Navigation überspringen

/ Wort zum Tag

Im Glauben bleiben

Ruth Bai-Pfeifer über Kolosser 1,23.

Bleibt im Glauben, gegründet und fest, und weicht nicht von der Hoffnung des Evangeliums, das ihr gehört habt.

Kolosser 1,23

Schon seit längerer Zeit beschäftigen mich die folgenden Fragen: Warum fällt es vielen Christen so schwer, auf Jesus zu vertrauen, wenn sie etwas Schwieriges erleben? Warum hält und trägt sie der Glaube an Jesus in schweren Zeiten plötzlich nicht mehr? Welches Bild von Gott haben solche Christen in ihren Köpfen? Ist Gott für sie nur dann da, wenn es ihnen gut geht? Wo ist er dann, wenn sie leiden?

Auf dieser Erde und in unserm Leben geschehen Dinge, die nur schwer einzuordnen sind. So oft haben wir den Eindruck, die Welt sei in Aufruhr. Ein katastrophales Ereignis jagt das andere. Auch in unserem Umfeld geschieht oft Schwieriges: Da stirbt in einer Familie unerwartet ein Kind; eine Frau bekommt eine einschneidende Krebs-Diagnose; ein Freund wird bei einem Unfall bleibend schwer verletzt; der Partner spürt keine Liebe mehr und will sich trennen. Das sind schwere Ereignisse, die uns schockieren.

Auch ich kann solche Schläge nicht einfach locker einordnen oder wegstecken. Solche Nachrichten machen mich jeweils sehr betroffen, sie beschäftigen mich. Ich leide mit diesen Menschen, und es tut mir sehr leid, was sie durchmachen müssen. Oft fehlen mir die Worte. Wenn ich mir die Zeit nehme, diesen Menschen zuzuhören, dann berühren mich ihre Aussagen. Ich höre dann Sätze wie: Mir wurde durch diesen Schicksalsschlag der Boden unter den Füßen weggerissen. Ich kann nicht mehr in den Gottesdienst kommen, dort sind alle so fröhlich, und ich kann Gott nicht mehr loben. Ich kann nicht mehr glauben, dass Gott es gut mit mir meint. Warum passiert das ausgerechnet mir? Solche Aussagen müssen wir bewusst aufnehmen. Wir müssen sie ernst nehmen und sehr sorgfältig nach Antworten ringen.

Gerade in derartige Schwierigkeiten hinein könnte unser heutiges Bibelwort aus Kolosser 1,23 Antwort und Trost bringen. Paulus ermuntert die Empfänger seines Briefes, die teilweise noch jung im Glauben sind, mit den Worten: „Bleibt im Glauben, gegründet und fest, und weicht nicht von der Hoffnung des Evangeliums, das ihr gehört habt.“

Was ist mit dieser Hoffnung des Evangeliums gemeint? Es ist Jesus Christus selbst, der auf diese Erde kam, um uns durch sein Leiden und seinen Tod mit Gott zu versöhnen. Wer an Jesus glaubt, der wird die Ewigkeit bei Ihm verbringen. Diese Perspektive gehört zum Evangelium. Gerade weil unsere Erde manchmal voll von Bosheit, Leid, Schmerz und Tod ist, ist es so wichtig zu wissen, dass wir uns auch in schweren Zeiten auf Jesus verlassen dürfen. Die Entscheidung, Jesus in jeder Situation vertrauen zu wollen, müssen wir treffen. Wer im Glauben gegründet ist, weiß, wohin er mit seinem Schmerz und mit all dem, was er nicht einordnen kann, gehen muss. Ich bete in solch schwierigen Situationen immer wieder mein sogenanntes „Hilflosigkeitsgebet“: „Jesus, ich vertraue dir, auch wenn ich es nicht verstehe, was da gerade passiert. Halt mich fest und trag mich durch!“

Darf ich Ihnen heute Mut machen, diese Aufforderung auch in schwierigen Zeiten zu buchstabieren? Sie wird Ihnen Grund und Boden geben: „Bleibt fest im Glauben, und gebt nicht auf, wenn Schwierigkeiten kommen – Jesus hat das letzte Wort!“

Sie möchten noch tiefer in die Bibel eintauchen? Wir empfehlen unsere Sendereihe:

Anstoß

Ihr Kommentar

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Alle Kommentare werden redaktionell geprüft. Wir behalten uns das Kürzen von Kommentaren vor. Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.