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Privilegien retten nicht

Wilhelm Schneider über Römer 9,4.

Die Israeliten sind Kinder Gottes und haben Anteil an seiner Herrlichkeit. Mit ihnen hat Gott mehrfach einen Bund geschlossen. Er hat ihnen das Gesetz gegeben und sie gelehrt, ihn in rechter Weise zu verehren. Und er hat ihnen sein Versprechen gegeben.

Römer 9,4

Der Apostel Paulus schreibt in seinem Brief an die Römer:

„Die Israeliten sind Kinder Gottes und haben Anteil an seiner Herrlichkeit. Mit ihnen hat Gott mehrfach einen Bund geschlossen. Er hat ihnen das Gesetz gegeben und sie gelehrt, ihn in rechter Weise zu verehren. Und er hat ihnen sein Versprechen gegeben.“

Wenn man diese Worte hört, könnte man fast ein bisschen neidisch werden. Sie haben am Sinai Gottes Herrlichkeit und Macht real erlebt, haben das Feuer gesehen. Wäre das nicht toll, wenn Gott sich mir so zeigt, wenn ich ihn quasi von Angesicht zu Angesicht sehe?

Aber wenn ich das neunte Kapitel des Römerbriefs lese, merke ich, dass dies die Juden nicht gerettet hat. Es hängt immer noch nicht von dem ab, was ich für Gott tun kann, sondern allein davon, was Gott für mich tut.

Im vierten Vers macht Paulus klar, warum er sich so verzweifelt wünscht, dass seine jüdischen Volksgenossen, alle Gottes geliebte Kinder werden.

Sie haben alles bekommen. Sie haben von Gott sein Gesetz bekommen. Sie haben von Gott den Gottesdienst bekommen. Ihnen wurde alles offenbart, was Menschen über Gott wissen müssen, um ihn zu kennen und mit ihm zu leben. Aber – sie haben es nicht gemacht. Der größte Teil des Volkes Israel folgte Gott allerhöchstens formal, weil man das eben so macht. Wenn es zum guten Ton gehörte, ein guter Jude zu sein, waren alle dabei. Wenn andere Religionen „in“ waren, praktizierte man sie. Im Alten Testament hören wir oft Gottes Klage, die er durch seine Propheten seinem Volk sagt. Israel hat ihn verlassen, will nichts von ihm wissen.

Mein Wissen über Gott kann mich nicht retten. Israel ist der lebendige Beweis. Wie auch die meisten anderen Menschen in der Welt haben auch die meisten Juden ihren Messias abgelehnt, Jesus Christus, der für sie gestorben und auferstanden ist. Das macht traurig.

Es ist auch eine Warnung: Folge ich Jesus von ganzem Herzen nach? Will ich ihm gehören und ihm gehorchen?
Es ist fantastisch, dass die eigenen Eltern Christen sind. Das ist ein Geschenk. Ich durfte von klein auf von Gottes Liebe zu mir hören. Aber das bringt mich nicht automatisch in den Himmel.

Wenn ich nur in den Gottesdienst gehe, weil das eben bei uns immer dazugehörte, nützt es mir nichts. Dann falle ich unter das gleiche Urteil wie Israel: Alles gewusst, privilegiert, aber an Gott vorbei gelebt.

Auch für mich gilt, nichts, was ich tue, kann mich retten. Nur der Glaube an Jesus Christus, dass ich mich an ihn hänge, bringt mich zu Gott.

Paulus stellt klar, die Vorrechte von Israel haben ihm nicht das Heil gebracht. Letztendlich hängt Rettung von Gott alleine ab. Deshalb reicht mir all mein Wissen über Gott nicht, denn von mir aus werde ich ihm nie gehorchen wollen.

Israel ist privilegiert. Auch bei uns im Westen sind sehr viele Menschen privilegiert. Sie wurden in den Gottesdienst mitgenommen, haben Kindergottesdienst gehabt. Sie haben die großen christlichen Feste, die erzählen, was Gott für uns getan hat.

Aber all das hilft mir nichts, wenn ich an Jesus vorbeilebe.

Was kann mich dann retten? Genau genommen muss ich sagen, wer kann mich retten. Nur Gott selbst, in seinem Sohn Jesus Christus. Zu ihm kann ich immer kommen, er hat es zugesagt. Er hat zugesagt, jeden zu retten, der ihm vertraut.

 

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