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/ Wort zum Tag

Mit Leidenschaft von Jesus reden

Hartmut Bärend über Apostelgeschichte 17,24

Gott, der die Welt gemacht hat und alles, was darin ist, er, der Herr des Himmels und der Erde, wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht sind.

Apostelgeschichte 17,24

Es ist schon lange her, aber ich erinnere mich gut. Ich war in Athen und stand plötzlich auf dem Marktplatz, der Agora. Nicht weit von hier entfernt hat der Apostel Paulus vor fast 2000 Jahren eine große Rede gehalten hat, die berühmte Areopag-Rede, aus der das Wort für den heutigen Tag entnommen ist: „Gott, der die Welt gemacht hat und alles, was darin ist, er der Herr des Himmels und der Erde, wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht sind.“

Um was ging es damals? Wie kam es zu dieser Rede? Paulus war allein in Athen und hatte offenbar etwas Zeit, sich umzuschauen. Er sah auf dem Marktplatz und anderswo viele Altäre, die verschiedenen Gottheiten geweiht waren. Auf einem stand sogar: „Dem unbekannten Gott“. Nun war Paulus ja überzeugt davon, dass der Gott Israels, der Vater Jesu Christi der einzige Gott war, und dass es darum ging, ihn allein anzubeten. Das glaubte er als frommer Jude, und diese Überzeugung hatte sich auch nicht verändert, als er Jesus Christus als seinen Retter kennenlernte.

Ich habe mir auch Gedanken gemacht, als ich selbst in Athen war. Einige der Altäre sind ausgegraben worden, auch der alte Marktplatz ist wieder in seinen Ausmaßen erkennbar. So konnte ich wie Paulus damals verschiedene Altäre abschreiten. Einen Altar mit der Inschrift „Dem unbekannten Gott“ habe ich nicht gefunden, dafür einen anderen mit der Inschrift: „Den 10 Göttern“. Was haben die Leute damals nur geglaubt!

Aber dann dachte ich, und das sehe ich auch heute so: Bei uns ist es ja auch nicht viel anders. Viele Menschen in unserem Land geben sich mit einer Art Flickenteppichmentalität zufrieden. Sie meinen, es gäbe nicht den einen Gott für alle, keine für alle verbindliche Wahrheit, vor allem keinen persönlichen Gott, der uns alle meint. Sie wollen aber nicht ohne Religion sein, denn das Leben soll irgendeinen bleibenden Sinn haben. Darum flicken sie zusammen, was sie an Religion finden, ein Stück vom Christentum, etwas Esoterik, ein Stück vom Buddhismus oder vom Islam. Sie finden sich zusammen an Orten, an denen sie Göttliches vermuten oder sie bleiben allein und meinen, Gott in der Natur zu finden. Es ist heute vieles gar nicht so anders als damals in Athen. Nur haben die Gottheiten heute andere Namen - oder gar keine.

Zurück zu Paulus. Die gebildeten Griechen, die sich zu der Zeit auf dem Marktplatz aufhielten, wurden auf ihn aufmerksam und zogen mit ihm zum Areopag. Dort hielt Paulus eine große Rede, eben die sogenannte Areopag-Rede.

Darin hat er eigentlich nur eins getan: Er hat den Gott Israels, der zugleich der Gott der Christenheit ist, in die Mitte gerückt und ihn bezeugt. Dieser Gott, sagt Paulus, ist so groß, dass ihm von Menschen gebaute Tempel viel zu klein sind. Er braucht diese Bauwerke nicht, von den Altären ganz zu schweigen. Er möchte da wohnen, wo wir zuhause sind, in unseren Herzen. Er möchte uns Jesus großmachen, den er in die Welt geschickt hat, um uns aus unserer Verlorenheit zu retten.

Die Rede fand ein ganz unterschiedliches Echo: Die einen hatten nichts als Spott übrig, die anderen wollten mehr hören. Einige ließen sich sogar überzeugen. So ist das auch heute. Man eckt schnell an, wenn man Jesus Christus als die eine und einzige Wahrheit bezeugt. „Du bist doch sonst ein ganz normaler Mensch“, sagte vor Jahren ein befreundeter Arzt zu mir und fuhr fort: „Aber was du da von der Auferstehung Jesu sagst, klingt mir ziemlich metaphysisch.“

Aber es gibt auch das andere. Viele sind schon lange nicht mehr zufrieden mit dem religiösen Allerlei und fragen neu nach dem Sinn und Ziel des Lebens. Und wenn sie dann die gute Nachricht von Jesus hören, dann atmen sie auf und halten sich an ihn, den einzigen Trost im Leben und im Sterben. Deshalb will ich mit Leidenschaft vom lebendigen Gott und vom Glauben an Jesus Christus zu reden! So schlicht und einladend, wie ich nur kann. Es gibt so viele Menschen, die darauf warten.

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