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/ Wort zum Tag

Galater 3,29

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Gehört ihr Christus an, so seid ihr Abrahams Kinder und nach der Verheißung Erben

Galater 3,29

Dem habe ich es aber gegeben! Sooo klein habe ich ihn gemacht! Sooo klein – mit Hut! Eine sprichwörtliche Redewendung. Um einen andern klein zu machen, bedarf es aber nicht des großen Donnerwetters. Es geht auch ganz unterschwellig. Etwa so: „Das kannst du sowieso nicht. Aus dir wird nie etwas. Andere sind besser als du. Du bist überflüssig.“ Die Botschaft: Du bist nicht gewollt, nicht anerkannt, nicht geliebt. Irgendwann setzt sich das Gefühl fest: Es stimmt. Eigentlich mag mich keiner. Ich bin nichts wert. Dabei sehne ich mich nach Liebe, Verständnis und Annahme.

Mir fallen Begegnungen und Gespräche aus den letzten Monaten ein. Im Urlaub Ein Besuch beim Friseur. Ich will meine Ruhe haben. Bloß heute nicht Reden. Davon hatte ich in den letzten Tagen genug. Außerdem: worüber soll ich mit der schon sprechen? Aber es läuft anders. Sie erzählt mir von ihrer Mitarbeit in einer Kirchengemeinde und von der missionarischen Sommerfreizeit mit Jugendlichen, die sie mit andern zusammen leiten wird. Sie erzählt von der Liebe, die sie bei Jesus Christus gefunden hat und die sie so gerne an die Jugendlichen weitergeben möchte. Mir bleibt der Mund vor Staunen offen stehen. Das hätte ich von der niemals erwartet!

Ein 16jähriger Junge stört ständig im Jugendkreis. Immer kommt er lautstark zu spät, ist desinteressiert und beteiligt sich bei nichts. Warum kommt er bloß immer wieder? Ich frage mich: Wo mag er Liebe, Verständnis und Anerkennung finden, wenn nicht im Jugendkreis seiner Gemeinde? Wird er dort entdecken, dass Jesus Christus längst auf ihn wartet? Dass Christus so gerne möchte, dass er endlich zu ihm gehört?

Diese Begegnungen sind mir eingefallen und viele mehr. Aufgefallen ist mir, wie oberflächlich und kurzsichtig ich Menschen sehe und wie voreilig und vorläufig meine

Urteile sind. Und ich habe entdeckt, dass ich manche Menschen einfach übersehe.

Ich möchte, dass Menschen Jesus Christus kennenlernen, dass sie zu ihm gehören. Ich frage: Bin ich um dieses Zieles willen bereit, wie Philippus zu sein? Erinnern Sie sich? Philippus wagte die Nähe zu dem Fremden aus Äthiopien. Er lief mit dem Wagen des Äthiopiers mit, ohne dessen Fahrtrichtung mitbestimmen zu können. Er setzte sich erst zu dem Fremden auf eine Bank, als er darum gebeten wird. Er nahm den Umweg selbstverständlich in Kauf.

Zu Christus gehören. Bin ich um dieses Zieles willen bereit, den langen Weg derer mitzugehen, die frustriert und am Leben verzweifelt sind? Mit ihnen zu gehen und zu hören, was sie zu erzählen haben? Oft muss ich lange an der Seite von Menschen gehen, bis es Zeit ist für das befreiende Wort.

Zu Christus gehören. Bin ich um dieses Zieles willen bereit, beweglich in der Sprache der  Verkündigung zu bleiben? Den Leuten aufs Maul zu schauen – ihnen aber nicht nach dem Mund zu reden? Ihnen die Worte abzugucken, die sie noch verstehen? Von dem zu sprechen, was mein Leben ausmacht? Von Christus eindringlich zu reden, aber nicht aufdringlich und vor allen Dingen einladend?

Ich möchte, dass Menschen Christus kennenlernen, dass sie zu Christus gehören. Das Wichtigste ist, die Menschen lieb zu haben. Bischof a. D. Professor Axel Noack, der  Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste in Deutschland (AMD), hat uns immer ins Stammbuch geschrieben:

„Ihr müsst die Menschen so lieb haben wie sie sind. Andere gibt es nämlich nicht!“

Viele sehnen sich nach Liebe, Verständnis und Annahme. Ich bin angewiesen auf Gottes Erbarmen und Nachsicht. Wenn Christus mich ansieht und hineinnimmt in die Gemeinschaft mit Gott, dann gehöre ich dazu. Für jeden ist Platz. Auch für Sie.

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