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/ Wort zum Tag

Niemand kann zwei Herren dienen

Johannes Hruby über Matthäus 6,24

Ein Bischof hat finanzielle Sorgen. Er hat viel zu wenig Geld für seine Projekte. Deshalb wendet sich der Bischof an Gott und verwickelt ihn in ein theologisches Gespräch. Er sagt zu Gott: „Gott, wenn man es so recht bedenkt, könnte man doch sagen: Tausend Jahre sind für dich wie eine Minute, oder?“ Gott sagt: „Ja.“ Der Bischof fährt fort: „Dann könnte man doch auch sagen: 1 Million Euro sind für dich wie 1 Euro, oder?“ Gott sagt: „Ja, in gewisser Weise.“ – „Na gut,“ sagt der Bischof, „dann gib mir doch bitte einen Euro.“ – „Ach, weißt du,“  sagt Gott, „wart noch ’ne Minute.“

Worauf setze ich mein Vertrauen? Hoffe ich auf ein finanzielles Polster, das mir alle meine Sorgen abnimmt? Vertraue ich Gott, dass er mir hilft und mich versorgt? Vertraue ich dem Gott des Geldes oder vertraue ich Gott, dem Herren über alles?  Jesus fordert uns auf, dass wir uns entscheiden. Es geht um ein Entweder-Oder. „Du sollst keine anderen Götter haben neben mir“, lautet das erste Gebot. Nur einem Gott soll ich mein ganzes Vertrauen schenken. Denn, so sagt Jesus in der Bergpredigt, „niemand kann zwei Herren dienen, entweder er wird den einen hassen und den anderen lieben oder er wird an dem einen hängen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.“ Mammon heißt Geld. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Gott des Geldes. Nun könnte ein Angestellter einwenden und sagen: „Ich kann doch zwei Arbeitgeber haben. Warum soll ich nicht zwei Herren dienen können? Das ist doch alles eine Frage der Absprache, zweimal fünfzig Prozent, ist doch kein Problem.“ Das Bild, das Jesus gebraucht, ist aber nicht das Bild von Angestelltem und Chef. Jesus denkt hier an einen Knecht, der einem Herrn dient. Ein Knecht kann nur einen Herrn haben.

Für uns geht es hier um die Frage: Wer ist mein Herr? Wem gilt mein letztes Vertrauen? Wer ist der, auf den ich mich wirklich verlassen kann, wenn alles andere nicht mehr funktioniert? Worauf verlasse ich mich tatsächlich? Verlasse ich mich darauf, dass ich alles gut geplant und mich abgesichert habe? Darauf, dass ich alles ordentlich geregelt, an alles gedacht habe, finanziell, materiell, rechtlich? Verlasse ich mich darauf, dass damit mein Leben gesichert ist? Und Jesus? Wenn ich mich auf das alles letztlich verlasse, sagt Jesus nicht: ‚Wie kannst du?‘, sondern er sagt: ‚Wie kurzsichtig!‘ Es spricht nichts dagegen, Vorsorge zu treffen und zu planen. Wer meint, so bekomme er seine Zukunft in den Griff, der ist kurzsichtig. Der übersieht, dass Gott den versorgen wird, der „zuerst nach dem Reich Gottes trachtet“.

Welchem Herrn wollen Sie heute dienen? Auf was wollen Sie heute Ihr Vertrauen setzen? „Ich bin dein Gott“, das spricht Ihnen Gott zu. „Ich habe alle Möglichkeiten, dir das zu geben, was du heute brauchst. Sage mir einfach, wo dir der Schuh drückt. Ich sorge für dich. Ich begleite dich heute. Du bist nicht allein.“

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