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Im Scheinwerferkegel

Wolf-Dieter Kretschmer über Johannes 17,22.

Jesus betet für seine Jünger: Ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast, auf dass sie eins seien, wie wir eins sind.

Johannes 17,22

Ich habe ein bemerkenswertes Phänomen beobachtet. Es gibt Leute, die lassen sich gerne im unmittelbaren Umfeld von Prominenten fotografieren. Warum das so ist? Manchmal hat es für mich den Anschein, als würden solche Fotos die Botschaft vermitteln: Seht her, ich habe Zugang zu dieser oder jener bedeutenden Person. Wir kennen uns. Fast scheint es so, als würde ein bisschen von dem Glanz und der Wichtigkeit des Prominenten abfärben.

Von Glanz und Ansehen ist auch im 17. Kapitel des Johannesevangeliums die Rede. Allerdings geht es da um die Ehre und Herrlichkeit eines anderen. Johannes nimmt mich hinein in eine besondere Situation. Jesus spricht mit Gott in sehr persönlicher Weise. Ich lese in Johannes 17, Vers 22:

Jesus betet für seine Jünger: Ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast, auf dass sie eins seien, wie wir eins sind.

Ich verstehe das so: Jesus weiß sich mit Gott innig verbunden. Er spricht ihn als seinen Vater im Himmel an. Jesus tut, was Gott ihm zeigt. Er sucht die Orte auf, zu denen Gott ihn schickt und spricht mit denen, die Gottes Botschaft hören sollen. Jesus und sein Vater sind ein Herz und eine Seele.

In seinem Gebet äußert Jesus den Wunsch, dass die Beziehung zwischen ihm und seinen Nachfolgern vergleichbar ist. Er möchte mit mir eins sein und mit Ihnen auch. Nichts soll diese Harmonie stören.

Wie kann ich mir diese Einheit vorstellen? Beim Nachdenken kommen mir einige Beispiele in den Sinn. Ich denke an Nadel und Faden, Bohrer und Bohrmaschine, Motor und Treibstoff.

Ohne Bohrer und Bohrmaschine entsteht kein Loch. Ohne Treibstoff im Motor springt dieser nicht an. Nur gemeinsam können Nadel und Faden Stoffe verbinden. Nur dann kann etwas Brauchbares oder Wunderschönes entstehen: beispielsweise eine Decke oder ein Abendkleid.

Das bringt mich zu dem Teil des Gebets, bei dem ich stocke. Jesus betet: Ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast. – Wie ist das zu verstehen?

Jesus macht Gottes Herrlichkeit in dieser Welt sichtbar, in dem er sagt und tut, was sein Vater im Himmel ihm vorher gezeigt hat. Wenn Sie und ich auf das achten, womit Jesus Christus uns beauftragt, tragen wir seine Herrlichkeit hinein in die Gesellschaft. Jesus will, dass ich von Gottes Liebe und seinem Heil für jeden spreche. Und er möchte, dass ich meinen Worten Taten folgen lasse.

Ich komme zurück zu den eingangs erwähnten Leuten, die die Nähe zu Promis suchen und sich gerne mit ihnen fotografieren lassen. Das ist bei Jesus nicht nötig. Warum? Weil Jesus sagen würde: Du bist mir wichtig. Komm her, ich möchte, dass du mit auf dem Bild bist.

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Anstoß

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Kommentare (2)

Christiane H. /

Lieber Herr Kretschmer, danke für die interessante und hilfreiche Auslegung dieses wunderbaren Bibelwortes. Für Ihre weitere Arbeit wünsche ich Ihnen
GOTTES Segen!

Rainer /

"Weil Jesus sagen würde: Du bist mir wichtig. Komm her, ich möchte, dass du mit auf dem Bild bist."
Ja, so ist Gott. Total klasse, vielen lieben Dank.