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/ Wort zum Tag

Jesaja 46,10

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

"Ich habe von Anfang an verkündigt, was hernach kommen soll, und vorzeiten, was noch nicht geschehen ist. Ich sage: Was ich beschlossen habe, geschieht, und alles, was ich mir vorgenommen habe, das tue ich."

Jesaja 46,10

„Auf nichts ist mehr Verlass!“ Sie kennen solche Klagetöne genauso wie ich: Die Handwerker sind unpünktlich, wenn sie denn überhaupt kommen. Das Zimmer der Kinder ist auch nicht aufgeräumt. Und das allen Versprechungen zum Trotz! Viel versprochen - wenig gehalten. Da wird wer weiß wie viel angekündigt, aber dabei bleibt es oft auch. Ja, worauf soll man sich noch verlassen? „Auf nichts ist mehr Verlass“.

Zum Glück setzt Gott heute die Betonung anders: Auf nichts ist mehr Verlass als auf ihn. Gott setzt keine leeren Sprüche in die Welt. Er kennt keine hohlen Sprechblasen. Was er ankündigt, trifft ein. Jeder kann sich darauf fest verlassen. „Was Gott zusagt, das hält er gewiss“, wusste schon der Sänger des 33. Psalms. Und im 18. Jahrhundert unterstreicht das der Liederdichter Ehrenfried Liebich: „Gott tut, was er verheißt; er hält, was er verspricht“.

Genau das predigt ein unbekannter Prophet seinen Landsleuten. Die sind aus Israel in die Gefangenschaft nach Babylon weggeführt worden. Was haben sie nicht alles an Schmach und Elend hinter sich! Ihre Heimat war zur Trümmerwüste geworden, so hatten die babylonischen Heere gehaust. Und ihr eigenes Los in der Fremde? Nichts am politischen Himmel deutet darauf hin, dass sich irgendetwas zum Positiven ändern könnte.

Nun hören die Gefangenen eine unglaubliche Nachricht: „Bald geht’s nach Hause. So hat uns das Gott fest zugesagt!“ Doch die meisten winken ab: Viel zu schön, um wahr zu sein! Träume sind Schäume! Da kann sich der Prophet den Mund fusselig reden. Die Skepsis sitzt zu tief. Die lässt sich nicht von jetzt auf gleich ausradieren.

Aber der Prophet bleibt zäh am Ball. „Gott sagt: Was ich beschlossen habe, geschieht, und alles, was ich mir vorgenommen habe, das tue ich“. Um seinen Landsleuten das Glauben ein bisschen leichter zu machen, verweist der Prophet auf das, was Gott bisher alles in die Wege geleitet hat: Ihr lebt, ihr seid bis zum heutigen Tag bewahrt und durch manches Leid hindurchgetragen worden. Gott hat verlässlich zu euch gestanden. Deshalb vertraut darauf: So wird er sich auch weiterhin verhalten. Auf nichts ist mehr Verlass!

Was Gott damals versprochen und der Prophet angekündigt hat, ist Stück für Stück eingetroffen: Bald ging’s nach Hause! Gott hat Wort gehalten. Das macht mir Mut, ihm auch heute viel zuzutrauen. Nehmen wir ihn doch beim Wort! Ich denke an die Zusage, die er einst an Abraham gerichtet hatte und die heute über jedem steht, der an Jesus Christus glaubt: „Ich will dich segnen, und du sollst ein Segen sein“. Das verspricht Gott. Denke ich darüber nach, entdecke ich viele gute Spuren, die Gottes Segen bei mir gezogen hat: dass Chemotherapie und Bestrahlung mich geheilt haben, dass Gott Freunde an meine Seite gestellt hat, die mich lieben, erfreuen und korrigieren. Dass mein kleines Leben einen Sinn hat und ich weiß, wofür ich morgens aufstehe. Segen über Segen!

Darauf werde ich mich auch weiterhin verlassen. Und auch auf das andere: „Und du sollst ein Segen sein“. Treffender übersetzt: „Du wirst ein Segen sein“. Das geht also ganz automatisch weiter, wenn Gott segnet. Tatsächlich, ich fange an zu staunen: Dass ich etwas im Sinne Gottes tun kann: beten und arbeiten, so weit meine Kräfte reichen. Anderen helfen, die Liebe Gottes für sich zu entdecken. Gutes zu tun, so weit meine Möglichkeiten reichen. „Und du wirst ein Segen sein“.

Was Gott verspricht, das hält er auch – damals bei den Gefangenen im Exil, heute bei Ihnen und mir. An uns ist es, Gott viel zuzutrauen. Auf nichts und niemand ist mehr Verlass!

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