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/ Wort zum Tag

Gottes Weisheit steht zur Verfügung

Peter W. Henning über 2. Timotheus 2,7.

Unser Tageswort steht im zweiten Brief, den Paulus an seinen Mitarbeiter Timotheus geschrieben hat. Es ist eine gewaltige Ansage und Zusage: „Der Herr aber wird dir in allen Dingen Einsicht geben!“ Fast zu schön, um wahr zu sein – möchte man da spontan sagen.

Totales Verstehen und Begreifen in allem? Vollkommene Einsicht und Erkenntnis für alles? Das soll es für Christen geben? Wie kann Paulus das so absolut behaupten?

Wir reagieren auf solche Versprechungen eher skeptisch. Vor allem, wenn sie aus dem religiösen Milieu kommen. Denn damit haben Sektenführer, Gurus und Populisten schon viel Unheil angerichtet – im Kleinen wie im Großen! Da sind wir mittlerweile vorsichtig und kritisch geworden. Und das ist gut so!

Aber nun verspricht Gott „Einsicht in allen Dingen“. Immerhin hat der Apostel Paulus fest daran geglaubt. Deswegen erinnert er seinen jungen Mitarbeiter Timotheus daran! Warum tut er das?

Timotheus leitet seit wenigen Jahren die christliche Gemeinde in der Kulturmetropole Ephesus in Kleinasien. Diese Hafen- und Handelsstadt bietet damals alles, was man sich zum Glücklichsein so wünscht: Ein imposantes Amphitheater, eine stattliche Bibliothek, Sportarenen, ein herrliches Thermalbad, ein reiches religiöses Angebot! Da war für jeden Geschmack etwas dabei. Vor allem der erhabene Artemistempel zieht Heerscharen von Pilgern an. Er ist eines der sieben Weltwunder der Antike. Die Wahrheitsfrage wird zwar diskutiert, aber jeder kann nach seiner Façon selig werden.

In dieser üppig-reichen Multikulti-Stadt lebt die junge christliche Gemeinde. Und es ist nicht einfach, christliche Werte im Sinne der Wahrheit Jesu im Alltag zu leben. Zudem bringen die Gemeindeglieder ja noch ihre früheren Lebensgewohnheiten, Denkhorizonte und religiösen Vorstellungen mit. Lassen die sich denn nicht mit dem Evangelium verbinden?

Solche und ähnliche Fragen werden in der Gemeinde überlegt und diskutiert. Leider kommt es dabei auch zu Zank und Streit, ja, sogar zu Ausgrenzungen und Austritten. Das Gemeindeleben leidet darunter. Paulus nennt das alles in seinen beiden Briefen an Timotheus „eine Seuche der Fragen und Wortkriege, geistloses Geschwätz und Schulgezänk von Menschen, welche die Wahrheit leugnen und meinen, Frömmigkeit sei ein Geschäft“ 1. Tim 6, 3-5; 2. Tim 2,16-18.

Der noch junge Bischof Timotheus muss mit dieser Situation zeitweise ziemlich überfordert gewesen sein, sein seelisches Gleichgewicht und seine Gesundheit litten unter den Spannungen.

Paulus will ihm da helfen. Er empfiehlt ihm nicht nur, täglich ein Glas Wein für seinen angeschlagenen Magen zu trinken! Sondern er rät ihm dringend, sich in dieser verfahrenen Gemeindesituation unbedingt darauf zu verlassen, dass ihm Gott Weisheit gibt. Weisheit, wie umzugehen ist mit schwierigen Menschen und Situationen sowie mit schwierigen Fragen und kritischen Einwänden.

Timotheus soll es gerade jetzt wagen, in der Kraft des Geistes Christi Aussöhnung und echten Frieden in der Gemeinde zu wirken!

Das also wollen wir uns heute sagen lassen:

Wir dürfen uns auch in einem schwierigen Umfeld auf Christus verlassen. Er ist „in all diesen Dingen“ mit uns unterwegs! Und dann – zur rechten Zeit – leitet er uns mit seiner Einsicht, seinem Rat und seiner Weisheit!

Diese Erfahrung wünsche ich Ihnen!

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Kommentare (1)

Hedy /

Danke fer die Auslegung.
Es passt auf die heutige Zeit...Probleme in der Gemeinde...Etc.