Geschöpfe Gottes!. Menschen, für die Jesus am Kreuz starb wie für uns. Menschen, die durch seine Auferstehung einer neuen Schöpfungsperiode angehören. So jedenfalls formuliert es Dietrich Bonhoeffer, den die Schergen Hitlers vor 70 Jahren am 9. April 1945 ermordeten. Er konnte so sterben und gefasst die Treppen zum Galgen hochgehen, weil er geborgen war und trotz Zweifel auf Gott vertraute. Am Morgen der Hinrichtung las er seine Bibel und betete. So bei Gott sein, ist erquickend, schenkt Kraft, überwindet Sorgen und macht uns frei von aller Todesfurcht. Seine letzten uns überlieferten Worte: „Das ist das Ende, für mich der Anfang” (des neuen Lebens)!
Matthias Claudius, der vor 200 Jahren verstorbene große christliche Dichter schenkte uns dafür ein schönes Bild: Wer seine Hoffnung auf Gott setzt und bei ihm bleibt, meinte er, „dessen Füße stehen im Sturm dieser Welt sein Haupt aber ist in der Sonne!”
 

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