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/ Wort zum Tag

Leben im Licht

Herbert Laupichler über 1. Johannes 1,7

Wenn wir im Licht wandeln, wie er im Licht ist, so haben wir Gemeinschaft untereinander, und das Blut Jesu, seines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde.

1. Johannes 1,7

Daran konnte sich der Apostel Johannes bestimmt sehr gut erinnern. An das Laubhüttenfest in Jerusalem. Als Jesus zusammen mit seinen Jüngern im Tempel stand und in die Menge rief: „Ich bin das Licht der Welt.“ Jesus war herausgefordert. Denn an jenem Tag des Laubhüttenfestes brannten im Tempel große Leuchter und sollen den Tempelbezirk und Jerusalem taghell gemacht haben. Als Erinnerung an die Wolkensäule, die das Volk Israel auf der Reise von Ägypten nach Kanaan durch die Wüste begleitete.

Da kann Jesus nicht anders und muss auf sich selbst als das göttliche Licht hinweisen. Gleichzeitig verspricht er den Menschen, die ihm nachfolgen, dass sie das Licht des Lebens haben werden.  Licht, das war die erste Schöpfungstat Gottes. Licht und die Trennung von der Dunkelheit. Licht ist wichtig für unser Leben. Licht und Leben gehören zusammen. Ohne Licht gibt es kein Leben auf dieser Erde und auch kein Wachstum.

Wer einmal im Harz ein Bergwerk besichtigt, wird sich wundern. In vielen Silber- und Bleigruben sind die Gänge sehr niedrig, vielleicht 1,50 m hoch. Viel höher mussten sie damals auch nicht sein, denn die Bergleute fuhren schon als Kinder in die Gruben ein. Und ohne Tageslicht hört das Knochenwachstum eines Menschen mit ca. 9-12 Jahren auf. D.h., viele Harzer Bergleute waren einfach nicht größer als 1,20 bis 1,40 m. Ohne Licht kein Wachstum.

Menschen brauchen Licht. Um zu leben, zu arbeiten, um sich zu Recht zu finden. Menschen brauchen aber auch Licht um die Angst vor dem Dunkeln zu besiegen. Viele Kinder schlafen deshalb auch nur bei Licht beruhigt ein. Licht wird aber auch im übertragenen Sinne gebraucht. Wenn ich zum Beispiel nach langem Nachdenken endlich etwas begreife, dann sage ich schon mal zu meiner Frau: „Endlich ist mir ein Licht aufgegangen.“ Licht, ein Begriff für den absoluten Durchblick.

Aber mit dem Begriff Licht verbindet sich noch mehr. Gott selbst sieht sich als Licht und beschreibt mit diesem Begriff eine seiner Eigenschaften. Gott ist Licht und Johannes ist von diesem Gedanken tief beeindruckt. Immer wieder ist dieses göttliche Licht sein Thema, in seinem Evangelium und in seinen Briefen. .

Seit 2000 Jahren leuchtet nun dieses Licht auf der Erde, kann es hell machen in ihrem und in meinem Leben. Die gute Nachricht der Erlösung muss nicht im Dunkeln bleiben. Und in diesem Licht können wir Gott erfahren. Der Apostel Johannes schreibt, wenn wir Christen aber im Licht wandeln. Das heißt für mich, ich setze mich dem göttlichen Licht aus. Ich lasse Gott mein Leben beurteilen. Gott darf mich korrigieren. Er beleuchtet mein Tun und Handeln. Vielleicht durch die Bibel, den Heiligen Geist oder auch durch andere Christen. Für mich entsteht dadurch eine Beziehung zu Gott. Und ich kann in diesem Licht auch Gemeinschaft haben mit den Christen um mich herum. Weil auch sie in diesem Licht leben.

Vielleicht macht ihnen das Angst und sie fühlen sich dem göttlichen Licht hilflos ausgeliefert völlig ungeeignet, in diesem Licht zu leben. Doch das kannte Johannes auch. Dass im Leben eines Christen immer wieder etwas passiert, was Gott nicht hinnehmen kann und was er Sünde nennen muss. Deshalb ergänzt  Johannes auch: „Und das Blut Jesu, seines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde.“

Wenn ich mich also dem Licht der göttlichen Wahrheit aussetze, steht alles, was ich falsch mache, hinter der reinigenden Kraft des Blutes Jesu. Allein durch den Tod von Jesus Christus am Kreuz von Golgatha gibt es Gemeinschaft zwischen dem vollkommenen Gott und den unvollkommenen Christen.

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