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Ich weiß schon ...

Christoph Reeps über Matthäus 28,18-20.

Jesus spricht: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und lehret alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe.

Matthäus 28,18–20

Kennen Sie auch solche „Ich-weiß-schon-Leute“? = Menschen, die ein Gerät in die Hand nehmen und keine Erklärung oder Bedienungsanleitung brauchen, sondern sofort loslegen - und binnen kürzester Zeit ist das Gerät unbrauchbar. Da werden dann irgendwelche kräftigen „Das-muss-doch-gehen-Handgriffe“ angewandt, und dann lässt sich das Gerät kaum noch reparieren. Ich erlebe sowas recht häufig und muss mich dann immer wieder um die Behebung der Schäden kümmern. Und ich denke dann im Stillen: „Hättest du dir mal die Beschreibung richtig durchgelesen, oder wenigstens in Physik aufgepasst, oder auch jemanden gefragt, der Ahnung davon hat, dann hättest du mehr davon gehabt.“ – Das geht mir aber nicht nur bei technischen Geräten so. Das erlebe ich leider auch beim Christsein so. Da treffe ich auch Menschen, die schauen sich das nicht richtig an, machen dann irgendwas und sagen dann: „Ich weiß schon. Ich kenn das alles. Ich hab‘ das alles ausprobiert. Das hilft mir auch nicht.“ „Das kann ich auch nicht gebrauchen.“ „Das ist nichts für mich.“ - Und auch da denke ich: „Hättest du dir mal die Beschreibung richtig durchgelesen, oder jemanden gefragt, der etwas Ahnung davon hat, dann hättest du nicht eine solche Bruchlandung erlebt, sondern hättest damit was machen können.“ Ich mache in vielen Gesprächen die Erfahrung, dass Menschen keine Ahnung oder sehr verschrobene Ansichten vom Christsein haben. Woran liegt’s?

Jesus hat seinen Jüngern gesagt, kurz bevor er in den Himmel zurück ging: „Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden. Geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern, und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie alles zu bewahren, was ich euch geboten habe! Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters.“

Ich denke, da kommen zwei Sachen zusammen. Auf der einen Seite sind Menschen zu bequem, sich mit dem Christsein gründlich zu befassen. Sie geben sich schnell mit Ersteindrücken zufrieden. Und wenn es nicht gleich den erwünschten Erfolg bringt, dann wird es verworfen: unbrauchbar.

Auf der anderen Seite sind christliche Lehrer, wie ich selber einer bin, vielleicht auch manchmal zu oberflächlich und erklären zu wenig, was Christsein ist und was dazugehört. Wenn ich aus diesem Missionsauftrag Jesu nur herausnehme: „Jesus hat alle Möglichkeiten und kann dir immer helfen.“ Und dann noch: „Jesus ist jeden Tag bei dir, bis ans Ende der Welt.“ Dann sind das zwei sehr schöne Zusagen. Die sind auch richtig und wahr. Damit kann man Menschen sehr schnell gewinnen. Aber das ist nicht alles. Jesus hat seinen Jüngern auch gesagt: „Geht hin, macht alle Völker zu Jüngern.“ Das heißt: Macht sie zu Nachfolgern, nicht zu Stehenbleibern. Jünger – das heißt nicht nur zuhören, sondern auch praktizieren, ausprobieren, nachmachen, was der Lehrer gemacht hat. Als ich Mauerer gelernt habe, da hätte mir mein Lehrmeister die Schaufel angedroht, wenn ich nur dagestanden hätte und hätte zugeschaut und zugehört. Nein, da musste ich dann auch selber die Kelle nehmen und sehen, wie ich die Steine in die Reihe und den Putz an die Wand kriege. Dem Meister zuhören, beobachten und es genauso machen, das ist Jüngerschaft, Nachfolge.

Ich möchte heute die christlichen Lehrerinnen und Lehrer ermutigen: Lehren Sie gründlich, damit die Menschen nicht enttäuscht sind von falschen Vorstellungen vom Christsein. Und ich möchte die ermutigen, die vom Christsein enttäuscht sind, weil ihre Erwartungen nicht erfüllt wurden: Schaut es euch noch mal genauer an. Es bringt wirklich viel, wenn man es richtig handhabt.       

 

 

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