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/ Wort zum Tag

Jeremia 17,5.7

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

„So spricht der Herr: Verflucht ist der Mann, der sich auf Menschen verlässt und weicht mit seinem Herzen vom Herrn. Gesegnet aber ist der Mann, der sich auf den Herrn verlässt und dessen Zuversicht der Herr ist.“

Jeremia 17,5.7

Sören Kierkegaard sagte einmal sehr treffend: „Gott stirbt nicht an dem Tag, an dem wir nicht mehr unter seiner Herrschaft sein wollen, aber wir sterben.“ An dieses Zitat wurde ich erinnert, als ich das Bibelwort aus Jeremia 17, Vers 5 und Vers 7 las: „So spricht der Herr: Verflucht ist der Mann, der sich auf Menschen verlässt und weicht mit seinem Herzen vom Herrn. Gesegnet aber ist der Mann, der sich auf den Herrn verlässt und dessen Zuversicht der Herr ist.“

Der Mensch, der Gott aufgibt, wählt für sich den Weg in die Dunkelheit. Wer sich auf Menschen verlässt, ist nur allzu schnell völlig verlassen. Jeremia, der leidende Mitarbeiter Gottes – im AT wird er Prophet genannt, empfindet zutiefst diesen Weg in die Dunkelheit mit. Ohne Gott koppelt sich ein Mensch vom Leben ab, auch wenn er meint damit seine Freiheit und Unabhängigkeit zu propagieren. „Verflucht“ meint – sich selbst überlassen zu sein. Mit der eigenen Kraft zurechtkommen zu müssen. Allein mit allem fertig werden zu müssen.
Jeremia leidet darunter, dass sein eigenes Volk, das die Hilfe des lebendigen Gottes schon oft spürbar und sichtbar erfahren hat, nun diesen Gott links liegen lässt. Sie verlassen sich mehr auf menschliche Strategie und Taktik, auf die eigenen Fähigkeiten und meiden die Anstrengung, Vertrauen in Gott zu setzen und zu warten, bis er eingreift und handelt. Dagegen setzt Jeremia „gesegnet“. Segen spiegelt für mich am deutlichsten wieder, was ein Mensch, der sein Vertrauen auf Gott setzt, auszeichnet. Segen hat in der Bibel eine vierfache Bedeutung:

1. Gott wendet sich uns zu. Er strahlt uns an. Er wendet uns sein Gesicht zu. Besonders in der Urform des Segens kommt dieser Aspekt deutlich zum Ausdruck: „Der Herr lasse leuchten sein Angesicht über dir und sei dir gnädig!“ Im Hintergrund steht das Bild einer Mutter, die ihr Kind stillt. Ihr Blick ruht auf dem Gesicht des Kindes und es wird ruhig. Kaum aber wendet die Mutter den Blick ab auf anderes, wird das Kind unruhig und hört auf zu trinken. Ein wunderbares Bild. Gott lässt sich von mir nicht ablenken. Er strahlt mich an mit seiner Güte und gibt mir, was ich brauche. Und das ist die zweite Bedeutung:

2. Gott will mich mit guten Gaben überschütten. Im Alten Testament war der Segen Gottes sichtbar durch materielle Güter, Reichtum, Kinder. Im Neuen Testament führt der Apostel Paulus aus, wie Gott uns „gesegnet hat mit allem geistlichen Segen im Himmel durch Christus“ (nachzulesen im Brief an die Epheser, Kapitel 1Vers 3). Gott beschenkt Menschen mit Vergebung, Liebe, Barmherzigkeit, Erlösung, Frieden und vielem mehr. Gottes Segen will mir das schenken, was ich für ein lohnendes und sinnvolles Leben nötig habe.

3. Bedeutung: Jemand groß und herrlich machen. Segen ist Wertschätzung. Ein gesegneter Mensch ist ein „ausgezeichneter“ Mensch. Das altgermanische Zeitwort „segenen“ bedeutet: „das Zeichen des Kreuzes machen“, mit einem Zeichen versehen, signieren. Gott zeichnet mich aus. Er setzt sein Kreuz hinter meinen Namen. In Jesaja 43 Vers 1 klingt das so: „Gott spricht: Ich habe dich erlöst, ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!“ Gott sagt JA zu mir, trotz allem und in allem.

Und für mich die tiefste Bedeutung ist 4.: Jemand Anteil geben an der heilschaffenden Kraft Gottes. Segen bewirkt eine innere Heilung. Segen wirkt wie eine heilende Salbe in den Verwundungen meiner Seele, in Mutlosigkeit, Resignation und Oberflächlichkeit und Schuld. Unter dem Segen Gottes kann ein Mensch aufatmen.

Und deshalb bin ich dankbar und froh über diese großartige Zusage: „Gesegnet aber ist der Mensch, der sich auf den Herrn verlässt und dessen Zuversicht der Herr ist.“ Was für ein Geschenk unter diesem Zuspruch des lebendigen Gottes heute den Tag zu erleben.

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