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/ Wort zum Tag

Marionetten Gottes?

Burghard Affeld über Philipper 2,13.

Gott ist’s, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen.

Philipper 2,13

Unsere Kinder spielten gerne mit Marionetten kleine Theaterstücke. Sie waren fasziniert von der Macht, die sie über die Marionetten hatten. Die Marionetten machten alles, was sie wollten. Einmal fragten die Kinder mich: „Sind auch wir Gottes Marionetten?“

Schon der Apostel Paulus musste sich damit auseinandersetzen. An die Gemeinden in Philippi schreibt er in Kapitel 2 Vers 13: „Gott ist‘s, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen.“ Also werden wir doch von Gott wie Marionetten gesteuert? Und das nicht nur in unseren Taten, sondern total in unserem Denken und Wollen. Wo ist dabei unser freier Wille?

Noch wichtiger ist die Frage, was wir selbst für unsere Seligkeit tun können, wenn doch Gott durch uns und in uns alles schon tut. Warum sind dann noch unsere Entscheidungen im Glauben notwendig?

Wichtig dazu ist der vorherige Vers 12. Da heißt es: „Schaffet, dass ihr selig werdet mit Furcht und Zittern.“ Also müssen wir doch etwas für unsere Seligkeit tun! Und nun? Sieht Gott tatenlos zu, wie ich mich dabei abrackere, um von ihm angenommen zu werden? Oder macht er mich willenlos, wie eine Marionette? Woran hängt meine Seligkeit? An Gott oder an mir?

Es ist schwer für uns vergängliche Menschen, das Unfassbare der Ewigkeit Gottes ein wenig zu begreifen. Wie können wir uns ewige Errettung aus den Klauen des Todes vorstellen? Nur mit Ehrfurcht vor der Größe und Herrlichkeit Gottes können wir uns dem Ewigen nähern. Nur mit innerem Erzittern vor der Grausamkeit des Todes kann uns die unfassbare Retterliebe Christi erst deutlich werden.

Zu unseren Marionetten kamen später sogenannte Handpuppen dazu. Der Spieler steckt seine Hand in die Puppe. Mit seiner Hand und seinen Fingern macht er sie lebendig. So ist auch Gottes Hand in unserem Leben. Bei Jesus war es so. „Ich und der Vater sind eins.“ erklärte er. Vater und Sohn sind eine unlösbare Einheit. Jesu Wille ist auch Gottes Wille und umgekehrt.

Auch Paulus spricht von seiner Einheit mit Christus: „Er in mir und ich in ihm.“ So will auch Gott mit uns eine unlösbare Einheit bilden. Dabei macht er aus uns keine Marionetten. Gott möchte unser Wollen und Tun bewegen, wie die Hand des Spielers in der Handpuppe. Nur durch Gottes Eingreifen können wir ihn stückweise begreifen.

Gleichzeitig will Gott durch unser Denken, Tun und Wollen in diese Welt hineinwirken. Durch uns sollen die Menschen etwas von der Barmherzigkeit Gottes und der Liebe Christi entdecken. So macht Gott unsere Tat zu seiner Tat.

Das entlastet uns. Paulus will uns sagen: Streng dich an im Gehorsam Christi! Versinke nicht in Gleichgültigkeit gegenüber deiner eigenen Seligkeit! Und ruhe dich nicht auf der Barmherzigkeit Gottes aus. Verzage aber auch nicht über deine Schwachheit im Glauben. Zerbreche nicht über dein Versagen in der Nachfolge. „Denn Gott ist‘s, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen!“ Auch heute! Ist das nicht wunderbar?! 

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