Navigation überspringen

/ Wort zum Tag

Matthäus 23,12

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht.

Matthäus 23,12

In der großen Politik wiederholt es sich regelmäßig: Ein Politiker meint, nur er könne die Situation in einem Staat herausreißen. Dann gelingt ihm einiges, und er entwickelt sich immer mehr zum Diktator. Schließlich verlangt er eine fast göttliche Verehrung. Das war so bei Hitler in Deutschland, bei Mao in China, bei Stalin in Russland und bei Pol Pot in Kambodscha. Heute haben wir solche Verhältnisse bei der Kim-Dynastie in Nordkorea. Alle diese Politiker sind unter bewusst nicht-christlichen Vorzeichen angetreten. Sie haben eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Sie haben sich selbst auf den Sockel der Geschichte gehoben, und sie kommen heute mit der schlechtesten möglichen Bewertung davon. Sie haben sich selbst erhöht, aber im Urteil der Geschichte stehen sie heute noch niedriger da als andere Diktatoren vor ihnen.

„Der im Himmel wohnt, lachet ihrer, und der Herr spottet ihrer“, heißt es einmal von gottlosen Königen in der Bibel (Ps. 2,4). Wer sich selbst erhöht, wer Gott nicht ehrt, der kann nur die Irre gehen und sein Amt nicht richtig verwalten. Beim Turmbau zu Babel schreibt die Bibel: „Gott fuhr herab, dass er die Stadt sähe und den Turm, die die Menschen bauten“ (Gen 11,5). Da hatten sich die Menschen so angestrengt, sie wollten ein gigantisches Denkmal errichten. Einen Turm wollten sie bauen, der bis an den Himmel reicht. Damit wollten sie sich einen Namen machen, Einheit und Stärke beweisen. – Doch in Gottes Augen war das alles ganz wenig. Im Bericht amüsiert sich Gott geradezu über diese Menschen. Er muss hinabsteigen zu diesem vermeintlich hohen Turm. Er muss in die Nähe kommen, um diese eingebildete Größe überhaupt zu sehen. – Das sollte uns eine Warnung sein, dass wir Menschen uns in der Politik und mit unserer Gesellschaft nicht überheben. Gottes Stelle können wir nicht einnehmen, und wir müssen seinen Platz nicht einnehmen. Früher oder später muss diese gigantische Selbstüberschätzung des Menschen scheitern.

„Wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht.“ Jesus sagt das Bibelwort in einem Gespräch mit den Schriftgelehrten und Pharisäern seiner Zeit. Sie haben sich gerne als die geistlichen Herren ihrer Zeit dargestellt. Jesus warnt sie. Jeder Lehrer soll bedenken, dass Gott der wahre Lehrer im Himmel ist. Jeder geistliche Vater auf dieser Erde muss wissen, dass er seinen Vater im Himmel gibt. Niemand soll sich Lehrer nennen lassen, denn Jesus Christus ist der von Gott gesandte Lehrer. Wer diese Aufgaben hat, soll sie wie ein Diener erfüllen. „Der größte unter euch soll euer Diener sein“, sagt Jesus. Denn wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt. Wer sich selbst erniedrigt, den wird Gott erhöhen, an dem hat Gott Gefallen. Wer eine Aufgabe in der Gemeinde hat, soll darauf schauen, dass er sich nicht selber darstellt. Unsere Ehre gehört einem größeren als uns selber, sie gehört Gott. Keiner hat dies so eindrücklich herausgestellt und immer wieder zum Thema seines Lebens gemacht wie der Genfer Reformator Johannes Calvin. „Alles zur Ehre Gottes“, so lautete sein Motto. Er selber hat sich ganz in den Hintergrund gestellt. Er trat hinter seiner Arbeit, die Gott ehren sollte, zurück. 

Sie möchten noch tiefer in die Bibel eintauchen? Wir empfehlen unsere Sendereihe:

Anstoß

Ihr Kommentar

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Alle Kommentare werden redaktionell geprüft. Wir behalten uns das Kürzen von Kommentaren vor. Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.

Kommentare (1)

maite /

eine gute und profunde auslegung, finde ich. besonders viel konnte ich anfangen mit dem beispiel des turmbaus zu babel. leider kommt es auch bei uns heutigen christen immer mehr darauf an, uns selbst einen namen zu machen, während unser Herr, von dem alles kommt, im hintergrund bleibt.