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Hoffnung in Verfolgung

Michael Gerster über 1. Petrus 5,10.

Vorschaubild: 1.Petrus 5

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1.Petrus 5

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Meine Kinder kennen zurzeit nur eine Zeitrechnung. Vor den Ferien und in den Ferien. Die Zeit vor den Ferien vergeht für sie viel zu langsam, während die Zeit in den Ferien in ihren Augen immer viel zu schnell verstreicht. Nicht nur die Zeit ist relativ, sondern vor allem das Zeitempfinden. Schöne Momente vergehen scheinbar viel schneller als unangenehme oder schwierige Situationen.

Im 1. Petrusbrief, Kapitel 5 Vers10, schließt der Verfasser sein Schreiben mit einem Segensgruß ab, der zum Durchhalten ermutigt  – auch in schwierigen Lebensumständen: „Der Gott aller Gnade, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus, der wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, aufrichten, stärken, kräftigen, gründen.“

Die Leiden, von denen Petrus hier berichtet, sind im Zusammenhang mit dem immer stärker werdenden Gegenwind zu sehen, dem sich die frühe Christenheit ausgesetzt sah. Es ging hier also nicht um einen Schnupfen oder unerfüllte Karrierewünsche. Es ging um Ungerechtigkeit und Angriffe auf Leib und Leben. Die Leiden, mit denen sich die ersten Christen konfrontiert sahen, waren Verleumdung, unrechtmäßige Inhaftierung, Folter und Tod.

Leider sieht es in vielen Teilen der Welt heute für Christen nicht viel besser aus. Das überkonfessionelle Hilfswerk Open Doors schätzt, dass weltweit 260 Millionen Christen extremen Formen der Verfolgung ausgesetzt sind. Was kann in solchen existentiellen Lebenssituationen Trost und Hoffnung geben?

In die Not der ersten Christen hinein spricht Petrus von einer Hoffnung, die sich darauf gründet, dass jedes Leiden zeitlich begrenzt ist. Und dass nach dem Leiden eine Zeit kommt, in der Gott seine Menschen aufrichtet, sie stärkt und ihnen neue Kraft gibt. Diese Erfahrung machen Christen immer wieder – egal, ob es sich um Leiden durch Verfolgung oder um persönliches Leiden handelt: Nach der Gefangenschaft kommt die Freiheit, nach Krankheit die Heilung, nach Hoffnungslosigkeit Trost und Hilfe.

Doch was, wenn die Befreiung ausbleibt? Wenn die Not nicht gelindert wird und Gefangenschaft oder Krankheit sogar zum Tod führen? Wie kann man dann von einer „kleinen Zeit“ des Leidens sprechen?

Am Anfang des Segenswunsches des Apostels Petrus, der seinen Glauben vermutlich selbst mit dem Leben bezahlen musste, steht eine klare Positionsbestimmung. Petrus spricht von dem „Gott aller Gnade, der euch berufen hat zu einer ewigen Herrlichkeit in Christus“. Neben der Gewissheit, dass Gott aufrichten, stärken und kräftigen kann, vermittelt Petrus die Zuversicht,, dass die Ewigkeit frei von Leiden und Schmerz sein wird.

„Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen“ heißt es an einer anderen Stelle in der Bibel. Nur angesichts dieser Perspektive lässt sich im Hinblick auf das Leiden, das Christen hier und heute erleben, von einer kleinen Zeit des Leidens sprechen. Es gab eine Zeit, in der haben sich Christen unter Verweis auf die Ewigkeit vor der Verantwortung für diese Welt gedrückt. Doch Engagement für die Schöpfung und Freude auf die Ewigkeit müssen keine Gegensätze sein.

Wer jetzt schon in der Verbindung mit Gott lebt und erfahren hat, dass Gott  aufrichtet, stärkt und kräftigt, der darf sich jetzt schon freuen. Er kann sich freuen, weil alles Leiden ganz sicher ein Ende haben wird. Und weil er auch im Leid in Gottes Liebe gegründet ist.

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Kommentare (1)

Annelies R. /

Oh ja das erfahre ich fast täglich. Vor einem Jahr musste ich stationär in ein Krankenhaus wegen einem schlecht heilenden Zeh. Mir wurde vorgeschlagen ,das der Zeh amputirt wird.- Meine Reaktion war mehr