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/ Wort zum Tag

Gottes Schöpfung umfasst alles

Reinhard Arnold über Joel 2,21.

Fürchte dich nicht, liebes Land, sondern sei fröhlich und getrost; denn der HERR hat Großes getan.

Joel 2,21

„Fürchte dich nicht, liebes Land, sondern sei fröhlich und getrost; denn der HERR hat Großes getan.“

Das spricht mich eigenartig an, dass der Prophet Joel nicht nur seine Glaubensgenossen, sondern das Land auffordert, fröhlich und getrost zu sein. Heute würde man hier wohl von einem ganzheitlichen Ansatz sprechen. Die Menschen und ihr Land gehören zusammen, in einem gemeinsamen Schicksal fest verschweißt. Dieser Verheißung Joels gehen Aufrufe zur Klage und Buße voraus. Eine Heuschreckenplage hatte in Israel verheerende Auswirkungen gehabt, zuerst für das Land und dann in Folge für seine Bewohner. Menschen und Tiere litten unter Hunger, unter dem Verlust aller Lebensgüter und aller Freuden des Lebens.

Erst die Erkenntnis, dass auch dieses Unglück von demselben Gott kommt, der sein Volk zuvor ja reichlich gesegnet hatte, und die Umkehr zu ihm, der die Macht über alles hat, bewegt Gott zu Hilfe und zu neuer Zusage von reichem Segen über Land, Mensch und Getier. Jubel, Dankbarkeit und Lobpreis werden die Antwort seines Volkes sein.

Ob das auch heute noch so gelten kann, fast zweieinhalbtausend Jahre später?

Anstelle der Heuschreckenplage erleben wir das Scheitern des Wachstumswahns, den Klimawandel, den Niedergang des allgemeinen Verantwortungsgefühls. Krieg erscheint wieder als denkbare Konfliktlösung. Noch sind wir hier in Deutschland nicht direkt betroffen, aber das Schreckensszenario vor uns nimmt ständig zu.

Wir wären froh, wenn wir erst einmal selbst wieder fröhlich und getrost sein könnten – dass wir eingebunden sind in Gesellschaft und Umwelt verdrängen wir gern, da wir all die hier anstehenden Probleme ja doch nicht lösen können.

Joel findet im Perspektivwechsel zu neuer Zuversicht. Er bleibt nicht beim Klagen und Jammern, sondern er verweist darauf, dass Gott Großes getan hat. Gott, unser Schöpfer, hat uns eine wunderbare Welt voller Möglichkeiten geschenkt. Dass wir unserer Verantwortung für diese Welt nicht genug nachkommen, macht sein Geschenk doch nicht kleiner.

Und erst recht kann uns sein größtes Geschenk Freude und Zuversicht wieder erleben lassen: Gott bewertet uns nicht nach dem Maßstab, ob wir richtig handeln, sondern nach dem Maßstab seiner Liebe zu uns. Er schenkt uns Vergebung unserer Fehler und hilft uns selbst wieder zu rechtem Tun. Das ermutigt uns, unser Verhalten an seinen Ratschlägen auszurichten.

Da finden wir den Blick auf das Ganze zurück, sehen die Zusammenhänge zwischen unserm Handeln, unserm Land und dem Ergehen der Natur, sehen uns als Nachfolger Jesu zugleich auch als Teil unseres Landes und seiner Bevölkerung.

Das macht doch Mut, an Gottes große Taten in der Welt und auch in meinem Leben zu erinnern und die Furcht zu verlieren, weil eben Gott mit mir ist. Und das dürfen, ja sollen alle wissen, weil es für alle gilt:

„Fürchte dich nicht, liebes Land, sondern sei fröhlich und getrost; denn der HERR hat Großes getan.“

 

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