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Philipper 4,19

Gedanken zur Tageslosung

"Mein Gott wird all eurem Mangel abhelfen nach seinem Reichtum in Herrlichkeit in Christus Jesus."

Philipper 4,19

Manchmal ist es schon spannend, wie paradox die Bibel ist. Zum Beispiel in unserem heutigen Bibelwort. Da sitzt ein Mann im Gefängnis und spricht von Reichtum. Es ist der Apostel Paulus. Er sitzt in Rom und ist unter Hausarrest gestellt. Jeder Tag kann sein letzter sein, falls die Römer seinen Tod beschließen sollten. Und da er ja nicht wie sonst sich seinen Lebensunterhalt als Zeltmacher verdienen konnte, war er darauf angewiesen, dass jemand zu ihm kam und ihn mit Lebensmitteln versorgte. Die Römer hatten kein Interesse daran, ihren Gefangenen durchzufüttern. Deshalb hatte Paulus Menschen an seiner Seite, die ihn versorgten, ihm halfen aus Dankbarkeit. Die Gemeinde aus Philippi, an die Paulus hier schreibt, hatte extra für ihn Geld gesammelt und jemanden losgeschickt, um es ihm zu bringen. Die Christen in Philippi waren eng mit Paulus verbunden. Hatte doch Paulus diese Gemeinde gegründet. Er hatte ihnen Jesus gezeigt, hatte sie zum Glauben an ihn geführt. Und jetzt mussten sie sehen, dass der Mann, dem sie so viel verdankten, im Gefängnis gelandet war. Die Christen in Philippi hatten selbst nicht viel, aber sie gaben gerne. Und darüber war Paulus begeistert. Über die Gemeinde von Philippi, aber auch über Gott. Immer wieder bestätigte sich ihm dieser Eindruck: So ist mein Gott. So bist du, mein Gott. Du hältst mein Leben in deiner guten Hand und du wirst für mich sorgen wie du das schon immer getan hast. Und das wird auch für die Gemeinde in Philippi gelten. Gott wird sorgen. Wenn Paulus das der Gemeinde in Philippi hier zuspricht, ist das auch für ihn selbst eine große Entlastung. Denn er hätte ja auch denken können: Jetzt sitze ich hier im Gefängnis und kann nichts für meine Geschwister in Philippi tun. Mir sind die Hände gebunden. Ich muss die Füße still halten. Aber er wusste aus eigener Erfahrung: Gott ist nicht gebunden und er lässt sich durch nichts davon abhalten, seinen Kindern zu helfen. Und in unserem Bibelvers gibt Paulus auch die Begründung für diese göttliche Fürsorge: "Mein Gott wird all eurem Mangel abhelfen nach seinem Reichtum in Herrlichkeit in Christus Jesus". Paulus sagt: Der Maßstab für Gottes Handeln an uns ist der Reichtum seiner Liebe. Und die hat er uns in Jesus gezeigt. Wenn wir auf Jesus schauen, können wir ganz grundsätzlich, ganz fundamental wissen, wie Gott zu uns steht. Ob Gott für uns ist, muss er uns nicht in den großen und kleinen Nöten unseres Alltags jeweils neu beweisen. Dass er für uns ist, hat er uns bewiesen in seinem Sohn Jesus. Als Jesus am Kreuz gestorben ist, hat er uns den unerschütterlichen Beweis für Gottes Liebe zu uns geliefert. Wir sind ihm seinen Sohn wert. Er will, dass wir seine Kinder werden. Er will, dass wir ihm wie Kinder vertrauen. Und Kinder vertrauen normalerweise ihrem Vater. In der  Not laufen sie zu ihm, werfen sich ihm in die Arme und wissen: Jetzt ist alles gut. Ich bin bei meinem Papa.
Und hier liegt für mich der Punkt, an dem ich von Paulus lernen will. Hier liegt die Herausforderung für unseren Alltag! Die Frage ist nicht, ob Gott uns wirklich helfen kann, also ob Paulus hier den Mund zu voll genommen haben könnte. Nein, die Frage ist vielmehr die: Kennen wir unseren Gott so gut, dass wir wie Kinder vertrauensvoll mit seinem Eingreifen rechnen? Ist er wirklich unser Vater, zu dem wir laufen, bei dem wir uns bergen und wissen, Papa macht alles gut, Papa kann, er wird helfen? Ich will dieses Bibelwort für mich als Ansporn nehmen, im Namen Jesu meinem Vater im Himmel wie ein Kind zu vertrauen; heute; in den Anforderungen dieses Tages, in den Nöten und Bedürfnissen, die sich heute mir entgegen stellen. Das heißt Glauben im Alltag. Viele meiner Konfirmanden lernen einen Merksatz zum Thema Glauben auswendig, der das wunderbar bündelt: Glaube heißt, dass ich in Jesu Christus Gott als meinen Vater erkenne und liebe und all mein Vertrauen auf sein Wort setze, ihm freudig gehorche und zuversichtlich zu ihm bete. Denn: "Mein Gott wird all eurem Mangel abhelfen nach seinem Reichtum in Herrlichkeit in Christus Jesus."
 

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