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/ Wort zum Tag

Nächstenliebe grenzenlos

Peter W. Henning über Kolosser 3,24-25.

Dient dem Herrn Christus! Denn wer unrecht tut, der wird empfangen, was er unrecht getan hat; und es gilt kein Ansehen der Person.

Kolosser 3,24-25

Unser Tageswort findet sich in einem Gemeindebrief. Paulus schrieb ihn an die noch junge Christengemeinde in der Industrie- und Handelsstadt Kolossä.

Gegen Ende gibt er viele praktische Hinweise für die Beziehungen in Ehe, Familie, Beruf und Arbeitswelt. Diese sogenannte Haustafel beginnt und endet mit einer markanten Aufforderung: „Alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut im Namen des Herrn Jesus und nicht den Menschen. Dankt Gott dem Vater, durch ihn!“ V. 17 und 23. Damit will Paulus klarmachen: Auch unser normaler Alltag ist ein Dienst für Gott.

Unsere Unterscheidungen ‘Sonntag, Werktag’ oder ‘Hier die Kirche, dort die Welt’ spielt Gott nicht mit. Es gibt Christen, die ihre Alltagsbeziehungen dem Einfluss des Heiligen Geistes entziehen mit der Begründung „In der Welt gelten halt andere Gesetze.“ Sie mögen vordergründig geschäftliche Erfolge und finanzielle Gewinne einfahren. Aber oft gehen dabei Ehrlichkeit, Gerechtigkeit, Respekt und Nächstenliebe verloren! Die letzte Finanzkrise hat uns ja erschreckend vor Augen geführt, welche dramatischen Folgen eine ungezügelte Habgier und Geldsucht haben.

Unser Tageswort am Ende der Haustafel will genau solche Turbulenzen verhindern: “Denkt doch daran: Ihr dient dem Herrn Christus! Wer aber Unrecht tut, wird empfangen, was er an Unrecht getan hat. Denn es gibt kein Ansehen der Person.“ So im Kolosserbrief, Kapitel 3, Vers 25.

Paulus spricht sie alle an: Frauen und Männer, Kinder und Jugendliche, Arbeitgeber und Arbeitnehmer, Vorgesetzte und Angestellte. Wenn ihr Christen seid, dann geht in euren vielfältigen Beziehungen im Sinne Jesu anständig miteinander um! Handelt und arbeitet so, dass Mobbing, Lüge, Betrug und Korruption keine Chance bekommen. Begegnet einander jederzeit respektvoll, wahrhaftig, transparent und zuvorkommend. Und vermeidet unbedingt alles Unrecht!

Die Begründung für dieses Verhalten ist beachtenswert: Bei Gott gäbe es „kein Ansehen der Person“, also keine Parteilichkeit oder Bevorzugung. Alle Menschen seien vor Gott gleich – zu welchem Stand, Volk und Geschlecht sie auch gehören.

Nicht nur in Kolossä, auch in anderen Gemeinden taten sich die jungen Christen allerdings schwer damit, diese Ungerechtigkeiten zu überwinden. Paulus plädiert aber in allen seinen Briefen dafür, denn „Ihr seid alle Gottes Kinder durch den Glauben an Jesus Christus. Hier ist nicht mehr Jude oder Grieche, hier ist nicht mehr Knecht oder Herr, hier ist nicht mehr Mann oder Frau! Ihr seid alle einer in Christus Jesus.“Galater 3, V. 26 ff

Also „Mach’s wie Gott – werde Mensch und Mitmensch.“

Wer das konsequent in der Nachfolge Jesu praktiziert, wird erleben, was die Söhne Korah im alten Israel unnachahmlich schön in Psalm 85,10-14 besungen haben: „Gott will uns helfen, dass sich in unserem Land Güte und Treue begegnen, sich Gerechtigkeit und Friede küssen und sich Gutes und Gerechtigkeit ausbreiten.“

Deswegen lehnen Christen jede Form von Unrecht ab, also Ausgrenzung und Hass, Antisemitismus und Rassismus, Ausbeutung und Erniedrigung. Auch mit unserem Widerstand gegen Unmenschlichkeiten dienen wir dem Herrn Christus – das will unser Tageswort klar und deutlich betonen.

Es ist großartig, wie viele Christen, Gemeinden, Kirchen mit Projekten und Initiativen „ohne Ansehen der Person“ dafür arbeiten, dass sich in unserer Welt Gerechtigkeit, Güte und Friede ausbreiten. Schön, wenn Sie da mitmachen.

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Kommentare (2)

Dr. Lothar B. /

Lieber Herr Henning, ich kann absolut nicht nachvollziehen, warum Sie unser „Chef, inclusive seinem Junior“ schon in den Ruhestand versetzt hat. Vielleicht ist er etwas eifersüchtig geworden beim mehr

Tomas aus Mähren /

Jede Ideologie, auch die christliche führt bei Betrachtung aus unterschiedlichen Perspektiven zu unterschiedlichen Wertungsergebnissen. Die vielen Obdachlosen, von Obdach-, Arbeitslosigkeit mehr