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Herzenssache

Monika Scherbaum über Hesekiel 11,19.

Ich will ihnen ein anderes Herz geben und einen neuen Geist in sie geben.

Hesekiel 11,19

Ein anderes Herz bekommen? Ich frage mich, ob ich das wirklich brauche. Wie steht es um mein Herz? Manche sagen, ich habe mein Herz am rechten Fleck. Wenn ich mutig bin, nehme ich mein Herz in die Hand und wage etwas Neues. Oder ich besitze ein großes Herz, ein fröhliches Herz. Einige Menschen haben sogar ein hörendes Herz – sie spüren sofort, was Sache ist.

Doch es gibt auch die andere Seite: Jeder von uns hat auch traurige und verletzte Stellen in seinem Herz. Je nach Persönlichkeit tragen wir diese offen zur Schau oder verbergen sie. Das zeigt sich im vorsichtigen Umgang miteinander. Manche tragen eine Art Maske, verstecken sich dahinter und funktionieren nur noch. Wie viele sind dadurch hart und lieblos geworden? Die höchste Form der Härte ist Gleichgültigkeit und Ignoranz. Bedauerlicherweise finde ich das „Aneinander vorbeigehen“ und „Nicht-miteinander-Reden“, nicht nur in Büros und Geschäften, sondern auch in christlichen Kirchen und Hauskreisen. Anscheinend muss sich das von Gott neu geschenkte Herz erst in uns durchsetzen und anwachsen. Oft genug sind wir hin- und hergerissen.

Damals in der Zeit vom Propheten Hesekiel hält Gott die Menschen für so kaputt, dass er ihnen durch diesen Mann Gottes sagen lässt:

„Ich will ihnen ein anderes Herz geben und einen neuen Geist in sie legen.“

Auch heute kriegen wir es selbst nicht auf die Reihe. Wir brauchen ein anderes Herz! Wie gut, dass Gott ein Experte für Herz-Erneuerung ist. Ein von Gott geschenktes Herz verlängert unser Leben um eine Ewigkeit – im wahrsten Sinne des Wortes.

Ich stelle mir das sehr plastisch vor: Gott als Chirurg, der mir das Herz aus Stein entfernt und ein neues aus Fleisch einsetzt. Hesekiel verspricht, dass es die Liebe Gottes ist, die unsere verhärteten Herzen wieder belebt. Gott will erneuern und wunde Punkte heilen. Deshalb ist Gott in Jesus Christus Mensch geworden und für unsere Schuld und Unvollkommenheit gestorben.

Wer sich und sein Leben Jesus Christus anvertraut, darf von ihm ein anderes Herz erwarten. Ein Herz, das sich gerne mehr und mehr nach Gottes Willen ausrichtet: Der Heilige Geist arbeitet an uns – wir werden barmherziger, liebevoller und treuer.

Wir sollten diese Erneuerung des Herzens erwarten und erbeten für uns selbst und für andere. Und so passiert es auch, dass wir positive Veränderungen in Menschen übersehen, weil wir sie vorschnell in Schubladen stecken.

Der ewige Klassenclown, der Angeber, die Langweilige, der Kritische – ich neige dazu, Leute aufgrund alter Muster zu beurteilen. Doch immer wieder geschieht es: Jesus verändert durch seinen Geist. Menschen lesen inspirierende Bücher, treffen lebensverändernde Entscheidungen, lassen sich von Gott formen. Es heißt, Christi Brot - für uns gebrochen, Christi Blut für uns vergossen. Der Heilige Geist ist ein Geist der Liebe, der Hoffnung und vor allem der Heilung – selbst für die härtesten Herzen.

Ein Tipp: Begegnen Sie heute ihrem Gegenüber, als würden Sie ihn zum ersten Mal sehen. Ohne Urteil, ohne Druck und ohne Wertung. Seien Sie offen, neugierig und gespannt. Vielleicht staunen Sie: Das Herz hat sich schon gewandelt!

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Kommentare (1)

Rosemarie T. /

Wenn man den Anfang macht, also auf jemanden zugeht, merkt man u.U. schnell, dass ein angeblich verhärtetes Herz nur nach außen hin hart ist.
Vielen Dank an Monika Scherbaum für diese Auslegung, die mich sehr angesprochen hat.