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/ Wort zum Tag

Heilender Friede

Hans-Jörg Blomeyer über Jesaja 57,19.

Friede, Friede denen in der Ferne und denen in der Nähe, spricht der HERR; ich will sie heilen.

Jesaja 57,19

Das heutige Wort zum Tag ist ein kostbarer Zuspruch von Gott, nicht nur für die Israeliten in der Verbannung in Babylon, sondern auch für uns, ja für alle Menschen. 

„Friede, Friede denen in der Ferne und denen in der Nähe, spricht der HERR; ich will sie heilen.“

So steht es bei Jesaja, Kapitel 57 Vers 19.

Was brauchen wir in unserer Welt mehr als Frieden, Frieden zwischen den Menschen und vor allem Frieden mit Gott. Die schlimmen Kriegserfahrungen dieses Jahres machen den Wunsch nach solchem Frieden, solchem Schalom noch dringender.

Besonders wünscht man solchen Frieden und Heilung den Kindern, jetzt gerade auch aus der Ukraine, die besonders traumatisiert sind.

Ein wenig kann ich ihnen nachfühlen: Ich war gerade in die Schule gekommen, als es auch in meiner schlesischen Heimat, in Eisdorf, Kreis Namslau hieß: die Russen kommen! Ende Januar 1945, mitten im eisigen Winter, machten wir uns auf die Flucht. Ich saß oben auf dem Leiterwagen, von Pferden gezogen. Eine Fuchsdecke gab mir etwas Wärme. Aus der Ferne hörte man Geschützlärm und sah Feuer, wohl von einem brennenden Dorf. Was sehnten wir uns danach, über die Oder zu kommen, bevor die Brücken gesprengt wurden und waren riesig froh, als es gelungen war.

Neue Heimat fanden wir bei den Eltern meiner Mutter in Franken. Langsam schien das alles zu verblassen und das Leben nahm seinen gewohnten Gang. Scheinbar. Fast dreißig Jahre später wohnten wir in Nürnberg an einer vierspurigen, viel befahrenen Straßen. In heißen Sommertagen öffneten wir das Schlafzimmerfenster. Da träumte ich immer wieder: „Die Russen kommen“. Wenn ich dann ans Fenster ging, donnerten nur Lastwagen vorbei. Ich wunderte mich: Warum habe ich diesen Traum? Da erinnerte ich mich an meine Kindheit und wandte mich an den, der mein Leben schon anderweitig geheilt hatte: Herr Jesus, nimm du mir diesen Traum und heile bitte mein Unterbewusstsein. Und er tat es. Er schenkte heilenden Frieden. Der Traum kam nie wieder.

„Friede, Friede denen in der Ferne und denen in der Nähe, spricht der HERR; ich will sie heilen.“

Ja, das will und kann er, Jesus, der unser Friedefürst, ja unser Friede ist, wie Paulus von ihm einmal schreibt (Eph.2, 14). Oft gebraucht er dazu auch psychotherapeutische Maßnahmen, die in solchen Trauma-Fällen meistens nötig sind.

Friede, Schalom unter Menschen, nah und fern - wie unendlich wichtig ist das. Aber noch wichtiger ist der Friede mit Gott. Wenn der fehlt, ist das oft schon die Ursache für Auseinandersetzungen im Haus oder gar Streit, ja Krieg, auch Ehe-Krieg.

Wenn Sie, liebe Hörerin, lieber Hörer, Menschen in solcher Not sehen oder gar selber darunter leiden, sollen Sie wissen: Gott will das beenden. Er will, dass wir persönlich zu Jesus Christus, dem Friedefürst, Vertrauen fassen. Und wenn es um andere geht, vielleicht in der eigenen Familie: Lasst uns für sie beten, dass sie sich Jesus als ihrem Herrn anvertrauen. Denn durch ihn wirkt Gott bei ihnen und uns Hilfe und Heilung zum Frieden hin:

„Friede, Friede denen in der Ferne und denen in der Nähe, spricht der HERR; ich will sie heilen.“

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Kommentare (2)

C. D. /

Ihre Worte haben mich berührt. Nachdem ich (60) bezüglich meiner familiären Wurzeln mich kürzlich mit der über Jahrhunderte zurückreichenden, wechselhaften Geschichte Schlesiens befasste, gewann ich mehr

Renate /

Gerade in dieser Zeit ist das ein ganz besonders tröstlicher Zuspruch. Danke!