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/ Wort zum Tag

Mittags um 12 Uhr

Michael Pietras über 2. Thessalonicher 3,5.

Der Herr richte eure Herzen aus auf die Liebe Gottes und auf das Warten auf Christus.

2. Thessalonicher 3,5

Ja, das wäre gut. Hans-Joachim Eckstein schreibt: "Wir lieben es, gebraucht zu werden, obwohl wir es eigentlich brauchen, geliebt zu werden." Zur Liebe Gottes fällt mir als Wichtigstes zuallererst Weihnachten ein.

"So sehr hat Gott mich und jeden einzelnen geliebt, dass er seinen einzigen, einmaligen Sohn gab, damit alle, die an IHN glauben, nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben."  Joh.3,16

Das ist doch Weihnachten, oder?

Das Warten auf Christus ist für mich nirgendwo besser beschrieben als in der kleinen Geschichte vom alten Jim.

Hier also die Geschichte: Dem Pastor einer Gemeinde fiel ein alter, ärmlich wirkender Mann (Stadtstreicher?) auf, der jeden Mittag um 12 Uhr die Kirche betrat und sie schon nach kurzer Zeit wieder verließ.

Eines Tages wartete er auf den Mann und fragte ihn, was er denn in der Kirche tue.

Der Alte antwortete: „Ich gehe hinein, um zu beten." Als der Pastor verwundert meinte "Aber du bist niemals lange genug in der Kirche, um wirklich beten zu können", erklärte der alte Mann: "Ich kann kein langes Gebet sprechen, aber ich komme jeden Tag um 12 Uhr und sage: Jesus, hier ist Jim. Dann warte ich eine Minute und er hört mich."

Nach einiger Zeit kam der alte Jim mit einer Beinverletzung ins Krankenhaus. Die Schwestern stellten fest, dass er auf alle anderen Patienten einen heilsamen Einfluss hatte. Die Nörgler wurden zufrieden, die Ängstlichen gewannen neue Zuversicht, die Traurigen wurden fröhlich. Und es wurde viel gelacht in Jims Zimmer. "Jim", sagte die Stationsschwester eines Tages zu ihm, "die anderen Männer sagen, dass du diese Veränderung herbeigeführt hast. Du bist immer glücklich!"

"Ja, Schwester, ich kann nichts dafür, dass ich immer so fröhlich bin. Das kommt von meinem Besucher."

Die Schwester hatte bei Jim noch nie Besuch gesehen, denn er hatte keine Verwandten und auch keine näheren Freunde. "Dein Besucher", fragte sie, "wann kommt er denn?"

"Jeden Tag um 12 Uhr mittags", antwortete Jim. "Er kommt herein, steht am Fußende meines Bettes und sagt: Jim, hier ist Jesus!"

Ich wünsche Ihnen heute alles Gute und den einfältigen Glauben des "alten Jim".

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Anstoß

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Kommentare (6)

Hildegard /

Diese Geschichte hat mich sehr berührt und ich werde sie weitergeben,
wenn ich ins Altenheim gehe. Wie oft fehlen auch mir die richtigen Worte.
Es müssen nicht viele sein. In der Kürze liegt die Würze.
Ganz herzlichen Dank.

Elisabeth M. /

Danke für diese bewegende Geschichte.

Jutta K. /

Wie wunderbar, was für eine tolle Geschichte! Sie hat mich zu Tränen gerührt und Dankbarkeit und Freude hinterlassen.

Verena G. /

Lieber Pastor Pietras, ich danke Ihnen sehr für diese Geschichte mit Jim. Sie hat mich gerade so tief berührt, dass ich sie für mich abgesichert habe, damit ich sie immer wieder lesen kann.
Da mehr

Leo /

Ja, sehr schöne Geschichte, da freut sich mein Kinderherz.

Dr. Lothar B. /

High noon des Glaubens. Eine sehr schöne und einfältige Geschichte. Der Ausdruck des Glaubens mag bunt und vielfältig (!) sein - die Essenz des Glaubens ist es nicht, da gibt es nicht viel zu falten.
Danke für die morgendliche Erinnerung