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Felsenfest

Ralf Schöll über Kolosser 2,7.

Seid verwurzelt und gegründet in Christus Jesus und fest im Glauben, wie ihr gelehrt worden seid, und voller Dankbarkeit.

Kolosser 2,7

Die Bilder und Vergleiche, die der Apostel Paulus verwendet, sind leicht zu verstehen. Es geht darum, dass mein Leben einen festen Halt braucht. Der Glaube an Jesus Christus, ja, Jesus selbst ist es, der mich und mein Leben trägt. Es gibt so viele Ereignisse, die mich unruhig und unsicher machen. Es gibt so viele Veränderungen in der Welt und im gesellschaftlichen Leben, die plötzlich unerwartete Fragen und Sorgen hervorbringen. Mit unerwartet meine ich, dass Dinge passieren, die ich kaum für möglich gehalten hätte. So habe ich überhaupt nicht damit gerechnet, dass in Europa ein so grausamer Krieg stattfinden könnte, wie er in der Ukraine im Februar diesen Jahres von Russland aus entfesselt worden ist. Für mich stellt sich mit dieser Erfahrung die Frage: Worauf kann ich mich verlassen? Darauf habe ich mich bisher verlassen, dass über 70 Jahre Frieden nach dem 2. Weltkrieg ein dauerhafter Zustand sind und kein 3. Weltkrieg jemals eine Möglichkeit wird. Doch der Krieg in der Ukraine hat gezeigt, dass plötzlich auch solche Katstrophe näher rücken und eintreten kann.

Die Menschen im 1. Jahrhundert nach Christus lebten in unsicheren Zeiten und wir Menschen heute empfinden das genauso. Jeder braucht Halt in seinem Leben. Jeder braucht das, worauf er sich verlassen kann. Ich möchte zugespitzt sagen: sich felsenfest verlassen kann. Dieser Ausdruck ist zu einer Art Redewendung geworden, und ich denke, die Beschreibung „felsenfest“ stammt vielleicht sogar aus einem Gleichnis, das Jesus erzählt hat.

Ich erinnere mich noch sehr gut an eine kleine Aktion mit großer Wirkung. Die jungen Leute, die in meiner Gemeinde an dem zweijährigen Biblischen Unterricht teilgenommen haben, sollten ein Experiment probieren. Zwei kleine Modellhäuser brauchten wir dazu, einen Ziegelstein, einen Sandhügel und eine gefüllte Gartengießkanne. Dann haben wir das Material wie in einer typischen Versuchsanordnung schön nebeneinander aufgebaut. Das eine Haus auf dem festen Steingrund, das andere auf einem kleinen Sandhügel. Plötzlich kam der Regen, natürlich nur aus der Gießkanne. Diese war allerdings nicht zu sehen auf dem Video, das wir von der Aktion aufgenommen haben. Der Verlauf unseres Experimentes war so eindrücklich, dass ich das Video später auch in einem Gottesdienst gezeigt habe. Worte waren da nicht mehr nötig. Jeder hat die Sache sofort verstanden, als das eine Haus schon bald umkippte. Der Sand hielt dem Regen nicht stand und war schnell weggespült. Das andere Haus dagegen stand unbeschädigt fest auf dem Steingrund.

Wer sich auf Jesus und sein Wort verlässt, der macht die Erfahrung: darauf ist Verlass! Nichts anderes meint der Apostel Paulus im Kolosserbrief, Kapitel 2, Vers 7. „Seid verwurzelt und gegründet in Jesus Christus und fest im Glauben, wie ihr gelehrt worden seid.“ Ich denke, Paulus meint damit nicht allein die Menschen, die uns Jesus und den Glauben nahegebracht haben, sondern auch das Wort Gottes, die Bibel, die uns bisher gelehrt hat und uns immer noch viel zu sagen hat. Das, was Paulus seinem Mitarbeiter Timotheus so dringlich macht und mir heute begegnet, das soll auch für mich ein Impuls sein. Ich möchte es zu meinem Wunsch und Gebet machen, so wie es in einem Lied von Theo Lehmann und Jörg Swoboda zum Ausdruck kommt: „Dass dein Wort in meinem Herzen starke Wurzeln schlägt und dein Geist in meinem Leben gute Früchte trägt, Herr, du kannst dies Wunder tun!“

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Anstoß

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Kommentare (1)

Ruth N. /

Das Video würde ich auch gerne mal sehen