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/ Wort zum Tag

Markus 9,23-24

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Jesus sprach: Alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt. Sogleich schrie der Vater des kranken Kindes: Ich glaube; hilf meinem Unglauben!

Markus 9,23-24

„In der Bibel stehen die alten Geschichten, die an jedem Tag neu passieren“. So hat es einmal die Schriftstellerin Ricarda Huch formuliert.

Recht hat sie! Was sich damals ereignet hat, trägt sich heute unter uns zu: in veränderter Landschaft, mit anderen Personen, mit ähnlichen Problemen. Aus Gestern wird Heute. Deshalb erkennen wir uns in vielem wieder, was sich damals zugetragen hat.

Da wird von einem kranken Kind berichtet. Der Vater bringt es zu den Jüngern von Jesus. Die werden es doch wohl heilen können! Aber es klappt nicht, allem guten Willen zum Trotz. Fromme Leute stehen daneben und kriegen sich mit den Jüngern in die Haare. Nun kommt Jesus dazu und kriegt das ganze Palaver mit. Der Vater ist verzweifelt. Wer weiß, wie viel Geld er bisher hingeblättert hat für Ärzte und Medikamente. Und wo eine Krankheit ausweglos ist, sind obendrein die Kurpfuscher nicht weit mit ihren teuren und nutzlosen Patentrezepten. Was unternimmt man nicht alles, wenn es um Gesundheit und Leben geht. Da greift man bekanntlich nach jedem Strohhalm. Aber das Kind, sein Kind, bleibt krank. Was für ein Elend!

Nun kommt Jesus zu den hilflosen Leuten. Zum Glück. Denn die Jünger und wir sind für keinen Menschen die letzte Adresse. Wir sind nicht der Heiland. Alles kommt auf Jesus an. So auch jetzt. Die Streithähne verstummen. Der Vater klagt lautstark Jesus seine Not. Offen spricht er aus, was ihn bedrückt. Mit allen Fasern seines Herzens klammert er sich an Jesus. Und der enttäuscht ihn nicht: „Alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt“. Das klingt verwegen. Ist es aber nicht, denn wer glaubt, setzt auf Gottes Karte. Der rechnet mit dem, was Jesus alles kann. Er bindet sich rückhaltlos an ihn, den Heiland. Dessen Reichweite ist größer als die unsere. Seine Möglichkeiten sind unbegrenzt.

Darauf zu setzen: Genau darum geht es beim Glauben. Wir rechnen mit der Allmacht Gottes. Wir schauen nicht mehr auf uns und auf das, was wir alles können oder auch nicht. Wir erwarten alles Gute von Jesus. „Alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt“.
Aber wenn das mit dem Glauben so einfach wäre! „Ja, ich glaube“, ruft der Vater des kranken Kindes. Und er fügt hinzu: „Hilf meinem Unglauben!“ Ihm ergeht es wie einem von uns. Unser Glaube ist eine schmächtige Angelegenheit. Mancher möchte gerne fröhlich glauben. Aber immer wieder kommen ihm Zweifel dazwischen: „Ob mein Glaube wohl ausreicht, ob er stark genug ist?“ Doch wer so fragt, liegt genau richtig. Beides gehört zusammen: das Wissen um die Macht des Glaubens. Und zugleich das Eingeständnis: „Solchen Glauben bringe ich nicht auf. Hilf meinem Unglauben!“ Der Glaubende pendelt zwischen Zutrauen und Zögern, oft hin- und her gerissen zwischen dem Herrn, dem das Vertrauen gilt und manchen schlechten Erfahrungen.

„Hilf meinem Unglauben!“ Käme es auf unseren perfekten, jederzeit fitten Glauben an, hätten wir keine Chance. Aber nicht die unerschütterliche Stärke unseres Glaubens ist entscheidend, sondern der Herr, an den wir uns klammern, der Boden, auf den wir uns stellen. Alles kommt auf den an, dem wir glauben. Zu ihm lasst uns schauen. Mit ihm lasst uns rechnen. Lasst uns das, was uns ratlos macht, im Gebet vor ihm ausbreiten. Jesus freut sich drüber, wenn wir ihm viel zutrauen.

Damals hat er das Kind geheilt. Und mancher Christ kann davon berichten, wie er zu Jesus gebetet hat, und das Wunder ist geschehen: eine Krankheit ist gewichen, eine Last ist abgefallen, ein Engpass wurde behoben. Gott sei Dank! Andere haben auch zu Jesus gefleht, aber die Last wurde ihnen nicht abgenommen. Die Krankheit blieb und der Kummer auch. Aber Jesus hat ihnen geholfen, damit umzugehen. Er hat Kraft geschenkt, die Bürde anzunehmen und zu tragen. - Wie auch immer: Wenn wir uns an Jesus wenden, bleibt keine Not so, wie sie war, Jesus hilft auf jeden Fall. Wo wir uns ihm anvertrauen, werden wir nicht enttäuscht, auch wenn die Hilfe manchmal anders ausfällt als wir das erwartet hatten.

Es stimmt: „In der Bibel stehen die alten Geschichten, die an jedem Tag neu passieren“. Die sollen sich auch in ihrem Leben und in meinem zutragen. Wir tun gut daran, uns in allen Lagen vertrauensvoll an Jesus zu wenden. Bei ihm sind wir gut aufgehoben. Jesus wartet auf Ihren und meinen Glauben. Denn „alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt!

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Kommentare (2)

Heidi /

Vielen Dank für die gute Auslegung!

elisa5 /

Durch diese Andacht hatte ich einen AHA-Effekt. Danke.
Also zunaechst verstand ich nicht warum der verzweifelte Vater sagte, ich glaube-hilf meinem Unglauben. KLingt ja wie ein Wiederspruch. Aber er mehr