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Nichts als Gnade

Siegfried Meier über 1. Korinther 15,9-10.

Paulus schreibt: Ich bin der geringste unter den Aposteln, der ich nicht wert bin, dass ich ein Apostel heiße, weil ich die Gemeinde Gottes verfolgt habe. Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin.

1. Korinther 15,9-10

„Ich bin der geringste unter den Aposteln“, schreibt Paulus. Komisch, wenn mir ein Apostel einfällt, dann fällt mir der ein. Eine Menge Briefe und ab dem 9. Kapitel die Hauptrolle in der Apostelgeschichte.

Aber klar: Ich weiß auch, was da steht. Paulus hat die Gemeinde Jesu verfolgt, er hat sicher ungläubiges Staunen ausgelöst, als es hieß, er sei jetzt auf der Seite der Christen. „Was – der?“ Schon seltsam, wenn das alle wissen und wo er auch hinkommt, erzählt er sicher die gleiche Geschichte. Da könnten andere ganz andere Dinge erzählen.

Obwohl – sicher auf Kosten Jesu Christi, der daneben nur halb so gut aussieht. Das spielt sicher auch eine Rolle, wenn Paulus im 1. Korintherbrief von der Auferstehung und den vielen Zeugen dieser Auferstehung schreibt. Paulus war der letzte Zeuge. Und dann muss er schreiben: „Ich bin der geringste unter den Aposteln, der ich nicht wert bin, dass ich ein Apostel heiße, weil ich die Gemeinde Gottes verfolgt habe. Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin.“(1. Korinther 15,9-10).

Ja, ich bin Apostel, ja, ich bin sicher der Geringste, ja, ich habe eigentlich diesen Namen nicht verdient. Ich weiß, dass ich auf der falschen Seite stand. Aber. Na endlich. Aber – aber da kommt nichts, was Paulus jetzt für sich in die Waagschale werfen könnte.

Aber ihr wisst ja, was ich für ein klasse Briefschreiber bin – selbst meine Gegner erkennen das neidlos an (2. Kor 10, 10). Ihr wisst ja, was ich für Jesus alles auf mich genommen habe. Ich bin so oft geschlagen worden wie keiner von euch. Ich war so oft in Todesgefahr, das könnte ihr euch gar nicht vorstellen, ich bin sogar mal gesteinigt worden und habe das überlebt. Schiffbruch habe ich auch erlitten, ich musste durch Flüsse, ich war unter Räubern, unter Juden und Heiden, in Städten, in Wüsten, auf dem Meer, unter falschen Brüdern, Mühe und Arbeit, Wachen, Hunger Durst, Fasten, Frost und Blöße – und dann die ganzen Sorgen mit und in den Gemeinden … (2. Kor 11, 23-28) Schreibt Paulus. Aber anderswo.

Wenn es um das Heil durch Jesus Christus, um die Veränderung durch den heiligen Geist, um den Glauben an den Auferstandenen geht – dann ist Paulus vielleicht das beste Gegenbeispiel. Da hat er nämlich gar nichts dafür getan, dass er zum Glauben gekommen ist. Dass er Apostel geworden ist. Dass er von der Gnade Gottes schreiben darf. Die ist es übrigens, die Paulus zu dem gemacht hat, was er ist.

Durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin. Sonst nichts. Das ist gut so. Denn sonst könnten wir uns ja auch das eine oder andere einbilden. Aber nur die Gnade, nur die Gnade Gottes, die macht uns zu geliebten Männern, Frauen und Kindern. Und wenn Paulus meint, dass er nicht wert ist, ein Apostel zu heißen, dann weiß er aber doch, dass er für Gott wertvoll war, dass er Christ wurde und von ihm gesendet wurde.

Und wir, dass Gottes Gnade bei uns auch nicht vergeblich war und ist. Weil Jesus Christus auch zu uns gefunden hat.

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