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Gutschein

Walter Undt über 1. Johannes 2,2.

Jesus Christus ist die Versöhnung für unsre Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt.

1. Johannes 2,2

Tag für Tag erreichen mich unzählige Werbemails. Wo immer ich mal nachgefragt oder etwas gekauft habe, werde ich mit neuen Angeboten eingedeckt. Regelmäßig gibt es dabei auch Gutscheinaktionen. Mal sind es fünf Euro, mal zehn oder die Versandkosten werden erlassen. 

Solche Gutscheine lege ich mir zur Seite. Wollte ich sie alle einlösen, würde ich viel zu viel Unnötiges einkaufen. Aber wenn ich wirklich etwas brauche, dann ist so ein Gutschein ein willkommener Nachlass.

Soweit die Theorie. In der Praxis sieht es so aus, dass viele Gutscheine an einen Mindestbestellwert gebunden sind. Erreicht mein Bestellwert den Betrag nicht, wird der Gutschein nicht eingelöst. Dazu kommt: Alle Gutscheine haben ein Verfallsdatum. Sie sind nur begrenzt gültig. Das ist logisch! Die Firmen wollen mit den Gutscheinen ja nicht mir als Kunden etwas Gutes tun, sondern mich dazu verleiten, mehr Geld bei ihnen auszugeben, als ich es sonst tun würde. Einmal habe ich das einer solchen Firma geschrieben. Daraufhin wurde mir Undankbarkeit vorgeworfen. So funktioniert unsere Gesellschaft, unser Handel. Daran haben wir uns längst gewöhnt und spielen das Spiel mit oder eben nicht.

Was Johannes im 1. Johannesbrief (2,2) schreibt, erinnert mich sehr stark  an einen Gutschein:

Jesus Christus ist die Versöhnung für unsre Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt.

Jesus ist die Versöhnung für unsere Sünden, heißt es dort. In seinem unschuldigen Sterben hat er, als Sohn Gottes, eine Leistung erbracht, die kein Mensch tun konnte. Als Sünder können wir unsere Sünde nicht selbst los werden, wir können uns nicht am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen - wir brauchen dazu eine Hilfe von außen.

Jesus hat sie gebracht. Er hat genug gezahlt, so viel, dass die ganze Welt sich mit Gott versöhnen lassen könnte - wenn sie nur wollte!

Allerdings gießt Jesus diese Versöhnung nicht einfach über die ganze Menschheit aus, ob Mann oder Frau das will oder eben nicht will. Er bietet aber allen Menschen diese Versöhnung an. Eine Versöhnung, die wie solch ein Gutschein ist. Man muss ihn wollen. Ein paar Absätze früher schreibt Johannes (1. Joh 1,9):

Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.

Den Gutschein einlösen heißt auf der anderen Seite, seine Bedürftigkeit zuzugeben. Sich einzugestehen: Ich bin nicht so, wie Gott mich haben möchte. Gottes Heiligkeit und mein Leben passen zusammen wie Feuer und Wasser. 

Die Bibel beschreibt das im Gegensatz zu den anfangs genannten Gutscheinen nicht im Kleingedruckten. Sie spiegelt uns unsere chancenlose Verlorenheit wider. Gleichzeitig ist die Bibel Gottes Werben um uns, seine Einladung, den Gutschein anzunehmen. Bei Gott gibt es keinen Mindestbestellwert. Er fordert keinen Eigenanteil von uns, um diesen Gutschein zu bekommen. Jeder darf ihn haben, der sich ein anderes Leben wünscht. 

Allerdings hat der Gutschein ein Verfallsdatum. Das ist kein festgelegtes Datum, aber ein festgelegter Tag: Wer ihn nicht bis zu seinem Lebensende eingelöst hat, für den ist er verfallen. Gott gibt uns ein Leben lang Zeit, diese Versöhnung mit ihm als Geschenk anzunehmen. Das ist wunderbar für jeden, der diesen Gutschein bereits eingelöst hat. Aber wie wäre es, wenn Sie und ich diese alltäglichen Gutscheine heute als Aufhänger nehmen, um Menschen auf Gottes richtig wertvollen Gutschein hinzuweisen?

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