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/ Wort zum Tag

Psalm 34,5

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Als ich den HERRN suchte, antwortete er mir und errettete mich aus aller meiner Furcht.

Psalm 34,5

Es kommt nicht jeden Tag vor, dass ich mich fürchte. Aber es ist nicht allzu lange her, da spürte ich solch ein Gefühl. Ich hatte die Möglichkeit, an einem Segelkurs teilzunehmen mit dem Ziel, den Segelgrundschein zu erwerben. Die theoretischen und praktischen Übungen während des Kurses schließen mit je einer Prüfung in den beiden Teilbereichen ab. Obwohl ich mit den geforderten Manövern zurecht kam und mich auch gründlich mit dem theoretischen Lernstoff beschäftigt hatte, konnte ich in der Nacht vor der Prüfung nicht gut schlafen. Am Morgen wachte ich viel zu früh auf, war aufgeregt und angespannt. Ja, ich hatte Angst vor der Prüfung und fragte mich, ob ich in meinem fortgeschrittenen Alter wirklich das Gelernte behalten und entsprechend anwenden kann. In meiner Unruhe griff ich zum Losungsbuch, das neben meinem Bett lag. Die Bibelworte für diesen Tag aus dem Alten und Neuen Testament überraschten mich. Sie handelten davon, dass Gott sein Volk bzw. „seine Leute“ geführt hat, mal durch Umwege, mal durch einen Traum. Aber wer Gott vertraut, der darf seinen ganz konkreten und aktuellen Lebensweg unter seine Führung stellen. Das war mein Fazit aus der Tageslosung und diesen Zielgedanken fand ich auch noch mal in einem Gebet auf derselben Seite im Losungsbuch zum Ausdruck gebracht. Ich habe das in diesem Moment ganz persönlich für mich und meine Situation in Anspruch genommen. Ich konnte in meinem Gebet Gott dafür danken, dass er mich auf diese Weise daran erinnert hat, diesen Tag mit der bevorstehenden Prüfung ganz bewusst seiner Führung anzuvertrauen. So ging ich viel gelassener und ruhiger zum Frühstück und dann auch zur Prüfung, im Vertrauen darauf, dass Gott mich richtig führt. Auch ein mögliches Scheitern konnte ich so jetzt schon annehmen, im Blick darauf, dass Gott mich führt wie er will und wie es für mich gut ist. Schließlich hat er mich doch so durch die Prüfung gebracht, dass am Ende ein Bestanden herauskam. Darüber habe ich mich sehr gefreut, aber mehr noch über die konkrete Erfahrung: „Als ich den Herrn suchte, antwortete er mir und errettete mich aus aller meiner Furcht.“

Diese Erfahrung ermutigt mich, in den Augenblicken, in denen Sorgen und Ängste da sind, damit nicht allein zu bleiben, sondern den Herrn zu suchen. Das kann auf ganz unterschiedliche Weise geschehen. Am einfachsten und schnellsten geht es mit einem Gebet. Indem ich Gott meine Sorgen und Fragen nenne, spüre ich, wie die Furcht abnimmt. Ich kann mich aber auch einem Menschen anvertrauen und mit ihm gemeinsam beten oder von ihm gesegnet werden. Es gibt die Möglichkeit, Gottes Wort aufzuschlagen, in der Erwartung, dass er ganz konkret in meine Situation hineinspricht, so wie ich es in dem beschriebenen Beispiel erlebt habe. Dabei kann ich die Tageslosung wählen oder dem fortlaufenden Bibelleseplan folgen oder vielleicht auch mal scheinbar zufällig einen Bibelabschnitt aufschlagen.

„Den Herrn suchen“ – für mich gehört noch etwas auf jeden Fall dazu. Das ist die Feier des Gottesdienstes. Ich denke, so wie dieser Vers in Psalm 34 formuliert ist, zählt er zu den festgeprägten Begriffen, die für jedermann ein allgemeines Verständnis zum Ausdruck brachten. Da, wo der Psalm als Gebet oder Lied in Gebrauch war, und damit hat wohl jeder bei dieser Stelle an den Besuch des Gottesdienstes gedacht. Ja, das wünsche ich mir, dass in der Gemeinschaft mit anderen im Gottesdienst auch Ängste und Sorgen aufgehoben sind und das Vertrauen zu Gott und seiner Hilfe gestärkt wird. Psalm 34,5 ist eine Einladung, dies auszuprobieren und zu erwarten.
 

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Kommentare (1)

undine /

Danke für Ihre Gedanken zum heutigen Tag und der Losung. Ich selbst hab vor vielen Jahren die Segelscheinprufung auch gemacht und trotz Vorbereitung bleibt das mulmige Gefühl. Auch ich hab bestanden mehr