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/ Wort zum Tag

Gott wendet Fluch in Segen

Sigrun Teßmer über Hosea 2,1.

An dem Ort, da zu ihnen gesagt ist: »Ihr seid nicht mein Volk«, wird zu ihnen gesagt werden: »Kinder des lebendigen Gottes!«

Hosea 2,1

Was haben die folgenden Worte gemeinsam?
Waldmeister, Sonne, Nelkenheini?

Es sind Namen, die Eltern ihren Kindern geben wollten, die aber vom Standesamt abgelehnt wurden. Mit gutem Grund, denn die Kinder sollten nicht unter solchen Namen leiden.

Was hätte man wohl beim Standesamt zu diesem Namen gesagt: „Nicht mein Volk“? Ich bin mir sicher, bei uns in Deutschland hätte man auch diesen Namen nicht akzeptiert. Aber tatsächlich gab es ein Kind, das so heißen musste. Der alttestamentliche Prophet Hosea nannte einen seiner Söhne „Nicht mein Volk“.

Er tat das, weil Gott es ihm so aufgetragen hatte. In dem Namen steckte nämlich eine Botschaft.

Israel als Gottes erwähltes Volk sollte diese Botschaft laut und deutlich hören: „Nicht mein Volk!“ Das sollte sie aufrütteln.

Gott hatte vor langer Zeit zu ihren Vorfahren gesagt, dass sie sein Volk seien. Dass er sie segnen und so zahlreich machen würde wie den Sand am Meer.

Aber der Name, den Hosea seinem Sohn gab - was sollte ihnen dieser Name jetzt sagen? Und da waren noch so viele andere Dinge im Leben dieses Propheten, worüber die Leute sich wunderten. Vor allem seine Ehe mit einer Hure. Da war vieles recht merkwürdig.

Hosea war nicht der erste, der die Beziehung zwischen Gott und Israel mit einer Ehe verglich, in der ja Liebe und Treue die Grundlage sind. Aber das Volk Israel verehrte fremde Götter. Hosea sagt: Das ist religiöse Hurerei.

Und das sollten die Leute erst einmal anschauen und erkennen, wie schlimm das ist. Und Gott - würde er sie jetzt wegschicken? So sollten sie sich fragen. Würde Gott sagen: Ihr seid nicht mehr mein Volk?

Einerseits ja - und gleichzeitig ist Gott so voller Liebe, dass er die Verurteilung nicht ohne sein Heil stehen lässt. Das Schlimme muss ausgesprochen werden, aber Heil und Segen folgen darauf.

Im Buch Hosea, Kapitel 2,Vers 1 heißt es: An dem Ort, da zu ihnen gesagt ist: „Ihr seid nicht mein Volk“ wird zu ihnen gesagt werden: „Kinder des lebendigen Gottes!“

Gott spricht also ein Urteil und drückt anschließend sofort seine große Liebe aus. „Kinder des lebendigen Gottes“ dürfen sie sein. Welche Gnade! Sie werden sich dann fühlen wie ein Kind, das in die offenen Arme der Mutter oder des Vaters läuft.

Zwar musste der Sohn von Hosea erst einmal mit diesem Namen leben „Nicht mein Volk“, aber sein Name wurde später geändert. Ich stelle mir vor, wie Hosea seinen Sohn zu sich ruft und sagt: Komm, ich muss dir jetzt etwas Wichtiges sagen. Du sollst einen anderen Namen bekommen. „Mein Volk!“ sollst du jetzt heißen. Und dann könnte Hosea ihn in den Arm genommen haben. Vielleicht haben beide vor Freude geweint?

Namen haben Bedeutung, und es gibt einen Namen, der für Christen große Bedeutung hat. Es ist der Name „Jesus“. Dieser Name bedeutet: Retter. Die Botschaft in diesem Namen hat ebenfalls zwei Seiten. Dass Jesus mein Retter ist, heißt auf der einen Seite: Ich brauche Rettung. Auf der anderen Seite heißt es aber auch: Er rettet mich.

Auch wer bisher nicht zu Gottes Volk gehört, kann also zu einem Kind des lebendigen Gottes werden. Der negative Name oder die negative Botschaft in ihrem Leben muss nicht bleiben. Die Perspektive für die Zukunft kann sich komplett ändern. Hosea zeigt: Aus Fluchnamen können Segensnamen werden.

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Kommentare (1)

Helmuth /

sehr interessante Andacht. Wirklich schön, wenn man sein Bibelwissen vervollständigen kann.