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Heil oder gesund?

Erika Best-Haseloh über Jakobus 5,15.

Das Gebet des Glaubens wird dem Kranken helfen, und der Herr wird ihn aufrichten; und wenn er Sünden getan hat, wird ihm vergeben werden.

Jakobus 5,15

„Da hilft nur noch Beten“ - so sagen wir manchmal, wenn es brennt und wenn wir mit unseren Fähigkeiten nicht mehr weiterwissen. Auf der anderen Seite gibt es dann wieder Zweifler und Skeptiker, die behaupten: „Beten hilft ja doch nichts!“ Und ein ganz Schlauer stellt fest: „In einem defekten Flugzeug sitzt kein einziger Atheist!“ Da fangen dann auf einmal alle an zu beten. Und wenn es dann doch gut ging, wird gesagt: „Beten wirkt Wunder!“ Das sind Aussagen von Menschen über das Beten. Und was sagt die Bibel dazu?

„Das Gebet des Glaubens wird dem Kranken helfen, und der Herr wird ihn aufrichten; und wenn er Sünden getan hat, wird ihm vergeben werden.“ So lesen wir es im Jakobusbrief, Kapitel 5, Vers 15.

Dieser Vers im Jakobusbrief veranschaulicht das Vorrecht, beten zu können. Jakobus ermutigt dazu in allen Lebenslagen, Gott im Gebet zu suchen. Leidet jemand körperlich, emotional oder auch geistlich, so soll er beten. Beten richtet den Blick weg von mir auf den, der helfen, heilen und retten kann. Ist jemand fröhlich, guten Mutes und einfach gut drauf – dann soll er singen. Gott loben und ihm danken für alle erfahrenen Wohltaten. Und ist jemand krank, dann soll er die Ältesten der Gemeinde bitten, über ihm zu beten.

Das Gebet des Glaubens ist keine besondere Gabe oder gar eine besondere Demonstration der Vollmacht, sondern Ausdruck tiefen Vertrauens. Vertrauen auf Jesus, der uns hört. Aber auch Vertrauen darauf, dass er handelt. Nicht das Gebet bewirkt Heilung, sondern Jesus hilft und richtet auf. Jesus kann herausholen aus der Bedrängnis der Angst, aus der inneren Not und Verzweiflung und hineinführen in eine tiefe Geborgenheit.

Kranksein ist in der Bibel mehr als nur ein physischer Defekt. Krankheit wird oft mit dem persönlichen Versagen oder Fehlverhalten in Verbindung gebracht. Krankheit kann auch die unmittelbare Folge von eigenem Vergehen sein. Aber nicht jede Krankheit kann direkt auf eine bestimmte Sünde des Kranken zurückgeführt werden. Beim Gebet geht es zum einen um das körperliche Gesundwerden. Und es geht zum anderen um die Beziehung eines Menschen zu Gott. Aber es wird auch deutlich, dass Krankheit uns nicht von Gott trennt und auch nicht von der Gemeinde. Denn es wird ausdrücklich die Möglichkeit eröffnet, die Ältesten um Gebet zu bitten.

Die Initiative geht also von dem Kranken aus. Er entscheidet, wann und in welcher Situation er diese Bitte äußert. Egal, wie schwer oder ernst der Zustand des Kranken ist, der Ruf nach den Ältesten ist ein Ausdruck seines Glaubens. Er erwartet in dieser Angelegenheit, dass Gott handelt.

Das Wort „aufrichten“, welches Jakobus hier benutzt, wird in der griechischen Übersetzung im Sinne von ermutigen und stärken gebraucht. Wie Gott den Menschen in der Krankheit aufrichtet, kann unterschiedlich aussehen. Einer kann sofort aus dem Bett aufstehen, bei einem anderen kommt die Krankheit zum Stillstand, ein anderer bekommt Kräfte zur Genesung. Aber auch wenn die Heilung nicht eintritt, passiert etwas mit dem Kranken. Gott wird ihn anrühren und innerlich stark machen, dass er das Schwere mit Zuversicht und Kraft tragen kann.

Mir haben diese Gedanken sehr geholfen, dass ich die Möglichkeit, die Ältesten um ein Gebet zu bitten, in Anspruch genommen habe. Dadurch habe ich ganz bewusst die Nähe Gottes gesucht. Ich habe mich in meiner Krankheit nicht verkrochen, sondern vertrauensvoll an Gott gewandt. Meine Überzeugung war, dass das Gebet eine Wirkung hat. In welcher Weise das geschehen würde, war ungewiss. Die menschliche Zuwendung der Beter, die mir auch etwas Öl auf die Stirn strichen, war sehr angenehm und wohltuend. Meine Schmerzen waren nicht sofort verschwunden, aber ich sah wieder einen kleinen Lichtschimmer am Horizont. Ich konnte wieder hoffen, dass es irgendwann wieder gut werden würde.

Das schenkte mir tiefen Frieden und Geborgenheit. Meine Überzeugung ist, dass Beten immer eine Hilfe ist. Vielleicht sieht die Hilfe anders aus, als ich es mir vorgestellt habe. Aber manchmal habe ich auch schon Wunder erlebt.

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Kommentare (1)

Uroe /

Moin Frau Best-Haseloh.
Vielen Dank für Ihre Zeilen.
Bleiben Sie behütet und feiern Sie in Ruhe Weihnachten.
Lieben Gruß
URoe