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/ Wort zum Tag

Jesaja 48,21

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Sie litten keinen Durst, als er sie leitete in der Wüste. Er ließ ihnen Wasser aus dem Felsen fließen.

Jesaja 48,21

Das Bibelwort aus Jesaja 48 bezieht sich zurück auf das 2. Buch Mose, Kapitel 17. Dort wird geschildert, wie Mose das Volk Israel durch die Wüste geführt hat, von Ägypten in das gelobte Land. Die Menschen hatten nichts zu trinken, als sie sich lagerten in Refidim. Sie waren mit ihrem Anführer Mose nicht zufrieden. Sie dachten: der lässt uns hier in der Wüste verdursten! Sie dachten: es ist nicht gut, dass uns Gott hierher in die Wüste geführt hat. Wir werden verdursten und sterben müssen. Sie wollten Gott nicht vertrauen, dass er ihnen Wasser besorgen könnte. In dieser Notlage zeigte sich, wie ungläubig das Volk Israel war. Sie waren voller Zweifel. Deshalb sagt Mose: Was streitet ihr mit mir? Warum versucht ihr den Herrn? Daher hat Mose intensiv zu Gott gebetet, er hat geschrien: was soll ich mit dem Volk tun? Gott befahl dem Mose: Schlag mit einem Stab in der Gegenwart von Ältesten des Volkes Israel an einen Felsen. Mose hat das getan, und Wasser lief aus dem Felsen, das Volk hatte zu trinken! Es hat überlebt! Sein Gott hat ihm geholfen, auch wenn die Menschen gezweifelt haben.

Diese Geschichte wird jetzt in einer neuen Situation für das Volk Israel sehr wichtig. Die Israeliten aus dem Südreich werden von den Babyloniern besiegt und nach Babylon weggeführt. Das würde im sechsten Jahrhundert v. Chr. geschehen. Die Lage der Juden war in manchem der Wanderung aus Ägypten ins Land Kanaan ähnlich. Die Israeliten waren verzweifelt. Wo ging die Reise hin? Konnte die Menschen in Babylon auch nur irgendetwas Gutes erwarten? Das Ziel war unbekannt. Die lange Wanderschaft war strapaziös. Und die Menschen waren von der Eroberung ihrer Heimat traumatisiert. Für diese Situation hat der Prophet Jesaja nun ein gutes, hoffnungsvolles Wort. „Der Herr hat seinen Knecht Jakob erlöst: Sie litten keinen Durst, als er sie leitete in der Wüste. Er ließ ihnen Wasser aus dem Felsen fließen.“ Das Volk Israel ist der „Knecht Jakob“. Jakob war einer der Erzväter Israels, der Vater der 12 Stämme Israels. Er kam in einer Hungersnot mit seinen Söhnen zu seinem Sohn Joseph nach Ägypten. Dort hat das Volk Israel die Hungerszeit überlebt. Von dort hat Mose das Volk herausgeführt.

In gleicher Weise verspricht Gott jetzt durch seinen Propheten Jesaja: es gibt auch für euch, die ihr nach Babylon weggeführt werdet, eine Hoffnung! Das Volk Israel war lange Jahre in Ägypten und ich habe es von dort befreit. Ebenso werdet ihr einige Jahrzehnte in Babylon bleiben müssen. Doch ihr dürft eure Hoffnung nicht aufgeben, Gott sagt: ich werde euch befreien. Ich werde euch versorgen, auch in dieser Wüstensituation, bevor ihr zurückkommen werdet in die Heimat. Ihr müsst nicht verzweifeln und ungläubig sein. Auch wenn ihr meint, das alles sei nicht zu eurem Guten, will ich euch doch durchbringen und wieder in euer Land zurückbringen. Ich habe das früher so gemacht, und daher könnt ihr darauf vertrauen: ich werde es auch jetzt wieder tun.

Geht es uns nicht heute manchmal auch so? Sogar reife Christen haben manchmal den Eindruck, dass sie weit weg sind von Gott. Sie fühlen sich wie in der Wüste, weit weg von allen anderen, ohne jede Hilfe, kurz vor dem Verdursten. Gott scheint weit weg zu sein, sein Wort scheint nicht zu reden, das Leben ist unwirtlich und lebensfeindlich, wie eine Wüste. Für das Volk Israel war diese Wüste real, brutale Wirklichkeit. Für uns heute kann das eine geistliche Durststrecke sein. Ein angefochtenes Leben, als gäbe es keinen Gott, als wäre da keiner, der zu uns spricht. Keiner, der unser Gebet hört und darauf antwortet. Auch wenn wir es nicht mehr für möglich halten, dass Gott hilft, ist er dennoch da. Und er hilft, wo und wann er will, vielleicht auf ganz überraschende, unkonventionelle Weise, so wie er es damals beim Volk Israel getan hat. Die Israeliten hätten auch nicht gedacht, dass hinter dem trockenen Felsen das lebenspendende Wasser verborgen ist.

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Kommentare (1)

Irmgard Winkler /

Vielen Dank für den Zuspruch. Er ist sehr real für mein Leben. Und Gottes unkonventionelle Art zu helfen, habe ich schon sehr oft erfahren.