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/ Wort zum Tag

Matthäus 7,12

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Alles, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch!

Matthäus 7,12

Dieses Wort Jesu wird oft die Goldene Regel genannt. Selbst die Großen der Philosophiegeschichte wie Sokrates und Aristoteles, die Bedeutenden anderer Lehren wie Konfuzius und genauso die Berühmten der jüdischen Geschichte wie Rabbi Hillel, sie alle kennen diesen markanten Gedanken Jesu. - Und doch gibt es einen offensichtlichen Unterschied: Konfuzius sagt: „Was du nicht willst, dass man dir tun soll, füge auch keinem anderen zu.“ Und Rabbi Hillel: „Was dir verhasst ist, tu auch anderen nicht an.“ Diese beiden fordern auf, etwas zu unterlassen. Jesus fasst in dieser Goldenen Regel etwas in den Blick, das es zu tun gilt. Aktivität ist gefragt. Aufs Handeln kommt es an. Es genügt nicht, die Hände in den Schoß zu legen und abzuwarten. Statt dessen gilt: Denke und handle! Dieser Unterschied ist bedeutsam. Wenn es in der deutschen Straßenverkehrsordnung heißt: „Jeder habe sich so zu verhalten, dass kein anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird“, bedeutet dies noch lange nicht, dass man dem anderen bei einer Panne hilft oder einen Tramper bei Regen mitnimmt. Jemandem nichts Böses zu tun, ist relativ leicht. Ihm Gutes zu tun, umfasst mehr.

Alles, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, tut ihnen auch. - Was dir gefällt, wird auch anderen zusagen. Denn du bist ein Mensch und der andere ist aus demselben Holz geschnitzt.
• Wenn ich also erwarte, dass ein anderer für mich eintritt, wenn ich in Abwesenheit verurteilt und verleumdet werde, kann ich selbst damit beginnen, für andere ein gutes Wort einzulegen.
• Wenn ich hoffe, dass mir vergeben wird, wo ich schuldig geworden bin, kann ich selbst damit starten – ganz gleich, ob der andere mich schon um Vergebung gebeten hat oder nicht.
• Wenn ich allein zu Hause bin und mich im Grunde darüber ärgere, dass mich keiner besucht, kann ich mich selbst auf den Weg machen, um einen anderen aufzusuchen.
• Und wenn es mir recht wäre, dass andere für mich beteten, kann ich selbst ein Gebet für andere sprechen.

Vertrauen, Verlässlichkeit, Verantwortungsbewusstsein. – Was ich mir wünsche, bringt mich nach diesem Wort Jesu an den Start: Tu`s, sagt er. Warte nicht. Überlege nicht zu lange. Frage nicht, ob es sich lohnt! Sinne nicht erst darüber nach, ob der andere es merken wird, wie toll du mit ihm umgehst. Und der Hintergedanke „Ich gebe, damit du mir gibst“, bleibt völlig außen vor. Denn nach Apostelgeschichte 20,35 gilt: „Geben ist seliger als nehmen.“ Wenn mir Achtung und Verständnis, Geduld und Freundlichkeit wichtig sind, ist es ein guter Anfang, sie selbst zu üben.

„Alles, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, tut ihnen auch.“ Was würde dieses Wort, von allen beherzigt und umgesetzt, auf dieser Welt verändern? Würde diese Welt immer lichter und heller werden, friedlicher und freundlicher? Ist gar das Paradies auf Erden zu erwarten? Die bisherige Geschichte dieser Welt weist in eine andere Richtung. Auch der Frömmste, wenn es ihn denn gibt, wird dieser Bitte Jesu keineswegs stets und in eigener Kraft entsprechen können. Trotzdem lohnt es sich, diesem Wort Jesu zu folgen. Was er uns rät, dient uns und fördert das Miteinander. Zu tun, was Jesus will, kann uns erst gelingen, wenn unser Herz mit seiner Liebe gefüllt wird. Wer von uns mit ihm lebt und zu ihm gehört, wird befähigt, diesem Wort zu folgen.

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Kommentare (1)

Brigitte Fitzthum /

Ihr Wort zum Tag hat mich sehr angesprochen. Ich bin in der Pflege tätig und dort hat dieses Wort eine besondere Bedeutung.
Herzlichen Dank für dies gute Wort.