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/ Wort zum Tag

Lebensbund mit Gott

Thomas Eger über Psalm 28,7.

Auf den HERRN traut mein Herz, und mir ist geholfen. Nun ist mein Herz fröhlich, und ich will ihm danken mit meinem Lied.

Psalm 28,7

So lasst uns nun durch Jesus Gott allezeit das Lobopfer darbringen, das ist die Frucht der Lippen, die seinen Namen bekennen.

Hebräer 13,15

Ich staune immer wieder über David, der vor rund 3.000 Jahren König war in Israel. Mich fasziniert seine Offenheit, in der er zu Gott spricht. Das wird in allen seinen Psalmen deutlich. David schüttet sein Herz vor Gott aus, wenn er Schweres erlebt. Er teilt es Gott so ausführlich mit, wie wenn er es mit Gott teilen will.

Genauso tut er das dann aber auch, wenn es ihm gut geht. Er teilt seine Glücksgefühle mit Gott. Sogar den Wandel von traurigen Worten zu dankbaren und frohen Sätzen bringt er in den Psalmen zum Ausdruck. Manchmal wandelt er sein Gebet auch in ein Bekenntnis um, wie wenn er einem Zuhörer erklären will, warum er das sagt, was er Gott gerade mitteilt.

So auch in Psalm 28. Erst ruft David Gott an. Gott möge doch bitte nicht schweigen zu dem, was er ihm mitteilt. Sonst wäre das für ihn, wie wenn er lebendig ins Totenreich abstürzt.

Was der aktuelle Grund für seine Angst ist, nennt David nicht. Aber er umschreibt ihn.

Da sind gottlose Menschen. Leute, die nicht nur nichts nach Gott fragen. Sie verachten ihn sogar. Und sie verspotten alle, die auf Gott vertrauen. Dabei gehen sie heuchlerisch vor. Nach außen reden sie freundlich – aber in ihrem Herzen hassen sie.

Das belastet David. Darum schlägt er Gott vor, diese Leute einfach zu vernichten. Er soll sie nach ihren Taten richten. Das begründet er dann mit einer Feststellung. Weil diese Personen nicht auf das Tun Gottes achten, darum haben sie schon verspielt. Sie gehen ihrem eigenen Untergang entgegen. Gott wird dafür sorgen, dass sie stranden. Nie wieder werden sie aufbauen, was ihnen der Herr niederreißt. Was David dabei so zu schaffen macht ist, dass diese Leute Menschen aus Gottes Volk sind. Eigentlich müssten sie gottesfürchtig sein - sind es aber nicht!

Nun wendet David seinen Blick weg von ihnen. Er blickt auf den Herrn, seinen Gott. Wörtlich bekennt er (Ps 28,7): „Auf den Herrn traut mein Herz, und mir ist geholfen. Nun ist mein Herz fröhlich, und ich will ihm danken mit meinem Lied!“

Wieder nennt David nicht den Grund für sein Gotteslob. Hat sich was ereignet, das die bösen Mäuler stopfte? Gerne würde ich hier David zurückfragen, wie er so plötzlich diese andere Tonart in seinem Denken anschlägt. Aber wenn ich die anderen Psalmen von David studiere, erhalte ich doch indirekt eine Antwort. Das ist so typisch für David. Gerade noch scheint er in einem Sumpfloch zu versinken. Dann richtet er sein Denken und Fühlen auf Gott aus.

Damit kommen Dank und Lob an Gott über seine Lippen. Was ist das Geheimnis für so ein Verhalten? Ein Grund dafür ist bestimmt sein Glaube. Der ist geprägt von einem ganz engen Vertrauen zu Gott. David weiß sich hinein genommen in die Gemeinschaft mit ihm. Er ist keiner, der von außerhalb seine Beziehung zu Gott pflegt. Er lebt keine zwei Leben: Eins mit Gott, wenn er göttlichen Beistand benötigt. Und eins ohne Gott, wenn es ihm gut geht und er für sich leben will.

Nein, David hat mit Gott einen Lebensbund geschlossen. Der gilt für ihn in guten und in bösen Zeiten. Er weiß, dass auch Gott sich an diesen Bund hält. Darum wird ihn nichts unterkriegen. Das Böse wird einmal enden. Aber er wird weiterleben mit Gott im Vertrauen.

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