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/ Wort zum Tag

Nur kein Neid!

Gudrun Weber über Psalm 73,28.

Das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte und meine Zuversicht setze auf Gott den HERRN, dass ich verkündige all dein Tun.

Psalm 73,28

Stolz zeigten mir Bekannte ihr neues Wohnmobil. Traumhaft – so viel Komfort auf kleinster Fläche. Traumhaft auch die Urlaubspläne, die sie gleich mit präsentierten. „Die haben es gut!“ dachte ich. Solche Gedanken können kommen. Vor allem dann, wenn ich Einschränkungen erlebe. Zeiten, in denen sich alle denkbaren Probleme in meinem Leben anzuhäufen scheinen. Anderen dagegen – meine ich – geht es gut. Die können sich alles erlauben. Die sind kerngesund. 

Mit solchen Überlegungen hatten Menschen schon vor 2500 Jahren zu tun. Zum Beispiel Asaf. Ein Mann der Bibel. Einer, der es wissen sollte. Stattdessen bekennt er: „Ich beneidete die überheblichen Menschen: Ihnen geht es gut, obwohl Gott ihnen völlig gleichgültig ist. Ihr Leben lang haben sie keine Schmerzen, sie strotzen vor Gesundheit. Sie müssen sich nicht abplagen wie andere Menschen, und die täglichen Sorgen sind ihnen ganz und gar fremd.“ (Psalm 73 Vers 3-5,HfA)

Aber dann - im letzten Vers dieses Psalms - bezeugt Asaf überraschenderweise: „Das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte und meine Zuversicht setze auf Gott, den Herrn, dass ich verkündige all dein Tun.“ (Psalm 73 Vers 28)

Vom Frust zur Freude? Da muss etwas Besonderes geschehen sein. Asaf macht kein Geheimnis daraus. Vergeblich hat er versucht zu begreifen, warum es dem Frommen schlecht und dem Gottlosen gut geht. In Vers 21 und 22 gesteht er: „Als ich verbittert war und mich vor Kummer verzehrte, da war ich dumm wie ein Stück Vieh, denn ich verstand dich nicht.“ Verbitterung und Vergleichen bringen nicht weiter. Weder Asaf noch mich. Aber Asaf findet den Ausweg. In Vers 17 berichtet er: „Da ging ich in Gottes heiligen Tempel“. Asaf weiß: Nur bei Gott kann er Hilfe bekommen. Und erkennt: „Dort wurde mir auf einmal klar: entscheidend ist, wie ihr Leben endet“. Das Ende der Menschen, die Asaf beneidet, ist alles andere als beneidenswert. Aber genau darauf – auf das Ende - kommt es an.

Dass mein Leben auf dieser Erde enden wird, weiß ich. Darum tu ich alles, damit es mir hier gut geht. Und schiele auf den, der es – nach meiner Meinung – besser hat. „Folge du mir nach!“ sagt Jesus zu Petrus, als dieser ihn nach der Zukunft des Johannes fragt, Johannesevangelium, Kapitel 21, Vers 19. Gott geht mit jedem von uns seinen eigenen Weg. Dieser Weg hat einen geheimnisvollen Sinn. Es kann sein, dass er nicht immer nach meinen Wünschen verläuft. Dass er sogar von Schmerzen oder Verlusten geprägt ist. Aber wie immer er aussehen mag: Er ist Gottes ganz persönlicher Weg. Ein heiliger Weg. Ein Weg, der mein ganzes JA erfordert. Und mein ganzes Vertrauen. Nur dann kann er zum Segen werden. Für mich und für andere. Vergleiche ich mich mit anderen, dann misstraue ich Gott. Misstraue seiner Liebe, seiner Fürsorge und seiner Führung. Dann verpasse ich Gottes gutes Ziel mit meinem Leben. Und stehe am Ende beschämt da. Zu beneiden bin ich nicht.

Was immer mich im Blick auf meinen Lebensweg beschwert: Ich kann – wie Asaf – ins Heiligtum gehen. Still werden vor Gott. Bei Ihm alles abladen: Neid, Unzufriedenheit, jede Schuld, die meine Beziehung zu Gott blockiert. Das alles hat Jesus Christus auf sich genommen. Dafür ist er am Kreuz gestorben. Er vergibt mir und Ihnen. Mit ihm können wir neu anfangen. Ein Leben beginnen, das nach seinem guten Rat verläuft. Und in der Ewigkeit weitergeht. Denn Jesus hat den Tod besiegt. Er ist auferstanden. Er lebt.

Vom Frust zur Freude. Diese Umkehr darf auch bei mir geschehen. Und mich – wie Asaf - zu dem Ausruf befreien: „Das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte und meine Zuversicht setze auf Gott, den Herrn, dass ich verkündige all dein Tun.“ 

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Kommentare (7)

Helmut B. /

Vielen Dank Frau Weber für die gute und hilfreiche Auslegung.

Judith /

Eine sehr, sehr ermutigende Andacht, vor allem die Kernaussage:
"Gott geht mit jedem von uns seinen eigenen Weg. Dieser Weg hat einen geheimnisvollen Sinn......"
Möge dieser Sinn irgendwann erkannt mehr

Uschi S. /

Danke für diese beiden sehr gut erklärten Predigten . Ja Neid ist etwas schlimmes . Da hat mich Gott von frei gemacht und dafür danke ich ihm von ganzen Herzen
Halleluja

Jürgen N. /

Hervorragend! Herzlichen Dank!

Gabi B. /

Wunderbar, genauso ist es, gerade heute hat mir dieser Impuls geholfen den Blick wieder aufs Wesentliche zu richten. Lob und Dank unserem GOTT und ihnen auch weiter seinen Frieden und Segen.
Frdl.Gruß
G.B.

Ursula /

Sehr gute und tiefgründige Ausführung! Vielen Dank Frau Weber.

Jacqueline G. /

Danke für die beiden Andachten!!