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/ Wort zum Tag

Jesaja 27,3

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Ich, der HERR, behüte ihn und begieße ihn immer wieder. Damit man ihn nicht verderbe, will ich ihn Tag und Nacht behüten.

Jesaja 27,3

Wer einen Weinberg sein eigen nennt, dem wird es nie langweilig. Soviel habe ich in den Jahren gelernt, in denen ich im Zürcher Weinland zu Hause war. Alte Triebe wegschneiden, den Boden lockern, Düngen, Schädlinge bekämpfen, junge Triebe aufbinden, überzählige Triebe ausbrechen .... Mit Reben hat man immer zu tun. Es braucht viel Einsatz, bis man endlich ein Glas Wein geniessen kann.

In der Bibel wird der Weinberg immer wieder zum Thema. Das Bild mag dabei unterschiedlich gebraucht werden, etwas bleibt sich in der Regel gleich: Die Menschen sind Teil von Gottes Weinberg und Gott ist der Gärtner, der diesen bebaut, hegt und pflegt. Schon der Prophet Jesaja hat ein Lied über den göttlichen Weingärtner gedichtet und seinen Zeitgenossen vorgetragen (vgl. Jesaja 5,1-7). Darin kommt eindrücklich Gottes Engagement für Israel zum Ausdruck. Gott hat nichts unterlassen, um eine gute Ernte einfahren zu können. Doch die Ernte ist ausgeblieben. Gottes Engagement war vergeblich. Das Weinberglied von Jesaja bringt Gottes grenzenlose Enttäuschung über diesen Misserfolg zum Ausdruck. Es mündet schliesslich in ein Gerichtswort über das Volk Israel. Im Alten Testament wird so erklärt, warum die Israeliten ihre Selbständigkeit verloren haben und ins babylonische Exil verschleppt worden sind.

Damit ist die Geschichte von Gott und seinem Weinberg aber nicht zu Ende. In Jesaja 27 verspricht Gott, Israel als seinen Weingarten neu anzulegen. Im Vers 3 dieses Abschnittes steht das Wort zum heutigen Tag: „Ich, der Herr, behüte ihn und begiesse ihn immer wieder. Damit man ihn nicht verderbe, will ich ihn Tag und Nacht behüten.“ Gott versucht es also von Neuem. Seine Liebe ist stärker als sein Zorn. Die Gerichtserfahrung hat nicht das letzte Wort. Am Ende wird die Gnade siegen.

Diese Zusammenhänge waren einige Jahrhunderte später auch den Jüngern von Jesus vertraut. Jesus musste ihnen deshalb nicht viel erklären, er konnte nur sagen: „Mein Vater ist der Weingärtner, ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben.“ Und sie verstanden: in Jesus erfüllen sich die Verheissungen der alten Propheten. Im Weinberg Gottes wird wieder angepflanzt. Wir sind Teil dieses Weinberges. Und Gott sorgt für uns, er leistet engagiert den ganzen Einsatz eines Weingärtners, der auf eine gute Ernte hofft.

Etwas allerdings ist anders. Das Bild hat im Neuen Testament einen neuen Akzent. Jetzt gibt es nur noch einen einzigen Weinstock in Gottes Weinberg. Dieser Weinstock ist Christus – der Sohn von Gott. Die Menschen sind einzelne Schosse an diesem Weinstock. Christus ist die Wurzel, die uns trägt und ernährt. Wichtig bleibt einzig und allein, dass unsere Verbindung zur Wurzel intakt bleibt. Wenn diese Verbindung unterbrochen ist, verdorrt das Schoss. Und wenn der Weingärtner dann den Rebstock reinigt, wird ausgebrochen, was keine Frucht verspricht. Darum haben die Worte Jesu an seine Jünger und auch an uns einen ernsten Unterton: „Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun!“ (Johannes 15,5) Das heisst für uns: Wer mit Christus verbunden bleibt, kann mit einem gelingenden Leben rechnen.

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