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Psalm 119,6

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Wenn ich schaue allein auf deine Gebote, so werde ich nicht zuschanden.

Psalm 119,6

Kinder wollen eins: ihren Willen haben. Manchmal mit viel Gebrüll. Eltern wollen auch ihren Willen durchsetzen und verwechseln manchmal Lautstärke mit Autorität. Ergebnis: Alles brüllt durcheinander. Von wegen Familienidyll. Dabei sehnt sich laut Umfragen der größte Teil unserer Gesellschaft nach Frieden in den eigenen vier Wänden. Besonders deutlich wird das bei Geburtstagen und anderen Festen wie Ostern und Weihnachten. Da soll dann alles harmonisch ablaufen. Doch wie? Wie erreicht man das? Wie kommen Eltern und Kinder zu ihrem Recht?

„Wenn ich schaue allein auf deine Gebote, so werde ich nicht zuschanden“, behauptet Psalm 119 Vers 6. Gebote bieten Lösungen an in Situationen, die ich nicht mehr im Griff habe, in denen ich gerade das Gegenteil von dem erreiche, was ich will, wie etwa seinen Willen durchsetzen. Eine intakte Familie mit einer guten Streitkultur, in der jedes Mitglied zu seinem Recht kommt, ist möglich. Besonders mit Hilfe von Regeln und Geboten, wenn diese für jeden in der Familie gelten und befolgt werden. So kann es nicht sein, dass z.B. im Wohnzimmer nicht gegessen werden soll, die Eltern sich aber nicht daran halten. Es kann auch nicht sein, dass die Kinder immer pünktlich nachhause kommen sollen, die Eltern sich aber dauernd verspäten und der Gleichen mehr.

Was ich sagen will, ist: Gebote sind hilfreiche Wegweiser, sie geben Orientierung für alle. „Wer die Gebote einhält, der wird glücklich.“ So verstehe ich Psalm 119 Vers 6. Nicht um des Gebotes willen, das unbedingt  befolgt werden müsste, nein, sondern um das friedliche Miteinander zu fördern.

Die zehn Gebote regeln die Beziehung von Menschen zu Gott und die Beziehungen untereinander. Sie sprechen das menschliche Bedürfnis nach Gerechtigkeit an. Sie erinnern daran, dass ich selber nicht belogen, bestohlen und betrogen werden möchte. Also werde auch ich nicht lügen, stehlen oder betrügen und deshalb werde ich nicht zuschanden. Das ist gemeint. Doch was bedeutet nun das Wort „zuschanden“, das nicht mehr oft gebraucht wird? Ich verstehe es so: Wenn ich etwa die zehn Gebote befolge, dann werde ich nicht lügen, nicht stehlen, nicht betrügen oder die Ehe brechen. Dann werde  ich mir und meiner Familie und nicht zuletzt auch Gott keine Schande bereiten. Sprich: Ich werde nichts tun, weswegen ich mich schämen müsste. Auch die Menschen müssten sich nicht schämen, mit denen ich zusammenlebe oder arbeite. Insofern sind die Gebote Gottes ein Segen. Gebote und Regeln werden allerdings zum Fluch, wenn sie als Machtinstrument missbraucht werden. Wann werden sie als Machtinstrument missbraucht? Immer dann, wenn einer Gebote erlässt, an die er sich nicht hält. Diktatoren sind aus diesem Holz geschnitzt. Auch in Familien kommen solche Diktatoren vor.

Wer also ein Gebot entdeckt, der sollte es zunächst selbst befolgen, bevor er es von anderen erwartet. Aber das gilt für alles andere auch. Ich sehe Kälte und Hartherzigkeit und möchte sie abschaffen. Wie kann mir das gelingen? – Indem ich es von den anderen fordere und beklage, wie schlecht die Welt geworden ist und es keine Liebe mehr gibt unter den Menschen? – Nein, indem ich anderen so begegne, wie ich es für mich von ihnen erwarte.

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