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Lieber einmal zu viel als zu wenig gelobt

Birgit Wolfram über Psalm 18,50.

Ich will dich preisen und deinen Ruhm besingen unter den Völkern.

Psalm 18,50

"Ich will dich preisen und deinen Ruhm besingen unter den Völkern."

So steht es in Psalm 18, Vers 50. Die Losung von heute. Wussten Sie, dass exakt dieser Vers auch in 2. Samuel Kapitel 22, Vers 50 zu finden ist? Also, ich wusste das nicht. 

Und ich staunte noch mehr als ich feststellte: Nicht nur dieser Vers 50, sondern auch all die anderen Verse sind gleich.

Davids Danklied aus dem Samuel-Buch wurde damals in die Liedsammlung der Psalmen mit aufgenommen. Und als später die Bibel zusammengestellt wurde, übernahm man die Schriftrollen als Gesamtes. Deswegen gibt es eine Doppelung.

Ich dachte mir: Recht haben sie. Lieber einmal zu viel als zu wenig!
Und das passt doch gut zum Loben und Preisen. Und zu König David, der sagte:
„Ich will dich preisen und deinen Ruhm besingen unter den Völkern.“

Ich will dich – Gott – preisen! Ich will dir danken, ich will dich loben!
Wenn ich das nur auch so könnte. Bei König David habe ich den Eindruck: Das war sein Leben, er war so überzeugt davon, er hat es in die Welt hinausposaunt! Lieber einmal zu viel als zu wenig!

Ich tue mich da eher schwer: Mein Verstand sagt ja, das ist wichtig. Aber mein Herz ist nicht immer beteiligt.
Warum ist das bei König David anders?

Erstens: Gott war für David die wichtigste Person in seinem Leben. Diese besondere Beziehung begann schon in jungen Jahren, als David zum König gesalbt wurde: Da geriet der Geist des Herrn über David (1. Sam. 16,13).

Ich frage mich: Wie groß ist mein inneres Bedürfnis mit diesem Gott zusammenzuleben? Ihn zu bitten: Erfülle mich noch mehr mit deinem Geist!

Ist das meine tiefste Sehnsucht? Und wie steht es mit Ihnen?
Der Liedermacher Albert Frey sagt: "Lobpreis muss von innen geboren werden."
Meine Erfahrung ist: Je mehr ich Gott suche, umso mehr lerne ich ihn kennen. Und komme ins Staunen. Dann sind das nicht mehr nur Worte, die ich bete, weil mein Verstand sie für gutheißt. Sondern sie werden lebendig. Es werden meine eigenen:
„Ja, ich will dich preisen und deinen Ruhm besingen unter den Völkern.“

Zweitens: Was sonst hat David veranlasst, Gott die Ehre zu geben?
Nun, er erlebte, wie dieser Gott ihn aus allergrößter Todesnot errettete (Psalm 18).
Wenn Sie und ich zurückschauen: Gab es eine Situation in unserem Leben als wir dem Tode ganz nah waren und in letzter Sekunde gerettet wurden?
Darum will ich dir danken Herr! So übersetzt Luther dieses Ich will dich preisen.
Könnte es nicht sein: Je mehr ein Mensch Gott erlebt, umso dankbarer wird er –
umso mehr hat er das Bedürfnis, Gott groß zu machen?
Vielleicht fällt Ihnen und mir das Danke sagen leichter: Ja, danke Herr, für alle Bewahrung. Für deinen Schutz. Für deine Rettung.
Aber lassen Sie uns nicht beim Danken stehen bleiben.
Das wäre zu wenig: Gott, du musst wirklich groß sein, dass du mir damals so geholfen hast. Ja, du bist herrlich und groß. Deshalb will

„ich dich preisen und deinen Ruhm besingen unter den Völkern.“

Und das lieber einmal zu viel als zu wenig!

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Anstoß

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Kommentare (2)

Die Redaktion /

@Alfred: Der Großteil des Textes ist mit der Hörfassung identisch. Es kann schon sein, dass die gesprochene Version marginal von der schriftlichen abweicht. Aber nur marginal. Nach unserem Eindruck sind die Unterschiede aber nicht so groß.

Alfred A. J. /

Irgendwie habe ich den Eindruck, dass der Text zum Lesen ein bisschen anders ist als der Text zum Hören. Ist das denn so gewollt oder nur ein Lapsus?