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/ Wort zum Tag

Markus 14,38

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Wachet und betet, daß ihr nicht in Versuchung fallt! Der Geist ist willig; aber das Fleisch ist schwach.

Markus 14,38

Ach ja, die guten Vorsätze! Was haben wir uns schon alles vorgenommen und es dann doch nicht getan. Meist sind es die Gedanken am Morgen, die voller Kraft sind. Da ist der Geist frisch, da planen wir den Tag, und wir legen viel rein. Da überlegen wir auch, was wir ändern können, wie wir den Tag, ja das ganze Leben besser einteilen können. Ja, der Geist, unser Geist, ist willig, und nicht nur das: Er ist schöpferisch und macht das Leben schwungvoll.
Aber dann, ein paar Stunden später: Was ist geblieben von unseren Plänen? Da kommt der Mittag und dann der Abend. Müdigkeit schleicht sich ein und legt sich lähmend auf uns. Die Gedanken des Morgens sind verflattert. Die Realität hat uns eingeholt. Ja, das Fleisch ist schwach. Es kommt nicht nach; es lähmt den Geist. Ja, leider: Oft ist das Fleisch, die körperliche Ermüdung, die Macht der Gewohnheit, die lang gelebte Abhängigkeit, der Hang zur Zerstreuung stärker als der erfrischende und erneuernde Geist.
Das weiß Jesus, und er kriegt es sogar brühwarm durch seine Jünger geboten: Im Garten Gethsemane ist er gerade und weiß um seinen baldigen Tod. Er will allein sein, aber nicht ganz allein: Die drei Jünger, die ihm am nächsten stehen, will er um sich haben. Er will, dass sie mit ihm wachen. Aber was geschieht? Jesus ringt mit dem Vater im Himmel und fragt ihn voller Angst, ob es vielleicht doch möglich ist, dass der Kelch an ihm vorübergeht, - aber die Jünger – schlafen. Jesus weckt sie voller Enttäuschung auf, in der Hoffnung, dass sie nun wach bleiben würden. Aber wieder passiert dasselbe. Und dann sogar noch einmal. Der Geist war willig, aber das Fleisch war schwach. Die drei konnten ihre Müdigkeit nicht bekämpfen, trotz aller guten Vorsätze.
So kann es gehen. So kann man seine Zeit verschlafen, wichtige Lebenszeit. Man kann zu spät kommen, weil man in der Zeit, wo es darauf ankam, nicht präsent war. „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“, hat Michail Gorbatschow einmal gesagt. Recht hat er.
Bei Jesus klingt das noch einmal deutlicher. Dieses schlimme Lebensgesetz, dass der Geist willig, das Fleisch aber schwach ist, kennt er, er der wunderbare Menschenkenner. Aber er weiß auch, was passieren kann, wenn wir nicht wach und präsent sind, auch und gerade als Christen. Dann droht die Versuchung. Und was ist das? Es kann so viel passieren auf dem Weg des Glaubens. Wir können in eine Abhängigkeit geraten, eine esoterische Strömung, eine neue Religiosität, die uns irgendwann wichtiger wird als Jesus. Wir können uns mit Leuten umgeben, die uns zwar faszinieren, aber die uns vom Glauben abbringen wollen. Wir können aus unserer Partnerschaft ausbrechen und  untreu werden. Wir können in einen Trott der Gewohnheit geraten, der uns abstumpfen lässt. Wir können den aus den Augen verlieren, der alles für uns getan hat, Jesus. Damit würden wir alles verlieren, was diesem Leben bleibenden Sinn gibt.
Was tun dagegen? Jesus ist ganz eindeutig: „Wachet und betet!“, ruft er den müden Jüngern zu. Schlaft in der Zeit, die der Schöpfer für euch vorgesehen hat, aber seid dann wach, wenn es um die Entscheidungen des Tages geht. Seid hellwach, wenn ihr spürt, dass ihr wegrutschen könntet vom Weg des Glaubens, aber auch von dem, was euer Leben bisher sonst noch reich gemacht hat.
Und  vor allem: Tragt euer Leben mit all seinen Facetten täglich vor Gott. Er hilft, dass wir wach bleiben, dass wir die Geister unterschieden können und vor Abwegen bewahrt bleiben. Aber damit das geschehen kann, ist es so wichtig, dass wir wirklich bei ihm sind. Dass wir morgens unsere Stille Zeit haben. Dass wir am Tag immer wieder,  auf der Straße oder am Arbeitsplatz oder zuhause, sagen „Herr, du weißt“. Dass wir mit ihm reden, wenn wir schwierige Gespräche führen. Dass wir  ihm vorlegen, was uns fasziniert oder erschreckt. Wenn wir im Gebet mit Jesus verbunden sind, wird uns eine Versuchung nicht überrollen können.
 

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