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Jesaja 52,12

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Der HERR wird vor euch herziehen und der Gott Israels euren Zug beschließen.

Jesaja 52,12

Vor einiger Zeit war ich zu Besuch in Tansania. Wir waren in der Dunkelheit in der Massai-Steppe zu Fuß unterwegs. Es war wirklich stockdunkel. Der Pfad war schmal. Der Weg unbekannt. Fremde Laute drangen durch die afrikanische Nacht. Ab und an knackte es im Dornengestrüpp am Wegrand. Immer wieder lagen Hindernisse auf dem Weg. An Steinen und Ästen geriet ich manchmal ins Stolpern –  All das verunsicherte und beunruhigte mich. Manchmal erschrak ich.

Aber dann erinnerte ich mich daran, dass wir einheimische Begleiter hatten. Gut, dass vor uns ein Massai lief. Auch am Ende unserer kleinen Wandergruppe lief ein Eingeborener. Sie kannten den Weg. Die Einheimischen wussten, welche Richtung wir zum Ziel einschlagen mussten. Sie kannten auch die Gefahren, die im Dunkel der afrikanischen Nacht lauerten. Mit wachem Blick leiteten sie uns gut geleitet und sicher. Durch unsere afrikanischen Freunde waren wir behütet und beschützt. Ihnen konnten wir voll vertrauen. Ihnen konnten wir uns bedenkenlos anvertrauen. Wir kamen schließlich wohlbehalten am Ziel an.

An diese Begebenheit musste ich bei diesem Bibelvers aus Jesaja 52 denken.

Dort ist allerdings nicht von einem menschlichen Begleitschutz die Rede. Da ist vom Geleit durch den lebendigen Gott die Rede.

Der HERR wird vor euch herziehen und der Gott Israels euren Zug beschließen.

Deuterojesaja, der Prophet spricht diese Worte zu den nach Babylon verbannten Juden. Er tut es im Namen Gottes. Der Prophet ist unter den Weggeführten. Er teilt ihr Schicksal.

Sie sitzen an den Wassern von Babel. Immer wieder gehen die Gedanken zurück. Sie denken voller Sehnsucht im Herzen an die verlorene Heimat. Sie wissen: Die Stadt Jerusalem und mit ihr der Tempel liegt in Schutt und Asche. Trauer und Schmerz drücken sie nieder. Sie leben in einem fremden Umfeld. Die Sprache, die Kultur und die Religion ist ihnen fremd. Für die Herren im Land, die Babylonier, müssen sie Sklavendienste verrichten. Es ist eine schwere Zeit. Hoffnungslosigkeit macht sich breit. Manche haben den Glauben an den lebendigen Gott verloren. Andere sind zutiefst angefochten. In dieser schweren Zeit spricht der Bote Gottes im Auftrag Gottes seinen Zeitgenossen Mut zu.

Gott hat die Fäden in der Hand. Er handelt auch in der Völkergeschichte. Er lässt die Seinen nicht im Stich.

Babylons Stern ist im Sinken. Eine neue Großmacht, die Perser, gewinnt an Einfluss. Das Ende der Verbannung rückt näher. Gott wird einen neuen Anfang setzen und Befreiung schenken. Er eröffnet einen Weg in die Zukunft. Die Morgenröte des versprochenen Aufbruchs schickt ihre Strahlen in das Dunkel der Gefangenschaft.

Der Herr wird vor euch herziehen und der Gott Israels euren Zug beschließen. Dieses Mutmachwort hilft den Juden in Babylon bei der Bewältigung der notvollen Gegenwart. Es lenkt den Blick auf eine wunderbare Zukunft. Beim Aufbruch in das Neue dürfen sie gelassen sein. Sie sind umgeben von Gott. Er weist den Weg. Ihm dürfen sie folgen. Er ist auch am Ende da und sorgt dafür, dass niemand verlorengeht.

Weil Gott verlässlich ist und er seine Zusage wahr gemacht hat, sind uns diese Worte überliefert. Sie laden uns ein zum Vertrauen auf unseren mächtigen Gott. Wie auch Ihre Situation momentan ist. Gott verspricht seine bleibende Gegenwart auf dem Weg. Sein Wort schenkt Orientierung. Es macht Mut für den Weg, der in die ewige Heimat führt.

Jesus sagt es den Seinen mit anderen Worten zu. Er sagt:“ Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“ Das gilt. Darauf können Sie sich verlassen.

Mit einem Segenswort grüße ich Sie:
„Der Herr sei vor Dir und führe Dich! Er sei hinter Dir und schütze Dich. So segne und behüte Dich der dreieinige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist!“

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