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/ Wort zum Tag

ER sieht das suchende Herz

Franziska Stocker-Schwarz über Lukas 19,56.

Jesus sprach: Zachäus, steig eilend herunter; denn ich muss heute in deinem Haus einkehren. Und er stieg eilend herunter und nahm ihn auf mit Freuden.

Lukas 19,5–6

Was bringt Sie so sehr aus dem Häuschen, dass Sie alles Normale vergessen? Ist es ein super-duper Sonderangebot, das Sie alles vergessen lässt? Ist es der Besuch eines Konzertes, das Sie unbedingt erleben wollen?

Was bringt Sie auf die Palme? Jesus brachte Zachäus auf die Palme. Die anderen Leute werden gedacht haben: "Der ist verrückt!" Denn Zachäus wohnte in einer noblen Villa, kurz vor Herodes Winterpalast. Das war die Wohngegend für Reiche und Neureiche in Jericho.

Herodes hatte sich mit den Römern arrangiert. Und Zachäus auch. Daher kam er als Oberer über viele Zöllner auch zu einer schönen Villa. Als Pachtinhaber über den Zoll hatte er den Römern eine bestimmte Summe abzuliefern. Aber wie er die eintrieb, war seine Sache. Es war für die Leute nicht durchschaubar, wer was zahlen musste. Aber alle dachten, dass da manches nicht sauber zugeht.

Beliebt war Zachäus nicht, aber bekannt. An diesem Tag macht er etwas Ungewöhnliches: Er klettert auf einen Baum. Denn er wollte Jesus sehen. Was er von Jesus schon alles gehört hatte, wissen wir nicht. Aber wir erkennen, dass Zachäus trotz seines vielen Geldes nicht glücklich war.

Wie leicht lassen wir uns auch heute von glänzenden Fassaden blenden? Geld regiert die Welt. Dieses Sprichwort gilt seit alters her. "Wenn ich einmal reich wär'", diesen Traum träumen seit den Millionenshows zigtausende Sofamillionäre. Was würde ich mit dem Geld nicht alles machen! Der Traum vom eigenen Häuschen wird zum Traum vom Lebensglück. Aber damals wie heute warten Leute auf Hilfe. Da ist die Kleidung nobel, maßgeschneidert. Die Haare sind gestylt, doch hinter der Markensonnenbrille schauen Augen, die auf mehr warten.

Zachäus will Jesus sehen. Auf dem Baum ist er ein wenig geschützt. Die Blätter sollen seinen Auftritt verbergen. Hinter den Blättern versteckt er sein ganzes Leben, seine ganze Leere. Denn von den anderen Menschen konnte er keine Hilfe erwarten. Die machten ihm keinen Platz auf der Straße; die respektierten ihn nur, wenn der Zwang des Zolls es forderte.

Doch da kommt Jesus mit all den Leuten, die ihm folgen, vorbei und schaut genau zu ihm nach oben: Mitten durch die Blätter hindurch erspäht er ihn. Er spricht ihn auch sofort mit Namen an: "Zachäus, eil dich und komm herunter, heute muss ich in deinem Haus einkehren."

Jesus sieht den Menschen hinter den Blättern. Jesus sieht den Menschen hinter der Fassade. Jesus sieht den Menschen, der ihn sucht. Ob arm, ob reich – Jesus sucht die Menschen. Ob Sie Klamotten von Designern oder vom Secondhandladen tragen, Jesus sieht Sie. Ob Sie in geschäftlichen Zwängen stehen, die immer wieder Ihr Gewissen bedrängen, oder ob Sie versuchen, hohe ethische Maßstäbe einzuhalten, Jesus meint Sie. Ob reich oder arm, ob mit Schuld beladen oder mit Gewissenbissen gebeutelt, Jesus will bei Ihnen einkehren. Er zeigt an Zachäus, wie Glauben ein Leben verändern kann. Hier wird deutlich, was bei Gott möglich ist. Denn ER sieht das suchende Herz. Da ist Hoffnung für jeden, der weiß: „Ich mache so viel verkehrt. Ich brauche Vergebung.“ Jesus, genannt der Menschensohn – Gott, der Mensch geworden ist, sagt: "Ich sehe dich. Ich will dich an deinen Platz bringen. Ich will dich finden und heilen."

Wir dürfen alle herauskommen aus unseren Nöten. Da ist Jesus. Der kann frei machen. Da ist Jesus. Er befreit mich, um recht zu handeln. Mit diesem Heiland zu Gast kann ich mutig Fehler zugeben und wiedergutmachen. "Der Menschensohn ist gekommen zu suchen und zu finden, was verloren ist." Diese Hoffnung wünsche ich Ihnen!

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