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/ Wort zum Tag

Hebräer 1,1–2

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

"Nachdem Gott vorzeiten vielfach und auf vielerlei Weise geredet hat zu den Vätern durch die Propheten, hat er in diesen letzten Tagen zu uns geredet durch den Sohn."

Hebräer 1,1–2

Gott redet. Redet schon immer. Redet immer wieder.

Alles beginnt mit seinem Wort. „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Dasselbe war im Anfang bei Gott. Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist.“ So beginnt das Johannes-Evangelium.

Durch dieses Wort, das hier eine Umschreibung von Jesus ist, schafft Gott die Schöpfung. „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser. Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht.“
So beginnt die Bibel.

Gott redet. Und was er sagt, geschieht. Weil sein Wort nicht nur einfach Schall und Rauch ist. Weil sein Wort auch Tat ist.

In dem Evangelium, das uns Johannes hinterlassen hat, wird das besonders deutlich. Ich habe es eben zitiert. Das Wort, das er hier nennt, ist eben mehr als ein Wort. Leider lässt sich das im Deutschen nicht so richtig wiedergeben. „Logos“ heißt dieses Wort in der Sprache, in der Johannes geschrieben hat. Das ist altgriechisch. Bei uns heute kommt es in den Begriffen „Logik“ und „Logistik“ vor. Hat also viel mit Vernunft und vernünftigen Abläufen zu tun.

Was steckt nicht alles drin in diesem Wort „Logos!“ Im ersten Teil des Faust zeigt Johann Wolfgang von Goethe, wie schwer dieses Wort zu übersetzen ist. Faust überlegt angestrengt. Und übersetzt zunächst „Wort“, klar. Aber dann auch „Sinn“. Und „Kraft“. Schließlich entscheidet er sich für das deutsche Wort „Tat“.

Das alles ist das Wort Gottes. Wort, Vernunft, Sinn. Kraft. Tat.

Was gleich auf den ersten Seiten der Bibel deutlich wird. Gott sprach: Es werde! Und es wurde! Was er sagt, geschieht.

Aber das Wort Gottes ist mehr, viel mehr. Darauf verweist Johannes. Es hat buchstäblich Hand und Fuß. Es hat eine Gestalt, ein Gesicht, eine Stimme. Es ist ein Mensch: Jesus.

Das Wort Gottes ist Jesus. Ist der wirkliche und wahre Gott. Der wirkliche und wahre Mensch. Ist Gottes Liebe auf zwei Beinen. Seine unendliche Barmherzigkeit. Aber auch seine Klarheit und seine Unbestechlichkeit. Wer wissen will, wie Gott ist, muss Jesus betrachten. Wer wissen will, was Gott denkt, muss auf Jesus hören. Wer wissen will, was Gott will, muss sich an Jesus orientieren.

Das heißt: Er muss seine Worte lesen und hören. In der Bibel. In der Gemeinde. Im Radio und im Fernsehen und im Internet. Heißt: Er muss sein Leben betrachten. Seinen Umgang mit der Schöpfung und mit den Geschöpfen. Heißt: Er muss in die Geschichten schlüpfen, die uns die Bibel überliefert hat. Und ihn immer neu erleben. Und heißt schließlich: Er muss mit ihm reden. Und ihm nicht nur erzählen, sondern ihm auch zuhören. Also beten.

Gott redet. Redet schon immer. Redet immer wieder. Redet auch heute. Ich will Augen und Ohren weit aufsperren für ihn. Und mein Herz.

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