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/ Wort zum Tag

„Nicht zu fassen!“

Rainer Heuschneider über 1. Könige 8,60.

Alle Völker auf Erden sollen erkennen, dass der HERR Gott ist und sonst keiner mehr!

1. Könige 8,60

„Nicht zu fassen“, so denke ich bei manchen Meldungen. Da rufen zwei Einbrecher selber die Polizei an, weil sie im Fahrstuhl feststecken. „Nicht zu fassen“.

Da stellt auf der britischen Insel ein Barbesitzer den Antrag, dass sein Pub als Kirche anerkannt wird: „The Church of 400 members“. Mit diesem Trick will er die Corona-Einschränkungen aushebeln, um seine Bar wieder öffnen zu dürfen. „Nicht zu fassen“.

Und in Malaysia geht ein 110-Jähriger öffentlich auf Brautsuche. Am Ende muss er zwischen zwei Witwen wählen, eine 82 Jahre alt, die andere „nur“ 70 Jahre. „Nicht zu fassen, oder?“

Bei Salomo bekommt die Redewendung „nicht zu fassen“ eine ganz andere Bedeutung. Im Jahr 950 v. Chr. darf der König feierlich den ersten Tempel in Jerusalem eröffnen. Seine Festrede besteht eigentlich aus einem langen Gebet, nachzulesen im 1. Königebuch, Kapitel 8. Dabei gibt er Gott alle Ehre, macht seinen Gott groß.

So heißt es in Vers 27: „Der Himmel und aller Himmel Himmel können dich nicht fassen. Wie sollte es dann dieses Haus tun, das ich gebaut habe.“ (1.Könige 8).

Beeindruckende Worte dieses Regenten. Viele Machthaber in unserer Welt prahlen doch viel lieber mit ihren großen Leistungen, wollen sich lieber ein eigenes Denkmal setzen. Das ist heute leider nicht anders als damals.

Salomo dagegen malt die Größe Gottes in leuchtenden Farben aus. In unserem Bibelwort geht Salomo sogar so weit, dass er sagt: „Alle Völker auf Erden sollen erkennen, dass der Herr Gott ist und sonst keiner mehr!“ (1. Könige 8, 60).

Gott will die Hauptrolle bei uns Menschen spielen. Nicht nur in Israel, sondern in der ganzen Welt. „Euer Herz sei ungeteilt bei dem Herrn, unserem Gott“ (Vers 61), so fährt er fort. In dieser Gefährdung leben wir als Christen noch heute. Dass wir anderes wichtiger nehmen als Gott.

Es muss natürlich nicht gleich so extrem sein wie bei einem Autonarr aus Indien.

Der ließ sich nach seinem Tod mit seiner heißgeliebten Luxuslimousine beerdigen. Bei mir dagegen mag vielleicht meine Karriere wichtiger sein als Gott. Oder mein Hobby. „Woran du dein Herz hängst, das ist dein Gott“, so mahnte einst Martin Luther.

Damit aber alle Völker erkennen sollen, wer ihr Gott ist, kam Gott gut 950 Jahre später auf unsere Welt. Er lebte auf Augenhöhe, wurde Mensch in der Person Jesu. Statt Schloss ein Stall, statt königliches Kinderbett eine Krippe.

Der unendlich große Gott hat sich selber ganz klein gemacht. „Nicht zu fassen, oder?“

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Kommentare (1)

Ulrich H. /

Super Predigt, vielen Dank und "Helau" :o)