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/ Wort zum Tag

Jesaja 2,3

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

„Und viele Völker werden hingehen und sagen: Kommt, lasst uns auf den Berg des HERRN gehen, zum Hause des Gottes Jakobs, dass er uns lehre seine Wege und wir wandeln auf seinen Steigen! Denn von Zion wird Weisung ausgehen und des HERRN Wort von Jerusalem.“

Jesaja 2,3

Das Wort zum heutigen Tag ist Teil einer der bekanntesten und eindrücklichsten Visionen der Bibel. In einer schwierigen Zeit, in der sich Israel angefochten und durch Kriege rings-um bedroht erlebt, sieht der Prophet Jesaja Folgendes kommen: „Und viele Völker werden hingehen und sagen: Kommt, lasst uns auf den Berg des HERRN gehen, zum Hause des Gottes Jakobs, dass er uns lehre seine Wege und wir wandeln auf seinen Steigen! Denn von Zion wird Weisung ausgehen und des HERRN Wort von Jerusalem.“
Was halten Sie von Visionen? Helmut Schmidt soll, als er Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland war, in einem Interview mal gesagt haben: „Wer eine Vision hat, sollte zum Arzt gehen.“ Ich kann mir gut vorstellen, dass viele Zeitgenossen Jesajas ähnlich dachten, als sie den Propheten so von der Zukunft reden hörten. Schließlich erlebten sie etwas ganz anderes. Die umliegenden Völker waren nicht unterwegs nach Jerusalem, um sich von Juda in der Lehre Gottes unterweisen zu lassen. Da gab es ganz andere Gründe. Der assyrische König bewegte sich mit seinem Heer tatsächlich auf Jerusalem zu, ganz einfach, um die Stadt zu erobern. Und die Assyrer waren berüchtigt für ihre überlegene, unwiderstehliche Kriegstechnik. Sie hatten schon viele Städte in Juda eingenommen und das Land verwüstet. Trotzdem und erst recht: Die Bewohner Judas brauchten gerade in ihrer bedrängenden Situation eine Aussicht auf bessere Zeiten. Die Hoffnung auf einen zukünftigen Frieden war für sie lebenswichtig.
Die Hoffnung auf Frieden und die Sehnsucht danach, dass sich die ganze Welt besinnen und auf die Weisung Gottes ausrichten möge, hat seither viele Jahrhunderte überdauert. Sie hat sich aber nie ganz erfüllt. Bis heute stehen wir in der Spannung zwischen der Enttäuschung über die noch immer unerfüllte Vision und der Hoffnung, dass es irgendwann einmal dazu kommen wird. Dabei ist diese Hoffnung gut begründet. Schließlich ist sie nicht weniger als ein Versprechen Gottes. Er selbst verbürgt sich dafür und deshalb ist die Vision zuverlässig, auch wenn ihre Erfüllung noch immer auf sich warten lässt. Freilich geht es nicht nur darum, passiv zu warten, bis Gott tut, was er versprochen hat. Wir sind aufgerufen, bei der Verwirklichung dieser Vision mitzuwirken. Schon bevor Schwerter zu Pflugscharen umgeschmiedet werden, wie das in Vers 4 vorausgesagt wird, geht es darum, dass „die Völker die Wege des Herrn lernen und auf seinen Steigen wandeln.“ Jedes Mal, wenn Gottes Wort verkündigt wird, wenn Menschen diese Verkündigung im Glauben annehmen und ihr Leben danach ausrichten, wird ein Beitrag in diese Richtung geleistet. Hier beginnt, was einmal damit enden wird, dass alle beim Gott Israels Weisung und Rat suchen werden. Darum gilt: Wer diese Vision Jesajas teilt, der muss nicht zum Arzt gehen. Keineswegs. Er oder sie soll sich vielmehr im Vertrauen auf Gott dafür engagieren, dass Wirklichkeit werden kann, was schon Jesaja hat kommen sehen. Machen wir uns also auf und schreiten wir vorwärts in die angezeigte Richtung, jeden Tag neu. Gehen wir voraus zum Berg des Herrn. Und setzen wir uns dafür ein, dass andere mitkommen können, immer mehr Menschen – bis daraus tatsächlich eine Völkerwanderung zum Gott Jesajas und zum Gott der Bibel führt.
 

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