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/ Wort zum Tag

In Sicherheit

Walter Undt über Psalm 65,8.

Du stillst das Brausen des Meeres und das Toben der Völker.

Psalm 65,8

Es war jener berüchtigte 11. September. Eines unserer Kinder hatte Geburtstag. Zur Feier des Tages nahmen wir an einer Führung durch die Nürnberger Burg teil. Ich erinnere mich noch genau, wie wir in einem großen leeren Saal standen und der Burgführer erzählte, dass, wann immer ein Krieg drohte, die wertvollen Gegenstände aus der Burg weg in Sicherheit gebracht wurden.

Mein Blick ging durch ein Burgfenster und ich freute mich innerlich über die vielen, vielen Jahre, in denen wir keinen Krieg mehr in Deutschland hatten. Es war so herrlich friedlich. Dazu das schöne Wetter - ein gelungener Geburtstagsausflug.

Auf dem Rückweg musste ich noch etwas einkaufen. Ich war der einzige Kunde. Es gab zwei Verkäufer, aber die starrten nur auf den Bildschirm. Nachdem ich alles zusammengesucht hatte, ging ich zu ihnen an die Kasse, um zu zahlen. 

Sie nahmen mich gar nicht zur Kenntnis. Gespannt schauten sie unverändert auf den Bildschirm. Da sah ich, wie ein Flugzeug in einen Turm flog und fragte völlig ahnungslos: „Was für ein Film ist das?“  Als ich die Antwort hörte: „Das ist live!“, änderte sich schlagartig meine Gefühlslage. Ich zahlte, ging zum Auto und sagte zu meiner Frau: „Es wird Krieg geben.“

Es war für mich gefühlsmäßig ein extremes Kontrastprogramm. Eben noch in Geburtstagsfeierstimmung - und wenige Minuten später das Gefühl: Jetzt bricht alles zusammen.

Die nächsten Tage habe ich auch nicht vergessen. Es gab weltweit nur ein Thema. Ich beobachtete, wie mit Hektik irrationale Sicherheitsversprechen gemacht wurden. Es kamen Maßnahmen ins Gespräch, von denen die meisten wissen mussten: Das bringt überhaupt nichts.

Mein ganz persönliches Kontrastprogramm ging noch weiter:

Ich spürte plötzlich einen ganz tiefen Frieden und eine unglaubliche Ruhe - während mir der hektische Aktionismus der Politiker wie das unkoordinierte Herumflattern aufgeschreckter Hühner vorkam.

Wo kam die Ruhe her, obwohl ich wusste, es kann Krieg geben und es kann auch uns betreffen? Warum beunruhigte mich nicht mehr dieses panische Brausen?

So schrecklich das Geschehen auch war, ich war unendlich froh und dankbar, dass ich etwas hatte, was wohl viele andere nicht hatten: Die Geborgenheit in Gott, von dem ich wusste: Er ist größer!

Bis zu dem Tag war ich noch nie so dankbar für die Worte aus der Endzeitrede Jesu, wie es in Matthäus 24 heißt:

6 Ihr werdet hören von Kriegen und Kriegsgeschrei; seht zu und erschreckt nicht. Denn das muss so geschehen; aber es ist noch nicht das Ende da. 

Nach und nach begriff ich, was für einen Schatz uns Jesus mit dieser Rede mitgegeben hat. Während eine heillose Welt in hilfloser Panik herumtaumelte, dachte ich: Jesus hat das alles schon gewusst. Ich muss nicht überrascht sein - auch wenn es mir Angst macht. Mein Gott ist viel größer! Er hält immer noch das Zepter fest in der Hand. Ihm wird das Weltgeschehen nicht entgleiten. Und am Ende wird Jesus kommen und Gerechtigkeit schaffen.

Natürlich machte ich mir Sorgen, in was für eine Welt wir unsere Kinder entlassen - und was alles kommen könnte. Doch ich spürte, dass ich dank des Wortes Gottes auf einem festen Boden stand. Denn mein Gott ist der Herr der Geschichte. 

In den Jahren danach gab es viele ähnliche Situationen, von dem Atomreaktorunglück in Japan bis hin zu den Amokfahrten in Menschenmengen. Das wird sich auch nicht mehr ändern. Vielleicht wird es noch mal etwas ruhiger, um dann noch schrecklicher zu werden. Gottes Wort hat es uns vorausgesagt. Es wird sich erfüllen.

Dabei wird Gott, wie er sich uns in der Bibel vorstellt, nie das Ruder aus der Hand laufen. Daran erinnert uns das Bibelwort aus Psalm 65, wo es heißt:

(8) Du stillst das Brausen des Meeres und das Toben der Völker.

Gott möchte, dass wir unseren Blick auf ihn richten. Das gilt auch für die Stürme im eigenen Leben und bei Anfeindungen von anderen. Auch da tut es gut, sich daran erinnern zu lassen: Gott kann. Er kann unglaubliche Situationen über Nacht beenden. So wie er durch Gebete eine kommunistische Diktatur beendete, kann er uns auch durch unsere persönlichen Stürme bringen oder sie über Nacht beenden. Wir haben einen Gott, der alles kann!

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