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/ Wort zum Tag

Göttliche DNA – Geschenk des Erlösers

Aline Jung über 1. Johannes 5,18.

Wer aus Gott geboren ist, den bewahrt er und der Böse tastet ihn nicht an.

1. Johannes 5,18

Ich lese den Lehrtext der Herrnhuter Brüdergemeine, den ich zur Vorbereitung vor mir liegen habe und stutze. Mein Mann ahnt es schon: Sie hat wieder ein Haar in der Suppe gefunden. Tatsächlich. In der Bibel lese ich folgendes: „Wir wissen: Wer aus Gott geboren ist, der sündigt nicht, sondern wer aus Gott geboren ist, den bewahrt er und der Böse tastet ihn nicht an!“

Das Haar in der Suppe entspricht der Tatsache, dass ein klitzekleiner Satz im Lehrtext fehlt. Leider nicht das erste Mal, dass Bibelverse nicht komplett bzw. so wiedergegeben werden, dass sie im Extremfall einen anderen Sinn ergeben. Ich habe dieses Problem bereits vor langer Zeit an entsprechender Stelle angemerkt, warte aber bis heute auf eine Antwort. „Wer aus Gott geboren ist, der sündigt nicht“. Sollte dieser Satz unterschlagen werden? Das wäre sicher nicht im Sinne des Apostels.

Johannes machte seine Aussage im Hinblick auf die Begebenheit, dass Irrlehrer aus der Gemeinde hervorgegangen sind. Ihm lag deshalb am Herzen, dass Christen mit Jesu Hilfe ein Siegerleben führen, d. h., nicht irgendwelchen Irrlehrern folgen, sondern kraft des Heiligen Geistes die Welt mit ihren Verführungen überwinden. Die Welt befindet sich insgesamt im Machtbereich des Satans und ist in Sünde geknechtet. Dieses Wissen bewahrt Christen vor einer Vergötterung der Welt und schützt sie vor Verführern.

Den Sieg über die Macht des Bösen hat Jesus am Kreuz errungen und somit seine Nachfolgerinnen und Nachfolger vom „Sinn dieser Welt“ befreit. Daraus folgt: Wer nicht nach dem Recht Gottes, also nach seinem Willen, handelt, der tut Sünde und „was nicht aus dem Glauben kommt, das ist Sünde“ (vgl. Römer 14, 23), wie Paulus sagt. Christen sind im Glauben gerechtfertigt und kennen und lieben das Recht Gottes, seine Gebote und seinen Willen.

Vor diesem Hintergrund ist die Aussage von Johannes zu begreifen, wenn er sagt: „Wer wiedergeboren bzw. von Gott geboren ist, sündigt nicht.“ Das neue Sein in Christus steht also nicht mehr unter der Herrschaftsgewalt der Sünde, was wiederum niemandes Verdienst ist. Christus hat es getan. Deshalb bewahrt und schützt Jesus vor dem Bösen.

Der Böse, sprich Satan, darf Wiedergeborene nicht antasten. Hier spricht Johannes quasi Jesus selber nach, der sagt: „Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen. Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alles, und niemand kann sie aus des Vaters Hand reißen“ (Johannes 10, 27–29).

So fasse ich zusammen: Gott kam in Christus Jesus in die Welt, damit Menschen durch Jesus und seinen Geist Gottes Neuschöpfung werden. Jesus gibt diesen aus Gott geborenen Menschen den Sinn dafür, Gott zu erkennen, befreit sie aus der Knechtschaft der sündigen Welt, sodass sie nicht mehr sündigen müssen und bewahrt sie damit vor der Macht des Bösen.

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Anstoß

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Kommentare (4)

Joachim W. /

Liebe Schwester Jung, der Graf Nikolaus Ludwig v Zinzendorf würde sich im Grab umdrehen, wenn er wüsste wie sich sein Werk zum Negativen hin, entwickelt hat. Die verstümmelten Verse sind das Eine, mehr

Hans-Heinrich S. /

Zu der Hoffnung, von der Brüderunität eine Antwort zu erhalten, meine Erfahrung: Ich schrieb am 23.1. eine Mail, zum „Bethlehem-Text“, den man in der App findet (Idee: kleine Andacht). Auf die kam am mehr

Guenther D. /

Liebe Frau Jung,
auf Ihr hilfreiches Wort zum Tag hin habe ich an die Brüdergemeinde eine Mail geschrieben. Die gebe ich Ihnen gern zur Kenntnis werde Sie in Kenntnis setzen, wenn ich eine Antwort mehr

Günther B. /

WARUM wird in den allermeisten Andachten soo wenig von der IDENTITÄT eines Christen gesprochen??? Auch hier wieder: Was Christen tun, daß wir durch Jesus gerechtfertigt sind, nicht mehr sündigen mehr