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Jesus – der Außenseiter

Michael Sarembe über Hebräer 13,12-13.

Jesus hat gelitten draußen vor dem Tor. So lasst uns nun zu ihm hinausgehen vor das Lager und seine Schmach tragen.

Hebräer 13,12–13

Keiner will ausgeschlossen sein. Ich erinnere mich an dieses Gefühl aus Kindheitstagen. Wir waren umgezogen und ich kam als Neuer in eine für mich fremde Klasse. „Wer bist du denn? Du gehörst hier nicht dazu! Mit dir reden wir nicht!“ Ein scheußliches Gefühl. Da steht man plötzlich draußen, ist außen vor und kann gar nichts dafür! Niemand ist gerne Außenseiter. Diese Rolle sucht sich keiner freiwillig. Oder doch? Einer ist tatsächlich einmal umgezogen, obwohl klar war, dass er zum Außenseiter werden würde. Er hätte das nicht müssen. Aber die Leute waren es ihm wert. Dann aber haben sie ihn nicht nur wie einen Außenseiter behandelt. Sie haben ihn hinausgeprügelt vor die Stadt und dort brutal ermordet.

Die Rede ist von Jesus, dem Sohn Gottes. Er starb als Außenseiter auf der Müllkippe, draußen vor den Toren der Stadt Jerusalem.

Eine natürliche Reaktion darauf wäre, zu sagen, alles, bloß das nicht! Aber der Schreiber des Hebräerbriefs im Neuen Testament fordert uns heute zum Gegenteil auf. Er schreibt: „Jesus hat gelitten draußen vor dem Tor. So lasst uns nun zu ihm hinausgehen und seine Schmach tragen.“

Das macht keinen sehr werbewirksamen Eindruck. Werde Christ, komm zum Trupp der Außenseiter!

Nun, hier soll auch nicht die Werbetrommel gerührt werden. Hier wird Mut gemacht! Mut, der Wirklichkeit ins Auge zu sehen. Mut, die Wahrheit anzuerkennen und sich ihr zu stellen – auch wenn das negative Folgen haben sollte. Denn hinter diesem schrecklichen Tod am Kreuz steckt etwas, das unserem Auge zunächst einmal verborgen bleibt. Etwas, das man hinter dem Schreckensbild eines Gehenkten nicht vermuten würde. Hinter dem Kreuz steckt eine Liebe, die unsere Vorstellungskraft übersteigt. Jesus hat dort am Kreuz sein Leben für uns gegeben. Mit seinem Leben hat er einen Preis bezahlt; den Preis für unser Leben. Ausgestoßen von der Gesellschaft seiner Zeit, hat er am Kreuz alles das auf sich genommen, was uns bei Gott ins Abseits stellt. Unsere egoistischen Entscheidungen, die wir treffen, ohne nach Gott und oft genug auch ohne nach Menschen zu fragen. Die Zeiten, in denen wir uns lieber mit der Masse treiben lassen, tun, was alle tun, eben weil es so viel leichter ist.

Jesus will, dass wir zu ihm gehören. Deswegen übernimmt er da draußen am Kreuz die Konsequenz für unser Handeln. Deswegen bezahlt er mit seinem Leiden und Sterben den Preis für unser Leben. Das sind wir ihm wert! Dass wir seinen Frieden erleben, seine Vergebung erfahren, seine Gegenwart in unserem Leben genießen können, das hat er sich alles kosten lassen. So groß ist seine Liebe zu uns!

Das ist die Wahrheit, der wir uns stellen sollen. Hier ist unser Bekenntnis gefragt. Wie hältst du’s mit dem gekreuzigten Jesus? Die Zahl derer, die sich über christliche Wertvorstellungen lustig machen und Christen als ewig Gestrige abtun oder sie sogar in die Nähe psychisch Kranker rücken, wächst. Abgesehen davon, dass wir eine intellektuelle Auseinandersetzung nicht zu scheuen brauchen, sind wir an einem Punkt deutlich im Vorteil: Wir kennen den, dessen Liebe weder der Spott noch der Hass der Menschen auslöschen konnten. Sogar der Tod musste vor Jesu Liebe kapitulieren. Und wir wissen, dass diese Liebe uns gilt. Sollten wir da nicht bereit sein, Spott und Ausgrenzung auszuhalten? Wir befinden uns ja in bester Gesellschaft!

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