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/ Wort zum Tag

Psalm 23,6

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

"Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar."

Psalm 23,6

Wie gut hat es ein Mensch, der Eigentum des guten Hirten Jesus geworden ist! Er weiß: das gilt mein ganzes Leben lang: ich darf bei Jesus bleiben solange ich lebe, und wenn ich sterbe, dann bleibe ich auch bei ihm – oder – wie jemand formuliert hat: Ich ziehe nur innerhalb des Hauses um: vom Erdgeschoss ins Obergeschoss.
In der Welt der Schafe heißt das: die Herde zieht das ganze Jahr umher. Im Sommer geht es auf die Bergweiden, wo das Gras noch frisch und grün ist.  Dann kommt der Herbst mit Regen und Graupelschauern. Die Schafe ziehen wieder zurück ins Tal, in den Hof, wo sie den langen ruhigen Winter verbringen werden. Sie kommen heim zu den Feldern, Pferchen und Ställen ihres Herrn. Und da steht nun das Schaf am Zaun und brüstet sich vor den weniger glücklichen Schafen; es erzählt von dem schönen Jahr, das es durchlebt hat und schwärmt vom dem Hirten, bei dem es so gut versorgt ist. Warum sollte ein Christ nicht stolz darauf sein, zu Jesus zu gehören und anderen davon vorzuschwärmen? Ob diese dann vielleicht auch Lust bekommen, zu dieser Herde zu gehören?
Ein Mensch blickt zurück und zugleich voraus: vor sich das Haus des Herrn, hinter sich nur Gutes und Barmherzigkeit. Wenn ich so auf mein Leben zurückblicke, ist mir das nicht immer so klar! Ich muss jeden Tag durch meine ehemalige Gemeinde fahren. Wenn ich so an den Häusern, an der Kirche, vorbeikomme, denke ich oft an das, was mir nicht gelungen ist: wie viele Menschen blieben gleichgültig dem Evangelium gegenüber; Beziehungen wurden abgebrochen – obwohl der alte Ort nicht viele Kilometer von meiner neuen Gemeinde entfernt liegt: die Beziehungen können nicht so weitergeführt werden. Ich habe versucht, dort Glauben zu wecken, Lust zu machen auf ein Leben mit Gott. Ich sehe nur ganz wenig, was man so „Erfolg“ nennt. Das kann ich manchmal gut verkraften, manchmal weniger gut. Vielleicht wirkt manches Gesagte noch hinterher? Und Jesus kann ja auch noch wirken, wenn ich nicht mehr dort bin - wer bin ich denn?!
Und es tröstet mich, was der ehemalige Wanderschäfer Philipp Keller zu diesem Psalm-Vers von den Folgen sagt: Das Schaf wird auch „das Tier mit den Goldenen Hufen“ genannt! Denn: Schafsmist ist ein unglaublich wertvoller Mist. Wenn dieser Mist gut verteilt wird, nützt er dem Boden sehr. Schafe suchen sich gerne den höchstgelegenen Platz zum Lagern aus – also fällt auch dorthin der Mist und bildet Humus – auch im weniger fruchtbaren Hochland. Schafe vertilgen Unkraut, das sich sonst ungehindert ausbreiten würde; sie fressen zum Beispiel gerne die Blüten und zarten Spitzen der kanadischen Distel, und verhindern, dass sie sich ausbreitet. Innerhalb weniger Jahre – sagt Philipp Keller - kann eine Herde Schafe unter sachkundiger Führung ein Stück verwüstetes Land wiederherstellen, so wie kein anderes Tier. Mit anderen Worten: Güte und Huld folgen diesen gut geführten Herden nach. Sie lassen etwas Wertvolles zurück – fruchtbares und von Unkraut befreites Land. Und das alles durch ihren Mist!
Ich hoffe, dass ich auch durch den Mist, den ich mache, fruchtbar bin für Gott.
Ja, lasse ich eine Segensspur zurück? Das frage ich mich manchmal. Es ist sicher gut, das zu fragen. Aber letztlich geht es gar nicht um mich, ob ich mein Soll erfülle, ob ich gut bin – ich muss das auch gar nicht wissen! Ich will lernen, hoffnungsvoll zu leben.
 

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