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Gottes geheimnisvolle Rechenkünste

Silke Stattaus über 2. Korinther 8,14.

Paulus schreibt: Im Augenblick habt ihr mehr als die andern. Darum ist es nur recht, dass ihr denen helft, die in Not sind. Wenn dann einmal ihr in Not seid und sie mehr haben als ihr, sollen sie euch helfen. So kommt es zu einem Ausgleich zwischen euch.

2. Korinther 8,14

Das klingt ja wie ein Solidaritätszuschlag zu biblischen Zeiten! Wenn einer viel hat, dann gibt er dem anderen. Und kommt der eine in Not, dann wird ihm vom anderen geholfen. Ein einfaches Prinzip, um einander zu helfen. Und ein einfaches Prinzip, um die Situation in unserer Welt deutlich zu entspannen. Wenn nicht unser menschliches Herz uns immer wieder einen Strich durch unsere Rechnungen machen würde.

So war es offensichtlich auch zu biblischen Zeiten. Denn Paulus musste seinen Freunden in Korinth ein bisschen Nachhilfe erteilen. Und dabei berichtet er von vorbildlichen Christen: Die leben in Mazedonien und sind arm und bedürftig. Aber sie geben anderen ab von dem Wenigen, was sie haben. Paulus erwähnt, dass keiner diese Großzügigkeit von ihnen erwartet. Aber es ist den Christen ein Bedürfnis, mitzuhelfen. Sie geben nicht nur den zehnten Teil ihres Einkommens, den Gott als Abgabe empfohlen hat. Sondern sie geben „über die Maßen“! Also richtig viel – eigentlich viel zu viel!

Woher kommt so ein Eifer? Die Christen in Mazedonien haben Gottes Liebe erlebt und seine menschenverändernde Botschaft angenommen. Sie wissen, dass ein Leben als Christ alles Bisherige in den Schatten stellt. Und irgendwie möchten sie Gott danke sagen. Wollen sich erkenntlich zeigen. Darum geben sie alles, was sie auch nur entbehren können. Und sie sind glücklich dabei. Nichts wird erwähnt, dass sie jetzt vielleicht besonders ärmlich leben müssen oder nicht genug zu essen haben. Nein, von Freude und Eifer im Glauben wird berichtet. Offensichtlich gibt es einen Zusammenhang, der so aussieht: Menschen teilen großzügig und erleben gleichzeitig Gottes Fürsorge.

Viele Menschen zu allen Zeiten könnten an dieser Stelle auch davon berichten, wie sie als Schenkende zu Beschenkten wurden. Meine Mutter erzählte uns gerne davon, wie sie kurz nach dem Krieg Butter an eine bedürftige Familie verschenkt, obwohl sie selber eine große Familie hat. Und einen Tag später steht genügend neue Butter vor der Tür. Auch zu DDR-Zeiten haben wir das erlebt, wo manches knapp war. Und bis heute machen wir diese Erfahrungen, wie punktgenau uns Gott seine Hilfe zukommen lässt.

Als in unserer christlichen Gemeinde das Geld knapp ist und wir uns die Frage stellen: Können wir uns die nötige Renovierung überhaupt leisten, da liegt plötzlich eine große Summe Geld im Gemeindebriefkasten. Die Spenderin hat von Jesus so viel Gutes erfahren. Da will sie gerne von ihrem Ersparten etwas weitergeben.

Wo Menschen von Jesus beschenkt werden, da geht ihnen nicht nur das Herz auf, sondern oft auch das Portemonnaie. Eine gute Voraussetzung, dass das Miteinander gelingt. Nicht nur in unseren Familien und Gemeinden, sondern bestimmt auch in unserem Land – und sei es durch den Solidaritätszuschlag. Ich wünsche mir jedenfalls noch viel mehr Mut, Gottes geheimnisvollen Rechenkünsten zu vertrauen.

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