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/ Wort zum Tag

Jesaja 55,6

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Suchet den HERRN, solange er zu finden ist; ruft ihn an, solange er nahe ist.

Jesaja 55,6

Die kleine Tochter eines Rabbiners spielte einmal mit Freunden Verstecken. Das Mädchen lief und versteckte sich. Die anderen Kinder aber spielten ihm einen bösen Streich. Während das Mädchen in seinem Versteck wartete, machten sie sich einfach davon und ließen es im Versteck sitzen. Als das kleine Mädchen merkte, dass seine Freunde es gar nicht gesucht hatten, rannte es nach Hause, warf sich seinem Vater in die Arme und weinte: „Papa, ich habe mich versteckt und keiner hat nach mir gesucht!" Der Vater umarmte seine Tochter und sagte: „0 ja, Gott versteht dich gut. Er versteht dich besser, als du ahnst."

Das war echt gemein von diesen Kindern. Sie ließen das Mädchen einfach im Versteck sitzen und schlichen sich davon. Wie recht der Vater hatte, als er sagte, Gott würde gut verstehen, wie sich seine kleine Tochter jetzt fühlt. Denn was wir Menschen mit Gott machen ist noch viel schlimmer: Gott hat sich nicht einmal versteckt und dennoch suchen wir ihn nicht, obwohl er leicht zu finden wäre. Das ist kaum zu fassen! Der Prophet Jesaja fordert Israel auf, das Volk solle Gott suchen. In Jesaja 55, Vers 6 steht: "Suchet den Herrn, solange er zu finden ist; ruft ihn an, solange er nahe ist."

Jetzt ist die Zeit, in der Gott nahe ist, sagt Jesaja seinem Volk. Und das gilt auch für uns hier und heute. Heute können wir Gott suchen und ich kann Ihnen garantieren, Sie werden ihn finden. Der Apostel Paulus sagte es nämlich laut dem Bericht des Neuen Testamentes auf dem Areopag in Athen auch den Nicht-Juden ganz deutlich: „Gott ist ja für keinen von uns in unerreichbarer Ferne. Denn in ihm, dessen Gegenwart alles durchdringt, leben wir, bestehen wir und sind wir“ (Apg.17,27-28). Gott hat sich also nicht versteckt. Nicht Gott ist das Problem, sondern wir Menschen sind es. Viele wollen mit Gott gar nichts zu tun haben. Aber, wie ist es denn mit den Christen? Jesaja spricht in der Tageslosung ja zum alttestamentlichen Volk Gottes. Er fordert seine Leute auf, Gott zu suchen, Leute, die Gott eigentlich kennen, Menschen, die Gott viel zu verdanken haben. Offensichtlich interessierten sich die Israeliten nicht mehr besonders für ihren Gott. Darum muss der Prophet sie auffordern, Gott zu suchen, d.h. wieder mit Gott in einer engen Gemeinschaft zu leben.

Kennen Sie das nicht auch in Ihrem Leben? Es gibt Tage, Wochen, Monate und manchmal sogar Jahre, in denen man in den Tag hinein lebt. Gott spielt höchstens noch eine Nebenrolle – wenn er überhaupt noch im Spiel ist. Wir wissen zwar noch, dass es ihn gibt. Wir wissen, dass er für uns am Kreuz gestorben ist. Wir finden das auch toll, aber mit unserm Leben hat das nicht mehr viel zu tun. Eigentlich leben wir ohne Gott. Auch ich kenne diese Zeiten. Ich bete dann kaum mehr. Lese nicht mehr in der Bibel. Bitte Gott nicht mehr um seine Führung in den Entscheidungen, die ich zu treffen habe. Wenn das so ist, dann gilt der Ruf des Propheten ganz aktuell und dringlich auch für Sie und mich: "Suchet den HERRN, solange er zu finden ist; ruft ihn an, solange er nahe ist" (Jes 55,6). Ja, Gott ist Ihnen und mir nahe, er versteckt sich nicht, wenn wir ihn suchen, werden wir ihm begegnen. Auch heute.
 

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Kommentare (2)

Martina Waadt /

Ja ich empfinde das auch so wie Sie. Heute erbitte ich mir, daß Gottes Willen und Denken in meinem Krankenhausalltag Gestalt annimmt.

Jürgen Bartram /

Danke, lieber Bruder, für das offene Wort. Mir geht es manchmal ebenso, dass ich den Kontakt zu unserem Gott verliere. Aber das Gute ist es eben, dass er mich trotzdem wiederfindet.