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Jesus erkennen

Simon Diercks über Johannes 17,3.

Das ist das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.

Johannes 17,3

Ein einzigartiger Moment der Intimität. Ein Moment tiefster Vertrautheit zwischen Sohn und Vater, ein intimer Moment der Dreieinigkeit mit sich selbst. Und wir dürfen als Leser dabei sein. Ein ganzes Kapitel lang betet Jesus hier.  Jesus spricht von der unbegrenzten Macht, die Gott ihm verliehen hat. Und davon, was er mit dieser Macht anfangen will: das ewige Leben verschenken. Nicht pauschal an die ganze Menschheit, sondern ganz persönlich an jeden Einzelnen, der ihn erkennt.

Das ist das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen. (Johannes 17,3) So betet Jesus.

Was gilt es zu tun, um dieses Geschenk abzugreifen? Jesus erkennen. Mit erkennen ist hier nicht gemeint, alles über diesen Jesus zu wissen.

Ich erinnere mich an Raba, Mutter einer Flüchtlingsfamilie und bisher Muslimin. Sie bewohnte mit ihren fünf Kindern und - aus bürokratischen Gründen - hunderte Kilometer entfernt von ihrem Ehemann zwei kleine Zimmer eines Wohncontainers im Rheinland. Hinter sich die Bedrohung ihres Lebens. Hinter sich gelassen alles, was Familie, Zuhause und Hab und Gut war. Überfordert, allein und verzweifelt erlebt sie am absoluten Tiefpunkt, dass Jesus ihr im Traum erscheint und ihr zusagt, dass er für sie sorgen und die Familie wieder zusammenbringen wird. Raba wusste nicht viel über Jesus. Wie auch, sie ist Analphabetin. Aber sie hat Jesus erkannt und damit ihr ewiges Leben begonnen. Ein Jahr später feierten wir ihre Taufe.

Mit erkennen ist hier nicht gemeint, alles über diesen Jesus zu wissen. Mit erkennen ist nicht gemeint, dass in meinem Leben alles gut, geordnet und heil ist.

Ich erinnere mich an Norman, Afghanistan-Veteran, Ehemann, Vater und psychisch so schwer erkrankt, dass seine Angstattacken ihm immer wieder das ganze Leben unter den Füßen wegreißen. Er verbringt immer wieder Wochen in Kliniken, immer wieder muss er seine Jobs aufgeben, immer wieder bricht das Familienleben zusammen. Aber mitten in all dem beginnt Gott zu ihm zu sprechen, ihn mit Bibelversen und Eindrücken Tag für Tag neue Kraft zu geben. Bei Norman ist nicht alles gut und geordnet. Wie auch, seine Erkrankung ist nach menschlichem Ermessen nicht heilbar. Aber er hat Jesus erkannt und damit sein ewiges Leben begonnen. Nach einem tödlichen Autounfall Jahre später ist er nun bereits bei Jesus angekommen und bei seiner Beerdigung haben wir seinen Verlust betrauert und sein ewiges Leben gefeiert.

Mit erkennen ist nicht gemeint, dass in meinem Leben alles gut, geordnet und heil ist.

Mit erkennen ist nicht gemeint, dass ich eine bestimmte Reife oder Lebensleistung vorweisen muss.

Ich erinnere mich an Joel, der am Gründonnerstag nach einem Gebetsabend mit Abendmahl vor mir stand und mich mit großen Augen anschaute. Jahre zuvor hatten wir als Gemeindeleitung für Joel gebetet, als er krank war und Gott hatte ihn einfach so gesund gemacht. Seine Frage, als er vor mir steht: „Ich habe Jesus doch auch lieb, darf ich dann auch Brot und Traubensaft nehmen?“ Joel hatte keine Reife und keine großen Lebensleistungen vorzuweisen. Wie auch, er war gerade mal sieben Jahre alt. Aber er hat Jesus erkannt und damit sein ewiges Leben begonnen. An diesem Abend strahlten seine Augen, als er das erste Mal Abendmahl mit Jesus feiern durfte, der ihn geheilt hat.

Mit erkennen ist nicht gemeint, dass ich eine bestimmte Reife oder Lebensleistung vorweisen muss.

Jesus erkennen heißt, ihm begegnen und begreifen, wer er für Sie ist: Ihr Christus, zu Deutsch: Ihr Retter. Der einzige Mensch und der einzige Gott, der Ihnen ewiges Leben schenkt, das in dem Moment beginnt, wo Sie ihn sein lassen, was er ist: Ihr Retter.

Raba, Norman und Joel haben Jesus erkannt und reagiert. Und Sie?

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