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/ Wort zum Tag

Jesus macht Menschen heil

Martin Knapmeyer über Matthäus 4,23.

Jesus zog umher in ganz Galiläa, lehrte in ihren Synagogen und predigte das Evangelium von dem Reich und heilte alle Krankheiten und alle Gebrechen im Volk.

Matthäus 4,23

„Jesus zog umher in ganz Galiläa, lehrte in ihren Synagogen und predigte das Evangelium von dem Reich und heilte alle Krankheiten und alle Gebrechen im Volk.“ 

So lautet der Bibelvers aus dem Neuen Testament, den die Brüdergemeine für heute ausgewählt hat. So fasst Matthäus zusammen, wie Jesus wirkte: Hin und her wandernd wirkte er durch Wort und Tat. Und beides gehörte bei ihm zusammen.

Sein Wort – das war das Evangelium, die gute Nachricht, vom Reich Gottes: „Gottes Reich kommt. Gott wird seine Herrschaft über die Welt aufrichten. Er wird herrschen – nicht mehr böse Mächte, nicht mehr die Sünde. Gott wird alle Mächte besiegen, die den Menschen schaden, die sie niederdrücken und krank machen. Gott wird die Welt heil machen.“

Jesu Tat – das war: In der Überzeugung, dass Gott die Welt heil macht, hat er selbst angefangen mit dem Heilmachen.

Die Menschen seiner Zeit erklärten sich viele Krankheiten mit dem Wirken böser Mächte. „Der ist von einem Dämon besessen“, sagten sie, wenn jemand sich wie ferngesteuert bewegte oder sprach, wenn er sich nicht mehr unter Kontrolle zu haben schien[1] Selbst Fieber führten sie zurück auf böse Geister[2]. Und oft gaben sie einem Kranken selbst die Schuld für seine Krankheit: „Der hat wohl eine schlimme Sünde begangen, dass er jetzt zur Strafe so leiden muss.“[3]

Klar, dass solche Erklärungen die Kranken ausgrenzten. Wer wollte schon etwas zu tun haben mit einem Menschen, der besessen war von einem bösen Geist? Wer mochte gern zusammen sein mit jemandem, den Gott selbst strafte? So schädigten Krankheiten die betroffenen Menschen und zerstörten gleichzeitig ihre Gemeinschaft mit anderen.

Jesus fand sich nicht damit ab. Er befahl den bösen Geistern: „Fahrt aus! Ich verbiete euch, diesen Menschen weiter zu quälen!“[4] Er sagte immer wieder Menschen zu: „Auch wenn es Sünde ist, die dich krank macht – sie soll keine Macht mehr über dich haben! Sie trennt dich nicht mehr von Gott. Gott will dich nicht strafen, er will dich heil machen.“ Und Jesus führte die ausgegrenzten Kranken in die Gemeinschaft zurück.

Jesus ist der Heiland. Auch heute. Auch für uns. Ich glaube: Er ist auf unserer Seite, wenn wir krank sind. Er will nicht, dass die Krankheit uns kaputt macht. Er will nicht, dass sie uns von der Gemeinschaft mit anderen trennt. Er stärkt uns im Bemühen, unsere eigene Krankheit und die anderer Menschen zu überwinden. Ich selbst war vor zehn Jahren an Krebs erkrankt. Für mich war es wichtig, darauf zu vertrauen: Jesus hilft mir mit seiner heilenden Kraft, die Krankheit zu bewältigen und wieder gesund zu werden.

Gleichzeitig ist mir bewusst: Dass Jesus damals „alle Krankheiten und alle Gebrechen“ „heilte“ (Matthäus 4,23), war einmalig, es wiederholt sich in dieser Form heute nicht. Längst nicht alle Menschen genesen von ihrer Krankheit. Auch längst nicht alle, die an Jesus glauben. Viele müssen mit dauerhaften Einschränkungen leben oder sogar mit der Perspektive, an ihrer Krankheit zu sterben. Und sie müssen lernen, das anzunehmen, statt ständig damit zu hadern.

Aber Jesus lädt uns ein, seine Hoffnung zu teilen: dass Gott in seinem ewigen Reich einmal alle Krankheit, alles Böses und den Tod überwindet. Und er lädt uns ein, ihm zu vertrauen: dass er, der Heiland, uns in dieses Gottesreich führt. Und dass er jetzt schon bei uns ist, ob wir nun gesund sind oder krank, und nichts uns von ihm trennen kann.


[1] Siehe z. B. Markus 9,17.20

[2] Lukas 4,39 „Und er bedrohte das Fieber …“

[3] Vgl. Johannes 9,1f.

[4] Vgl. Markus 5,8

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Kommentare (2)

Spyridon G. /

Hallo Pastor Knapmeyer , Sie wurden gesund weil Sie an das Wort ( Logos ) wirklich glauben und weil Sie an die Wunder JESU auch wirklich glauben . Glauben alle Christen an das Wort und an die Wunder mehr

Isolde F. /

Ich sehe es anders. Nicht "Für mich war es wichtig, darauf zu vertrauen: Jesus hilft mir mit seiner heilenden Kraft, die Krankheit zu bewältigen".
Nicht ich bewältige die Krankheit. ER bewältigt mehr