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Ja heißt ja

Ulrike Treusch über 2. Korinther 1,20.

Auf alle Gottesverheißungen ist in Jesus Christus das Ja; darum sprechen wir auch durch ihn das Amen. Gott zur Ehre.

2. Korinther 1,20

„Ja“ und „nein“ sind eigentlich nur zwei kleine Wörtchen und eine klare Willensbekundung, zumindest bei kleinen Kindern. Sobald sie „ja“ und „nein“ sagen können, tun sie dies auch mit Entschiedenheit. „Ja“ heißt dann „ich will das“, und ebenso entschieden und mitunter von einem Fußaufstampfen begleitet rufen sie „nein“, wenn sie etwas nicht wollen. Mit fortschreitendem Alter scheint es schwieriger, klar ein Ja oder Nein zu kommunizieren. Da ist jemand als Gast zu einer Geburtstagsfeier eingeladen, er sagt zu und dann sagt er kurzfristig ohne erkennbaren Grund ab. Das ärgert den Gastgeber verständlicherweise und er fragt sich: Wollte mein Gast überhaupt kommen? Hat er vielleicht zugesagt, obwohl er eigentlich schon wusste, dass er lieber nicht kommen würde? War sein Ja zu meiner Einladung vielleicht kein echtes Ja, sondern ein Nein?

Genau das fragten sich auch die Männer und Frauen in der Gemeinde in Korinth: Hatte der Apostel Paulus, der ihre Gemeinde gegründet hatte, ihnen nicht längst einen ausgedehnten Besuch zugesagt? Doch kam Paulus wie versprochen? Nein, er hat seine Reisepläne geändert und der für die nahe Zukunft geplante Aufenthalt in Korinth wurde verschoben, und nicht nur das: Beim letzten kurzen Besuch von Paulus war es auch noch zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen der Gemeinde und Paulus gekommen. Jetzt sind die Korinther misstrauisch: Wollte Paulus vielleicht gar nicht zu ihnen kommen und änderte er daraufhin seine Reisepläne? War Paulus doppelzüngig? – Die Korinther sind voller Misstrauen, und in dieser Haltung bezweifeln sie nicht nur die Autorität von Paulus als ihrem Gemeindegründer und geistlichem Lehrer, sondern auch alles, was Paulus ihnen verkündigt hat.

Paulus erfährt von dieser Stimmung in Korinth und er schreibt einen Brief, den sein Mitarbeiter Titus nach Korinth bringt und den wir als 2. Brief an die Korinther kennen. Auf alle Vorwürfe und auf das ausgesprochene Misstrauen antwortet Paulus mit einem starken Satz: „Auf alle Gottesverheißungen ist in Jesus Christus das Ja; darum sprechen wir auch durch ihn das Amen. Gott zur Ehre.“ Dieses Bibelwort für heute steht im 2. Brief an die Korinther, im 1. Kapitel, Vers 20.

„Auf alle Gottesverheißungen ist in Jesus Christus das Ja“. Das ist die Antwort von Paulus auf die gegen ihn erhobenen Vorwürfe: Dass er „Ja“ sage, aber „Nein“ meine. Dass er seinen Besuch in Korinth zugesagt habe, dann aber den Besuch wieder abgesagt habe. Paulus betont nicht nur, dass er gewiss nicht doppelzüngig sei und sein Ja ein Ja sei (V. 17f.). Nein, er geht weit darüber hinaus, indem er sich auf Gott beruft. Denn die Grundlage für seine Beziehung zur Gemeinde in Korinth, egal wie gestört sie gerade ist, die Grundlage hat Gott selbst gelegt: Gott hat in Jesus Christus sein Ja zu den Menschen gesprochen, und dieses Ja hat Paulus verkündigt. Weil Gott sein Ja gesprochen hat, weil Gott das, was er zusagt, immer hält, deshalb können die Korinther auch auf das Ja von Paulus vertrauen.

„Auf alle Gottesverheißungen ist in Jesus Christus das Ja; darum sprechen wir auch durch ihn das Amen. Gott zur Ehre.“ Was Paulus schreibt, gilt nicht nur für die Korinther, sondern auch für uns und für alle Menschen. In der Person Jesus Christus hat Gott zu den Menschen Ja gesagt. Jesus ist in seinem Tod am Kreuz das große Ja, das Gott zu uns Menschen spricht; und alles, was Gott verheißen hat, ist in Jesus Christus erfüllt. Deshalb haben wir vor wenigen Tagen am Weihnachtsfest die Geburt von Jesus als Heiland und Retter der Welt gefeiert. Wo ich aber weiß, dass Gott in Jesus Christus sein Ja zu mir gesprochen hat, da kann ich auch „Ja und Amen“ sagen – und voller Hoffnung ins neue Jahr gehen!

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Kommentare (1)

Sabine /

Guten Morgen Frau Treusch, u DANKE für die guten Worte!!!! Ich wünsche Ihben ein gesegnetes neues Jahr!